Mareike Kerouche

„Beständigkeit zeichnet unsere Firma aus“ - H.D. Lütjen GmbH feiert 50-jähriges Bestehen

Zeugnis einer fruchtbaren und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Firmeninhaber Marcus Lütjen freute sich sehr über die Weihnachtsgrußkarte, die er vom weltbekannten Architekturbüro Chipperfield aus Berlin bekam.

Zeugnis einer fruchtbaren und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Firmeninhaber Marcus Lütjen freute sich sehr über die Weihnachtsgrußkarte, die er vom weltbekannten Architekturbüro Chipperfield aus Berlin bekam.

Bremervörde. Wenn in der heutigen schnelllebigen Zeit eine Firma ihr 50-jähriges Bestehen feiern kann, ist das ein klarer Beleg für ihre Kompetenz und Kundennähe. Vor einem halben Jahrhundert, am 1. April 1969, gründete Heinz-Dieter Lütjen die H.D. Lütjen GmbH und schuf damit eines der führenden Unternehmen in Sachen Vertretung für Klinker, Pflaster- und Formsteine sowie Dachpfannen. Sein Sohn Marcus führt das traditionsreiche Familienunternehmen inzwischen erfolgreich in die Zukunft.
„Mein Mann hat damals zuerst mit der Ziegelei Schandel in Gnarrenburg zusammengearbeitet“, erinnert sich Hannelore Lütjen, die bis heute im Betrieb für die Buchhaltung zuständig ist. Schnell kamen Firmen wie Aller Ziegel aus Verden oder ABC Klinker dazu. „Es war ein Anfang aus dem Nichts. Ich machte die Buchhaltung und mein Mann war im Außendienst“, so Hannelore Lütjen weiter.
Sohn Marcus machte 1991 sein Abitur und lernte dann zwei Jahre bei der Firma Schröder Groß- und Außenhandelskaufmann. 1993 stieg er in den väterlichen Betrieb ein und begann, seine Eltern nach aller Kraft zu unterstützen. Seit 2009 führt er das Geschäft.
„Es war schwer, in die Fußstapfen des Vaters zu treten“, sagt Marcus Lütjen heute und erinnert sich voller Respekt an dessen Leistungen: „Mein Vater ist groß geworden, weil er alles über die Steine wusste. Vieles davon habe ich übernehmen können.“ Seit zehn Jahre führe er die Firma inzwischen. „Ich musste meinen Weg erst finden. Die Gewichtung ist da inzwischen schon eine andere geworden.“
Während sein Vater eher regional orientiert gewesen ist, hat Marcus Lütjen es geschafft, dem Familienbetrieb das Feld der Großprojekte zu erschließen. „Die waren vorher gar nicht unseres“, erinnert er sich. „Aber ich bin seit zehn Jahren deutlich mehr in Hamburg unterwegs.“ Als Entscheidung gegen das „flache Land“ wolle er das aber keinesfalls verstanden wissen.
Großprojekte machen inzwischen bis zu 70 Prozent der Firmenaufträge aus. Im ganzen norddeutschen Raum und bis hinauf in skandinavische Länder ist Marcus Lütjen dafür tätig.
„Steine an den Mann zu bringen, ist mit großem organisatorischen Aufwand verbunden und geschieht oft auch unter Zeitdruck. Der Job wirkt manchmal leichter als er ist. Aber der Computer hat unsere Arbeit deutlich erleichtert.“ Musste man früher noch zeitraubend mit Klinkermustertafeln bei Kunden vorfahren, lasse sich heute in Zusammenarbeit mit den zuständigen Architekturbüros eine Vorauswahl allein schon aufgrund von E-Mail-Kontakten fällen. „Das sind zeitsparende Erleichterungen. Aber natürlich ist mein Anspruch: Wenn der Architekt etwas will, ist das für mich primär zu bearbeiten.“
Sein guter Ruf und die hervorragenden Dienstleistungen des Betriebes haben ihm nicht nur Großaufträge, wie das Projekt Stadthöfe Große Bleichen in Hamburg beschert. Auch bei Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten ist das Fachwissen des Firmenbetriebes gefragt. So konnten Marcus Lütjen und sein Team auch bei der Instandsetzung der Stader St. Willehadi-Kirche mitwirken. „Seit rund drei Jahren kümmern wir uns auch um Sanierungsmaßnahmen im Denkmalschutz. Unter anderen haben wir bei der Umrandungsmauer der Herrenhäuser Gärten in Hannover mitgewirkt“, sagt Marcus Lütjen. Kooperationen mit weltbekannten Architekturbüros, wie zum Beispiel Chipperfield in Berlin, sind für Marcus Lütjen ein deutliches Indiz für die Qualität seiner Arbeit. „Ich freue mich natürlich sehr über die Zusammenarbeit mit so großen Architekturbüros. Im vergangenen Jahr bekam ich von denen sogar eine Weihnachtsgrußkarte. Das hat mich schon bewegt“, schmunzelt er. „Was uns vor allem auszeichnet, ist, dass wir unserer Partnerschaften leben. Wenn man mit uns arbeitet, soll es auch für länger sein“, so Lütjen weiter.
Seit 2012 ist Marcus Lütjen Mitinhaber der Rusch-Klinker Ziegelei in Drochtersen. Hier entstehen in traditioneller Brennweise in einem der letzten Ringöfen Deutschlands einzigartige Ziegel, die das ganze Können des Handwerks widerspiegeln. „Das ist eine perfekte Symbiose für uns.“
Im Firmensitz in der Bergstraße 68 finden Bauherren und Architekten seit 2011 den Klinkerpark. „Das ist eine der vielfältigsten Musterausstellungen in ganz Norddeutschland“, sagt Ehefrau Sonja Lütjen, die sich auch um den Internetauftritt des Familienbetriebes kümmert. Ob Klinker, Pflastersteine oder Dachpfannen: Hier findet jeder die passende „Hülle“ für sein Haus.
Das Familienteam wird vervollständigt durch Heinz Döscher, der im kommenden Jahr sein 25-jähriges Firmenjubiläum feiern wird. Er kümmert sich ebenso, wie der ehemalige Lehrling Roman von Kamp um Verkauf und Disposition.
Das 50-jährige Bestehen des Familienbetriebes will Marcus Lütjen mit Kunden und Freunden stilgerecht in der Eventlocation des Klinkerwerks Rusch feiern. „Einen besseren Ort für die 50-Jahr-Feier eines Ziegelei-Spezialhandels gibt es nicht“, ist er überzeugt.
Marcus Lütjen blickt optimistisch in die Zukunft: „Beständigkeit, Ehrlichkeit, Offenheit und Zuverlässigkeit zeichnen uns aus. Ich hoffe, dass wir das fortführen werden.“
 


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