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50 Jahre Brandschutz Feuerwehr Ihlpohl feiert Jubiläum

Ihlpohl (jm). Eine der jüngsten Feuerwehren im Landkreis feiert am kommenden Wochenende Jubiläum: Die Freiwillige Feuerwehr Ihlpohl wird 50 Jahre alt. Zum Kommersabend sind neben den 28 aktiven Wehrleuten auch Altkameraden und zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und dem Gemeindekommando eingeladen.
„Der Kommersabend ist am 15. November, wir feiern also sozusagen in den Geburtstag rein“, sagt Ortsbrandmeister Thomas Becker. Gegründet wurde die Ortsfeuerwehr Ihlpohl nämlich am 16. November 1969. „Wir sind eine der jüngsten, vielleicht sogar die jüngste Feuerwehr im Landkreis.“ Zwar wurde in Ihlpohl während des Zweiten Weltkriegs schon eine Feuerwehr gegründet. „Die wurde aber 1950 aus irgendeinem Grund wieder aufgelöst, wir wissen nicht warum“, erzählt Becker.
Im Gasthof „Niedersachsen“ gegründet
Der Gründungsakt wurde seinerzeit im Gasthof Niedersachsen begangen. „Der musste dann später der Autobahn weichen.“ Ein Feuerwehrhaus oder Ähnliches gab es natürlich noch nicht in Ihlpohl. Als 1971 das erste Fahrzeug - ein Tanklöschfahrzeug, kurz TLF 16/25 - angeschafft wurde, musste man sich also anders behelfen. „Das Fahrzeug wurde beim örtlichen Kohlehändler untergestellt. Da musste dann immer erst mal einer die Scheiben sauber machen, bevor man losfahren konnte“, erinnert sich Becker, der bereits 1974 als Gründungsmitglied in die Ihlpohler Jugendfeuerwehr eintrat. Eben jenes Löschfahrzeug wurde ironischerweise auch zum Einsatz gerufen, als das Gebäude in den 90er-Jahren abbrannte. Bis heute verrichtet das alte TLF seinen Dienst - inzwischen allerdings in Sztum, der polnischen Partnergemeinde Ritterhudes. „Wir haben das Fahrzeug selbst überführt, die polnischen Kameraden haben sich sehr darüber gefreut.“ Ein weiteres Schmuckstück der Feuerwehrgeschichte wurde erst vor Kurzem veräußert: ein Opel Blitz, der seit 1974 in Ihlpohl im Einsatz war, wird gerade in einer Oldtimer-Werkstatt für den Käufer aus Nordrhein-Westfalen aufbereitet. „Der Opel war bei uns noch Repräsentationsfahrzeug. Der Käufer möchte ihn auch weiterhin als Feuerwehrfahrzeug nutzen.“
60 Einsätze im Jahr
Ihr aktuelles Domizil, das Feuerwehrhaus am Sportplatz, wurde von den Kameraden größtenteils in Eigenleistung gebaut und 1976 bezogen. Nach einigen Umbauten und Erweiterungen finden dort heute drei Fahrzeuge und jede Menge technische Ausrüstung, darunter auch eine Rettungsschere, Platz.
28 aktive Wehrleute verrichten ehrenamtlich ihren Dienst und fahren rund 60 Einsätze im Jahr. „Darunter sind 16 Atemschutzgeräteträger, das ist eine gute Zahl“, freut sich Ortsbrandmeister Thomas Becker. Ohne die Zusatzausbildung zum Geräteträger seien Brandeinsätze nicht mehr möglich, erklärt er.
Jugendliche dürfen ab 16
Im Jugendbereich sind 16 Jungen und Mädchen ab zehn Jahren aktiv. Die ursprüngliche Jugendfeuerwehr, der Becker noch angehörte, ist inzwischen nach Ritterhude gezogen. „Wir haben dann vor sechs Jahren hier am Standort eine neue Jugendfeuerwehr gegründet. Unsere Jugendlichen sind auf der Kreis- und Bezirksebene sehr erfolgreich.“ Ab 16 Jahren dürfen die Jugendlichen auch schon bei den Aktiven mitmachen. „Sie können dann noch parallel in der Jugendfeuerwehr bleiben. Bei Einsätzen dürfen sie unter 18 nur bis zur Verteilerlinie. Aber auch die 18-Jährigen setzen wir nicht gleich vorne ein“, erklärt Becker. Schließlich seien die Einsatzkräfte oft mit unschönen Szenen konfrontiert.
In vier Minuten zum Einsatz
Wer sich für den Dienst als Brandschützer interessiert, absolviert zuerst die sogenannte „Truppmann 1“-Ausbildung, die auf Kreisebene stattfindet. „Die Truppmann 2-Prüfung machen wir dann hier vor Ort“, sagt Becker. Alle aktiven Mitglieder, die die Ausbildung erfolgreich absolviert haben, sind etwa alle zwei bis drei Wochen im Dienst. „Es sind einige Feste und Aktionen mit Schulen und Kindergärten dabei, deshalb hat der Dienstplan keinen festen Zwei-Wochen-Rhythmus“, erklärt Becker. In Bereitschaft sind Feuerwehrmänner und -frauen rund um die Uhr. Alle Aktiven tragen einen Funkmelder, der jedoch in Bremen nicht funktioniert. Daher benutzen die Ihlpohler seit etwa vier Jahren zusätzlich eine Handyapp zur Alarmierung. Kommt es zu einem Notruf, ist auf dem Smartphone sofort zu erkennen, wer einsatzbereit ist und wie viele Gruppen- oder Zugführer und Geräteträger sich in der Gruppe befinden. In der Halle hängt ein großer Bildschirm, der die gleichen Informationen anzeigt. „So weiß der erste, der hier ankommt, auf wen er noch warten muss. Wir verlassen in der Regel in ungefähr vier Minuten mit dem ersten Fahrzeug die Halle.“


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