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Weltdiabetestag am 14. November - Motto: Aufklärung und Risikoerkennung von Diabetes Typ-2

(weltdiabetestag.de). Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein Tag der Internationalen Diabetes-Föderation und der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt. Seit 2007 ist der Weltdiabetestag ein offizieller Tag der Vereinten Nationen. Er wurde im Dezember 2006 in der Resolution 61/225 verabschiedet. Damit ist er, neben dem Welt-AIDS-Tag, der im Jahre 1988 ausgerufen wurde, der zweite Tag, der einer Krankheit gewidmet ist. Man hat den 14. November ausgewählt, da an diesem Tag Frederick G. Banting geboren wurde, der gemeinsam mit Charles Herbert Best 1921 das lebenswichtige Insulin entdeckte. Auch 2019 steht der Weltdiabetestag, wie schon 2018, unter dem Motto „Familie und Diabetes“. Der Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung und Risikoerkennung von Diabetes Typ-2.
Unbehandelt kann Diabetes zu lebensverändernden Komplikationen führen. Der Weltdiabetestag soll aufklären und zur Risikoerkennung von Diabetes Typ-2 beitragen.  Foto: AdobeStock/designer491

Unbehandelt kann Diabetes zu lebensverändernden Komplikationen führen. Der Weltdiabetestag soll aufklären und zur Risikoerkennung von Diabetes Typ-2 beitragen. Foto: AdobeStock/designer491

Mangelndes Wissen über Diabetes bedeutet, dass das Erkennen der Warnzeichen nicht nur ein Problem für die Eltern ist, sondern ein Thema, das einen Querschnitt durch die Gesellschaft betrifft. Dies ist ein großes Problem, da die Zeichen bei Typ-2-Diabetes, der häufigsten Form der Erkrankung, die für rund 90 Prozent aller Diabetesfälle verantwortlich ist, milder sind. Jeder zweite Mensch, der derzeit mit Diabetes lebt, wird nicht diagnostiziert. Die überwiegende Mehrheit davon hat Typ-2-Diabetes. Unbehandelt kann Diabetes zu lebensverändernden Komplikationen führen. Dazu gehören Blindheit, Amputation, Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Diabetes war 2017 für vier Millionen Todesfälle verantwortlich. Schon seit 2016 gibt es in Deutschland die Kampagne „Unerkannt-Unterwegs“ wo man mit einem kurzen Risiko-Test sein persönliches Risiko ermitteln kann.
 
Diabetes mellitus Typ-2
Dieser Typ betrifft etwa 80 bis 90 Prozent aller Diabetiker. Er wird in der Alltagssprache auch „Altersdiabetes“ genannt, da hauptsächlich ältere Menschen betroffen sind. Dies ist mittlerweile etwas veraltet, denn auch immer mehr jüngere Menschen, sogar Kinder, sind davon betroffen, dennoch wird diese Bezeichnung häufig verwendet. Typ 2 Diabetes gilt auch als „Wohlstandskrankheit“. Die Bauchspeicheldrüse kann den Körper nicht mehr mit genügen Insulin versorgen. Grund dafür ist, dass das vorhandene Insulin von den Körperzellen wegen einer Insulinresistenz (= Unempfindlichkeit) nicht richtig aufgenommen werden kann. Somit kann Glucose (die normalerweise dank dem Insulin in die Zelle gelangt) nicht mehr als Energielieferant dienen. Die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse steigt stark an und belastet sie so sehr, dass sie nach einiger Zeit die Produktion einstellt. Dieser Prozess verläuft schleichend und wird oft erst durch das Auftreten erster Folgeerkrankungen erkannt. Zudem wird der Diabetes häufig durch Betroffene nicht ernst genommen, denn ein (dauerhaft) erhöhter Blutzucker verursacht keine Schmerzen oder stark einschränkende Symptome. Erst die später auftretenden Folgeerkrankungen (Diabetischer Fuß, Retinopathie, und andere) wecken bei einigen das Bewusstsein, dass ein Ignorieren des Diabetes sehr wohl Folgen hat. Dann ist es oft jedoch schon zu spät, denn die Folgeerkrankungen sind nicht mehr rückgängig zu machen.
 
Symptome
Der Diabetes Typ 2 entwickelt sich langsam und unauffällig, deswegen werden die Symptome häufig nicht wahrgenommen oder falsch gedeutet. Meist bestehen bei der Diagnose bereits Folgeschäden oder führen sogar erst zur Diagnose, was die Lebensqualität des Patienten beeinträchtigt.
-häufige Toilettengänge
-übermäßiger Durst
-Juckreiz
-schlecht heilende Wunden
-Müdigkeit, Mattheit und Leistungsminderung
-Desinteresse und Konzentrationsstörungen
-verschwommenes Sehen
-Anfälligkeit für Infektionen (v.a. an Haut und Schleimhäuten)
 
Ursachen
Als Ursache für einen Typ 2 Diabetes sind vor allem die Lebensweise und die Ernährungsgewohnheiten in unserer Wohlstandsgesellschaft zu nennen - daher auch „Wohlstandskrankheit“. Wir haben Essen im Überfluss und müssen auf nichts verzichten, essen deswegen auch gerne einmal über den Hunger bei gleichzeitig verminderter Bewegung. Dies wird besonders deutlich bei Bevölkerungsgruppen die erst relativ kurze Zeit in diesem Wohlstand leben, z. B. den Aborigines in Australien, wo die Anzahl der Erkrankungen sehr hoch ist.
-erbliche Veranlagung
-falsche Ernährung; Übergewicht
-Medikamente (z. B. Kortison)
-zu wenig körperliche Aktivitäten; Bewegungsmangel
-Stressfaktoren (Operationen, Infekte, ...)
-Bluthochdruck
-Störung des Fettstoffwechsels
 
Heilung
Auch dieser Typ kann nicht geheilt werden. Oft kann man aber durch eine Gewichtsreduktion die medikamentöse Behandlung überflüssig machen, da der Körper für die geringere Körpermasse aus eigener Kraft genügend Insulin produzieren und damit eine gute Blutzuckereinstellung leisten kann. Jedoch muss dafür der Diabetes rechtzeitig erkannt und ernst genommen werden.
Frühe Diagnose und Behandlung sind der Schlüssel, um die Komplikationen von Diabetes zu verhindern und gesunde Ergebnisse zu erzielen. Alle Familien sind potenziell von Diabetes betroffen. Daher ist es wichtig, die Anzeichen, Symptome und Risikofaktoren aller Arten von Diabetes zu kennen, um sie frühzeitig zu erkennen. Einer von Zwei Menschen, die derzeit mit Typ-2-Diabetes leben, ist nicht diagnostiziert.
 
425 Millionen
Derzeit leiden über 425 Millionen Menschen an Diabetes. Bei den meisten dieser Fälle handelt es sich um Typ-2-Diabetes, der durch regelmäßige körperliche Bewegung, eine gesunde und ausgewogene Ernährung und die Förderung einer gesunden Lebensumgebung weitgehend verhindert werden kann. Familien spielen eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung der veränderbaren Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes und müssen mit Schulung, Ressourcen und einem Umfeld versorgt werden, um ein gesundes Leben zu führen.
 
Diabetes Risikotest
Unter der Internetadresse https://dedoc.de/unerkannt-unterwegs/diabetes-risiko-test ist ein kostenfreier Risikotest zu finden. Mithilfe des vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) entwickelten Risiko-Tests kann jeder sein persönliches Risiko ermitteln, innerhalb der nächsten fünf Jahre an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Der Test ist nicht anwendbar, wenn bereits ein Diabetes bekannt ist. Natürlich sollte bei Verdacht auch immer ein Arzt kontaktiert werden.


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