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ver.di Frauen stellen Forderungen

Landkreis (eb). „Frauengleichstellung verWIRklichen.“ Unter diesem Motto fand die alle vier Jahre stattfindende Konferenz der ver.di Frauen im Bezirk Bre-men-Nordniedersachsen am 9. Juli 2022 in Bremen statt.

Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung ging in ihrem Grußwort auf relevante Felder der Frauen- und Gleichstellungspolitik ein wie partnerschaftliche Verteilung der Sorgearbeit, Paritätsgesetz in Niedersachsen, Frauen in Führungspositionen sowie das große Themenfeld Gewalt gegen Frauen. Sie machte noch einmal deutlich, dass es keine Gleichberechtigung für Frauen gebe ohne Gewaltfreiheit.
Karin Schwendler, ver.di Bundesverwaltung, Leiterin des ver.di Bereiches Frauen- und Gleichstellungspolitik hielt ihren Impulsvortrag „Gleichstellung verWirklichen - Herausforderungen der Zeit“. Neben inhaltlichen Beiträgen fanden auch Wahlen statt. Am 9. Juli und auf der konstituierenden Sitzung am 20. Juli wurden gewählt:
Ein neuer Bezirksfrauenrat. Die 41 gewählten ver.di Frauen nehmen die Interessen der rund 25.000 ver.di Frauen im Bezirk Bremen-Nordniedersachsen für die nächsten vier Jahre wahr.
Die neue Vorsitzende ist Heike Erdmann, Personalrätin bei der Kreissparkasse in Verden.
Aber auch Anträge gehörten zur Konferenz. Besonders hinzuweisen ist auf die gemeinsam verfasste Erklärung mit Forderungen an die Politik, wie eine faire Bezahlung für Frauen erreicht werden kann.
 
Die Arbeitsschwerpunkte
 
Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen beträgt in Deutschland 2021 18%1, in Niedersachsen 19% 2 und in Bremen sogar 22%3. Dies ist größtenteils strukturbedingt erklärbar: Frauen arbeiten häufiger in Branchen und Berufen, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener in Führungspositionen kommen. Auch arbeiten sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs und verdienen deshalb im Durchschnitt pro Stunde weniger.
Um dies zu ändern, sollten sich Unternehmen und Politik an skandinavischen Ländern orientieren, wie es in der Erklärung des Bezirksfrauenrat heißt.
Konkret fordern die Frauen u. a. eine andere Haltung in Unternehmen, eine Neubewertung und finanzielle Aufwertung von Care-Berufen, eine Reform des Arbeitsmarktes, eine Normalität von Vätern in Elternzeit und eine fürsorgliche Infrastruktur. Vor allem vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sollte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei allen Arbeitgeberinnen mit Arbeitsflexibilität und existenzsichernden Beschäftigungsverhältnissen unabhängig vom Geschlecht zur eigenen Unternehmensphilosophie gehören.
Diese Forderungen stellen die Arbeitsschwerpunkte der ver.di Frauen in den nächsten vier Jahren dar.


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