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Lars Schmitz-Eggen

Wohnberatung erhält personelle Verstärkung - Großes Interesse am Musterhaus zum Wohnen mit Zukunft

Osterholz-Scharmbeck (lse). Seitdem im Juli 2013 das Musterhaus zum Wohnen mit Zukunft eröffnet wurde, erfreut es sich im Landkreis Osterholz wachsender Beliebtheit. Rund 5.800 Besucherinnen und Besucher nutzten in den letzten Jahren die Möglichkeit, sich in dem Ausstellungshaus über altersgerechtes Wohnen zu informieren. Aufgrund des steigenden Interesses wurde jetzt das Team der ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater aufgestockt.
Landrat Bernd Lütjen (links) mit dem Team der Wohnberaterinnen und -berater.  Foto: lse

Landrat Bernd Lütjen (links) mit dem Team der Wohnberaterinnen und -berater. Foto: lse

Das Musterhaus zum Wohnen mit Zukunft macht seinem Namen alle Ehre. Vieles, was das Wohnen im Alter einfacher macht, wurde hier verbaut, beispielsweise barrierefreie Duschen, Hebelifte oder Rollstuhlrampen. Jeden Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr oder nach individueller Terminabsprache können sich Interessierte in dem Wohnhaus hinter dem Sparkassengebäude an der Bahnhofstraße informieren, ausprobieren und beraten lassen.
Ein Team von vier ehrenamtlichen Wohnberaterinnen und -beratern hat bisher die Besucherinnen und Besucher im Musterhaus begrüßt. Seit Juli dieses Jahres sind vier weitere Beraterinnen hinzugekommen. Vergangenen Dienstag begrüßte Landrat Bernd Lütjen das Team rund um Projektleiterin Andrea Krückemeier und sparte nicht mit Lob: „Das Musterhaus zum Wohnen mit Zukunft ist eine Erfolgsgeschichte, eine Idee, die den Nerv getroffen hat“, so Lütjen. „Ohne das tolle Engagement der ehrenamtlichen Wohnberaterinnen und Wohnberater wäre das nicht möglich.“
Andrea Krückemeier freut sich, dass ihr ab sofort mehr Mitstreitende zur Seite stehen. „Wir begrüßen hier sehr unterschiedliche Besucher“, erzählt die Leiterin des Musterhaus-Projekts aus der Praxis. Neben Paaren kämen regelmäßig angehende Pflegekräfte oder Mitglieder des Seniorenbeirats vorbei, um sich die Möglichkeiten vor Ort demonstrieren und erklären zu lassen. „Fast jeder bringt individuelle Fragen und Probleme mit, für die wir dann gemeinsam Antworten suchen“, so Krückemeier. In vielen Fällen könnten Lösungen bereits mit einfachen Mitteln realisiert werden.
Beratung bald auch zu Hause
Dank der zusätzlichen vier Wohnberaterinnen soll das demnächst auch bei Interessierten zu Hause möglich sein. Geplant ist, dass sich auf Wunsch zwei Mitglieder des Beratungsteams die bauliche Situation bei den Interessierten daheim anschauen. Vorausgegangen ist dann ein Erstgespräch im Musterhaus, in dessen Rahmen schon mögliche Lösungen vorgeführt worden sind. Ein solcher Vor-Ort-Termin kann kostenlos in Anspruch genommen werden.
Um die verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen zu können, absolvierten Elke Haller, Petra Möck, Sabine Sandkühler und Ingeborg Scholz die viertägige Qualifizierung zur Wohnberaterin. Die bisherigen Teammitglieder Dörte Bernsdorf, Anita Hartwig, Sophia Richter und Harry Czarnik nutzten die Veranstaltungen als Möglichkeit zur Wissensauffrischung und Fortbildung. Themen waren unter anderem Krankheitsbilder, Selbsterfahrung mit einem Alterssimulationsanzug, Maßnahmen zur Wohnungsanpassung, technische Assistenzsysteme, Finanzierungsmöglichkeiten und Gesprächsführung. Hinzu kamen Hospitationen bei der Wohnberatung und simulierte Führungen durch die Ausstellung im Musterhaus. Die Ausbildung erfolgte durch das Niedersachsenbüro neues Wohnen im Alter.
Motivation zur Mitarbeit
„Meine Motivation zur Teilnahme war zugegeben eher Selbstzweck“, erklärt Ingeborg Scholz aus Lilienthal, weshalb sie sich zur Teilnahme an dem Kurs entschieden hat. Sie hatte von der Wohnberatung gehört und wollte wissen, was sich dahinter verbirgt. Da in ihrer Nachbarschaft viele ältere Menschen leben, konnte sie schon kurz nach ihrer Ausbildung die ersten Ideen anbringen. Ihre neue Teampartnerin Elke Haller aus Hagen war früher in der Immobilienbranche tätig und kann als frischgebackene Wohnberaterin ihr berufliches Wissen für die neue, ehrenamtliche Tätigkeit gewinnbringend nutzen.
Harry Czarnik ist ein alter Hase auf diesem Gebiet und hat schon mehr als 80 Besucherinnen und Besucher im Musterhaus beraten. „Ich würde mir wünschen, dass sich deutlich mehr junge Häuslebauer über die Möglichkeiten des Wohnens im Alter informieren, um dann vorausschauend zu bauen“, sagt Czarnik. Auch wenn das Thema für sie erst in vielen Jahren aktuell würde, könnten sie schon in der Bauphase Dinge berücksichtigen, die es ihnen später leichter machten, möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. „Ebenerdige Duschen beispielsweise sind heute nur chic, im Alter aber auch ausgesprochen praktisch“, rät der erfahrene Wohnberater.
Das Musterhaus ist mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Individuelle Termine können telefonisch unter 04791/9303622 oder per E-Mail unter musterhaus@landkreis-osterholz.de vereinbart werden.


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