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VdK: 66 Tage unbezahlte Arbeit sind zu viel

Zum Equal Pay Day am 6. März appellierte die Frauenvertreterinnen des VdK Niedersachsen-Bremen an die Notwendigkeit, die bestehende Lohnlücke zu schließen.

VdK-Landesfrauenvertreterin Gunda Menkens.

VdK-Landesfrauenvertreterin Gunda Menkens.

Bild: GERALD LAMPE FOTO HOELZEN GMBH

Bremen/Niedersachsen. Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu den Frauen unbezahlt arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. In diesem Jahr sind 66 Tage, die Frauen unbezahlt gearbeitet habe.

Trotz vieler Fortschritte auf dem Weg zur Geschlechtergleichstellung bleibe die ungleiche Entlohnung von Frauen ein hartnäckiges Problem auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Laut den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Im vergangenen Jahr betrug der Bruttostundenlohn der Frauen 20,84 Euro und lag damit unverändert 18 Prozent unter dem der Männer, die im Schnitt 25,30 Euro pro Stunde verdienten. Besorgniserregend sei, dass die Lohnlücke ab dem 30. Lebensjahr weiter auseinanderklafft, insbesondere in Zeiten, in denen viele Frauen ihr Erwerbsleben aufgrund von Familienplanung unterbrechen.

Die unbereinigte Lohnlücke beträgt bei 30-Jährigen etwa 8 Prozent und erreicht bei Beschäftigten zwischen 57 und 61 Jahren einen alarmierenden Wert von 27 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichten, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die strukturellen Ursachen dieser Ungleichheit anzugehen.

„Es ist bedauerlich, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt nachweislich benachteiligt werden. Wir fordern daher tarifgebundene Arbeitsverträge, gesetzliche Regelungen zur Beseitigung von Lohndiskriminierung auf betrieblicher Ebene und einen Mindestlohn von mindestens 14 Euro. Der Rechtsanspruch auf Rückkehr aus einer Teilzeit- in eine Vollzeitbeschäftigung, muss auch auf Kleinbetriebe ausgeweitet werden“, betont VdK-Landesfrauenvertreterin Gunda Menkens.

Anlässlich des Equal Pay Day 2024 haben die Frauenvertreterinnen des VdK verschiedene Aktionen in Niedersachsen und Bremen veranstaltet, um auf die bestehenden Ungleichheiten hinzuweisen und das Bewusstsein für die Dringlichkeit der Maßnahmen zur Schließung der Lohnlücke zu schärfen. „Als Frauenvertreterinnen des größten Sozialverbandes sehen wir es als unsere Pflicht an, für eine faire Bezahlung von Frauen einzustehen und bestehende Probleme öffentlich zu thematisieren“, erklärt Menkens abschließend.


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