Trans*Net OHZ verurteilt transphobe Gewalttaten
In de vergangen Woche, am Freitagmorgen, verstarb Malte C., ein 25-jähriger Transmann an seinen Verletzungen. Brutal zugefügt wurden sie ihm vom Nuradi A., einem 20-Jährigen, der am Rande des Münsteraner Christopher Street Days Trans*personen beleidigte. Malte C. habe ihn gebeten, die Beleidigungen zu unterlassen, woraufhin der Täter - der Malte C. als Trans*mann erkannt haben soll - ihn brutal zusammenschlug.
Eine Woche später ist in Bremen eine Trans*frau in der Bremer Straßenbahn von zehn bis 15 Jugendlichen angegriffen und schwer verletzt worden. Der Staatsschutz ermittelt wegen Hasskriminalität und gefährlicher Körperverletzung.
Die Gruppe beleidigte die Frau und rissen ihr eine Perücke vom Kopf. Ein Täter, der von Zeugen auf 14 bis 16 Jahre geschätzt wurde, schlug unter Beifall seiner Freunde der Trans*frau mit beiden Fäusten ins Gesicht. Das Opfer kam mit schweren Gesichtsverletzungen in ein Krankenhaus.
Die Selbsthilfegruppe verurteilt Trans*Net OHZ „verurteilt die feigen Angriffe gegen zwei Trans*personen in Münster und in Bremen“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
„Es ist unerträglich, dass Menschen, die keinen anderen Personen etwas zu leide tun, in der Öffentlichkeit angegriffen werden und um Leib und Leben fürchten müssen. Seit geraumer
Zeit findet im Zuge der Diskussion um das neue Selbstbestimmungsgesetz eine gefährliche Hetze gegen Trans*menschen statt. Diese wird geschürt von der politischen Rechten und vermeintlichen Meinungsmacher:innen wie Alice Schwarzer, die bewusst Unwahrheiten über Trans*menschen verbreiten.“
Die Feministin und Herausgeberin der Zeitschrift EMMA Alice Schwarzer kritisiert seit längerem „die Transideologie“ dafür, dass sie Frauen dazu verleite, ihre Körper verändern zu lassen, statt „ohne Hormone und Operationen aus der Geschlechterrolle“ auszubrechen.
Für Trans*Net sind „gewaltbereite jugendliche Täter, die nicht davor zurückschrecken in videoüberwachten Straßenbahnen eine trans*Frau tätlich anzugreifen (...) das Ergebnis dieser Hetze.“ Entsprechend ruft die Gruppe dazu auf, „sich gemeinsam für die Grundwerte einzusetzen, die in erster Linie lauten: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘. In unserer Gesellschaft darf kein Platz sein für Hetze und queer- und transphobe Hasskriminalität.“