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Versorgung mit Medikamenten sicherstellen

Die Politik müsse dringend handeln und dürfe Menschen, die auf ihre Medikamente angewiesen sind, nicht im Stich lassen, fordert der VdK-Landesvorsitzende.

Niedersachsen (eb). In den vergangenen Wochen häuften sich die Meldungen, dass in zahlreichen Apotheken in Niedersachsen und Bremen, aber auch deutschlandweit, keine Antibiotika-Säfte mehr zu bekommen seien. In der Not würden mittlerweile sogar Tabletten zu Antibiotika-Säften verarbeitet. Doch auch diese werden knapp.

Der VdK Niedersachsen-Bremen fordert daher erneut, schnellstmöglich etwas gegen den Medikamentenmangel zu unternehmen. „Bereits im Zuge der niedersächsischen Landtagswahl 2022 haben wir die Sicherstellung der Versorgung mit Medikamenten und Medizinprodukten auch in Krisenzeiten gefordert. Dies können wir an dieser Stelle nur noch einmal bekräftigen“, erklärt Andrea Nacke, Leiterin Sozialpolitik beim VdK Niedersachsen-Bremen.

Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben zu einer Verknappung von Ressourcen geführt. Auf der Lieferengpass-Liste des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) wurden mit Stand vom 30. Mai 2023 493 Lieferengpässe gemeldet. Selbst im zurückliegenden Winter war die Zahl der Engpässe deutlich niedriger, sodass derzeit eine klare Tendenz in die falsche Richtung zu erkennen ist. Neben Penicillin herrscht aktuell auch bei Herz- und Krebsmedikamenten akute Knappheit. Hinzu kommen vereinzelte Lieferschwierigkeiten bei Fiebersäften, Schmerzmitteln und Diabetesmedikamenten.

 

„Es wurde am falschen Ende gespart“

 

„In den vergangenen Jahren wurde im Gesundheitssektor ganz eindeutig am falschen Ende gespart, sodass immer mehr Hersteller Arzneimittel dort produzieren lassen, wo Wirkstoffe und Produktion am günstigsten sind, zum Beispiel China oder Indien. All das führt zu dieser verheerenden Lage bei den Apothekern und Apothekerinnen vor Ort. Viele unserer Mitglieder sind gesundheitlich angeschlagen und machen sich deshalb große Sorgen. Die Politik muss nun dringend handeln und darf Menschen, die auf ihre Medikamente angewiesen sind, nicht im Stich lassen“, fordert VdK-Landesvorsitzender Friedrich Stubbe.


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