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Weitere Stolpersteine im Landkreis

Landkreis (eb). Am 15. Juni werden wieder Stolpersteine in der Kreisstadt verlegt. Im Anschluss werden auch in Ritterhude Steine vor den letzten Wohnstätten von Opfern des Nationalsozialismus gesetzt. Dazu hat die Stolpersteininitiative den Künstler Gunter Demnig wieder persönlich in den Landkreis eingeladen.
In Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude werden am 15. Juni weitere Stolpersteine verlegt. Am Abend gibt es einen Vortrag von Dr. Carola Rudnick. Foto: jm

In Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude werden am 15. Juni weitere Stolpersteine verlegt. Am Abend gibt es einen Vortrag von Dr. Carola Rudnick. Foto: jm

Begonnen wird um 9 Uhr in der Lindenstraße 42. Die Baufirmen machen die Verlegung trotz der dort stattfindenden Bauarbeiten möglich. Etwa im Halbstundentakt geht es weiter zum Rathaus (ehemals Lindenstraße 6), weiter Auf dem Kamp 32 und schließlich in die Neue Straße 29.
In Ritterhude soll der erste Stein dann um 11.30 in der Struckbergstraße 23 verlegt werden. Danach folgen die Orte Ringstraße 13, Alter Postweg 20 und abschließend in Platjenwerbe Lindenstraße 17.
 
Gedenken an Euthanasie-Opfer
 
Im Mittelpunkt der diesjährigen Verlegungen stehen die Opfer der „Euthanasie“ Programme. So beginnt die Verlegung in Osterholz-Scharmbeck mit dem Gedenken an Carsten Brüns, einem ehemaligen Sparkassenangestellten, der 1941 von der Landes Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg direkt in die Gaskammer nach Pirna Sonnenstein „verlegt“ wurde. In Ritterhude wird der erste Stein für ein Kind mit Handicap verlegt. Hans-Dietrich Stubbe musste nach kurzem Aufenthalt in der Kinderfachabteilung der Heilanstalt Lüneburg mit 13 Jahren einen qualvollen Luminalmord erleiden. Seinen Eltern wurden Krankheitsgründe vorgetäuscht.
Zu diesem im Landkreis bisher noch gar nicht erforschten Themenkomplex und seinen Dimensionen wird es am Abend des 15. Juni um 19 Uhr eine Veranstaltung in der Ritterhuder Mühle geben. Frau Dr. Carola Rudnick wird über die „Euthanasie“ Programme sprechen und auf Einzelschicksale der Opfer eingehen, für die am Vormittag Steine verlegt wurden. Sie ist wissenschaftlich-pädagogische Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg.


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