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Renaissance trotz unsicherer Zeiten

Osterholz-Scharmbeck Die Volksbank präsentiert ihre von den Auswirkungen der globalen Krisen gezeichnete Jahresbilanz für 2022.

Michael Kersting, Jan Mackenberg und Stefanie Kase stellten die Geschäftsentwicklung der Volksbank eG Osterholz Bremervörde im vergangenen Jahr vor.

Michael Kersting, Jan Mackenberg und Stefanie Kase stellten die Geschäftsentwicklung der Volksbank eG Osterholz Bremervörde im vergangenen Jahr vor.

Die Auswirkungen der globalen Krisen machen sich auch bei den Banken unserer Region bemerkbar – diese Bilanz ziehen dei Volksbank-Vorstände Michael Kersting und Jan Mackenberg.

Zu einer Zeit, die durch den Angriffskrieg Russlands, die Folgen der Corona-Pandemie und die zunehmenden Liefer- und Materialengpässe bestimmt ist, präsentierten die beiden Vorstände der Volksbank eG Osterholz Bremervörde sowie die Leitung des Vorstandsstabes, Stefanie Kase, auf Gut Sandbeck in Osterholz-Scharmbeck das Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres.

 

Prognosen unter erschwerten Bedingungen

 

„Die stetig wechselnden und kaum vorhersehbaren Rahmenbedingungen der letzten Jahre haben ein äußerst volatiles Umfeld geschaffen“, fasst Kersting die momentanen Entwicklungen zusammen. Nicht nur die erhöhte Inflation und die damit einhergehenden steigenden Preise, sondern auch die Zinswende seien dabei nur einige der Veränderungen, welche einen direkten Einfluss auf die Verbraucher:innen haben. „Solche Unsicherheiten erschweren natürlich auch die Prognosen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung“, erklärt das Vorstandsmitglied weiter. Gerade deswegen sei es zum Beispiel bei der Zinsberatung wichtig, nicht nur die aktuelle Lage im Blick zu haben, sondern auch die künftige Entwicklung in die weitere Planung einzubeziehen.

 

Schutz vor Sprengungen

 

Im Bereich der Elbe-Weser-Region gestaltet sich der Ausblick durch den milden Winter und gefüllte Gasspeicher noch deutlich positiver als an vielen anderen Standorten in Deutschland. Die meisten Unternehmen schauen eher pessimistisch auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung – starke Energieeinsparungen und die Rückstellung geplanter Investitionen, um anfallende Kosten in den Griff zu bekommen, sind die Folge. „Zinsen auf Bankeinlagen werden dafür wieder zunehmend normaler, da die Europäische Zentralbank die Zinsen erhöht hat, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen“, beschreibt Vorstandsmitglied Kersting. Neben den Herausforderungen der heutigen Zeit, fragt die Volksbank aber auch danach, was die Banken vor Ort bewegt.

Unter anderem die Umsetzung eines neuen Sicherheitskonzeptes für die SB-Zonen steht dabei im Fokus. „Da die Zahl der Geldautomatensprengungen zunimmt, werden wir die Sicherheitsvorgaben für die Erreichbarkeit unserer SB-Automaten anpassen“, berichtet Michael Kersting. Nach intensiven Auseinandersetzungen über den effektiven Schutz, komme man deshalb zu dem Entschluss, eine Schließzeit mancher Zonen von 0-5 Uhr einzuführen, über die alle Kundinnen selbstverständlich rechtzeitig informiert werden. Dies sei zwar einerseits betrüblich, findet Kersting, auf der anderen Seite aber auch essenziell für den Schutz von beispielsweise AnwohnerInnen oder MieterInnen.

 

Neueröffnung und Umgestaltung

 

Positive Entwicklungen zeigen sich bei der lang geplanten Zusammenführung der Geschäftsstellen Basdahl, Ebersdorf und Oerel, für deren nun leerstehenden Gebäude bereits Käufer:innen aus den jeweiligen Gemeinden gefunden wurden. Die Eröffnung der neuen Stelle Geestequelle erfolge, gepaart mit einem Tag der offenen Tür, am 24. April, berichtet Vorstandsstableiterin Stefanie Kase freudig. „Mit der Neueröffnung der Filiale in Oerel präsentieren wir ein modernes Geschäftskonzept, das den Kunden selbst noch mehr in den Fokus rückt.“ Eine ähnliche Umgestaltung sei auch für die Filiale in Lilienthal vorgesehen, ergänzt Jan Mackenberg. Die Baugenehmigung dafür liegt bereits vor, weshalb die Maßnahmen dort voraussichtlich noch in der ersten Hälfte des Jahres beginnen kann.

 

Neuer Geschäftsbereich

 

Zudem erklärt Stefanie Kase, dass man den Kundinnen in Zukunft mehr als das klassische Bankgeschäft bieten wolle. „Deshalb haben wir ein neues Geschäftsfeld entwickelt, bei dem - neben möglichen Investitionen in erneuerbare Energien – vor allem eigene Investitionen im Immobilienbereich getätigt werden.“, so die Leiterin weiter. Daraus entstanden sei die VB Lebenswelten GmbH und Co. KG, welche darauf spezialisiert ist, Immobilien zur Weitervermietung dauerhaft zu halten. Vier Immobilien verwaltet die Gesellschaft mittlerweile. „Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit, ist uns die regionale Nähe zu den Objekten und der stetige Austausch mit den MieterInnen und HandwerkerInnen ein besonders großes Anliegen“, fasst Kase zusammen. So könne man auch künftige Projekte mit regionalen Partner:innen schneller und fokussierter umsetzen.

 

Kennzahlen stimmen

 

Vorstandsmitglied Jan Mackenberg präsentiert abschließend ausgewählte bilanzielle Entwicklungen noch einmal in konkreten Zahlen. Nicht nur das Bilanzsummenwachstum steigt im vergangenen Jahr um 7,28% - auch das betreute Kundenwertvolumen, mit einem Plus von 5,13%, sowie das Kundenanlagevolumen, mit einem Zuwachs von 3,05%, entwickeln sich weiter positiv. Verläufe, die man - trotz aller Verwerfungen und Veränderungen am Kapitalmarkt - als solide und gut betrachten könne, findet Mackenberg. Mit dem steigenden Zinsniveau wächst auch der Wunsch nach bankeigenen Sparprodukten. Eine Entwicklung, der die Volksbank eG mit einer Ausweitung der Produktpalette auf marktgerechte Alternativen begegnen will. Im Fokus stünden hier Produkte aus dem Aktien- und Rentenmarkt, da der Werteverlust nur durch inflationsschützende Geschäfte ausgleichbar sei, beschreibt das Vorstandsmitglied.

 

Immobilienfinanzierung wird teurer, Bausparen boomt

 

Mit einem Wachstum von 7,81% entwickelt sich auch das Gesamtkreditvolumen angemessen. Ein Anstieg zeigt sich hier nicht nur bei den bilanzwirksamen Kundenkrediten (+3,6%), sondern auch im Firmenkundenbereich (+7,51%). „Eine deutlich vorsichtigere Nachfrage spüren wir jedoch im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung“, berichtet Jan Mackenberg – auch diese Entwicklung sei dem Zinsanstieg geschuldet.

Eine wahre Renaissance erfahre dafür das Bausparsegment, so das Vorstandsmitglied weiter, da viele Kundinnen zunehmend einen Bausparvertrag wählen, um sich Zinsen zu sichern.

 

Dank an Mitarbeiter:innen

 

In Sachen Versicherung biete die Volksbank eG aber nicht nur Absicherung, entgegnet das Vorstandsmitglied. „Durch die Mitglieder-Plus-Versicherung erhalten unsere KundInnen die Chance auf Rückzahlung ihrer Versicherungsbeiträge“, erklärt er weiter. Zudem haben alle Kundinnen die Chance auf Mitbestimmung im Bereich der Unternehmensentwicklung – eine nachhaltige und zukunftsorientierte Genossenschaftsidee, der mittlerweile fast die Hälfte aller Kundinnen der Bank folgen. Ein besonderes Dankeschön richtet Vorstandsmitglied Jan Mackenberg deshalb nicht nur an alle Mitglieder der Genossenschaft, sondern auch an die tatkräftigen Mitarbeiter:innen, ohne deren Engagement solche positiven Entwicklungen gar nicht erst möglich seien. „Stolz sind wir natürlich auch darauf, dass wir im letzten Jahr wieder zehn neue Auszubildende bei der Volksbank begrüßen durften“, resümiert er abschließend.

Voller Vorfreude blicke man nun auf die anstehenden Termine, so das Vorstandsmitglied. Nicht nur Modernisierungsmesse und Autobörse können, nach zwei Jahren der Pandemie, am 15. und 16. April endlich wieder stattfinden – auch zur 48. Vertreterversammlung, die in den vergangenen beiden Jahren digital abgehalten wurde, kommt man Ende Juni gemeinsam in der Stadthalle zusammen.


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