Tradition auf Schienen
Gnarrenburg. Volksfeststimmung am Bahnhof Gnarrenburg. Der Moorexpress feierte sein 25-jähriges Jubiläum und zahlreiche Eisenbahnbegeisterte machten sich auf, um bei diesem würdigen Anlass dabei zu sein. Der Geschäftsführer der Eisenbahnen- und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB), Christoph Grimm, konnte bei herrlichem Sonnenschein neben den angereisten Besucherinnen und Besuchern auch drei Landräte und zwei Bürgermeister am Bahnsteig begrüßen. Die Landräte Marco Prietz (Rotenburg), Kai Seefried (Stade) und Bernd Lütjen (Osterholz), sowie die Bürgermeister aus Gnarrenburg und Worpswede, Marc Breitenfeld und Stefan Schwenke waren als Taufpaten anwesend.
Volksfest mit Taufe
Vor genau 25 Jahren startete die EVB anlässlich der Weltausstellung Expo 2000 den regelmäßigen Moorexpress-Betrieb auf der rund 100 Kilometer langen Strecke zwischen Bremen und Stade. Seitdem entwickelte sich der Moorexpress mit seinen historischen roten „Schienenbus“-Triebwagen und markanten 628er-Triebzügen zu einer beliebten Attraktion und festen Größe des sanften Tourismus im Elbe-Weser-Dreieck.
Das Bahnhofsfest in Gnarrenburg zum Jubiläum der Zugverbindung ließ mit Livemusik, Schlemmerständen und Attraktionen für Kinder Volksfest-Atmosphäre aufkommen. Historische Fahrzeuge aus dem Fahrzeugpool der EVB luden zu seiner Fahrzeugschau ein. Mit dabei waren der T164-Triebwagen von Talbot (1955), die Henschel-Rangierlok V274 von 1956 und die kürzlich aufwendig restaurierte 211 323 (DB-Baureihe V100) aus 1962. Eine handbetriebene Draisine und Mitfahrten in einer Lokomotive waren weitere Highlights.
Am Nachmittag erhielt bei einer öffentlichen Taufe der komplett neu gestaltete Moorexpress-Triebwagen 628 151 der EVB den Namen „Worpswede“ und reihte sich damit ein in die bereits vorhandenen Züge „Stade“, „Bremen“ und „Gnarrenburg“.
Finanzierungsfragen
EVB-Geschäftsführer Christoph Grimm bedankte sich in seiner Rede zum freudigen Jubiläum bei seinen Mitarbeitern für ihr großes Engagement. Er wies aber auch auf die finanziellen Herausforderungen hin, die den Betrieb des rund einhundert Kilometer langen Streckennetzes ausmachten. Für die EVB sei das nicht wirtschaftlich und eine Unterstützung durch die Politik unerlässlich, um die touristische Attraktion erhalten zu können. Rotenburgs Landrat Marco Prietz sagte in seiner Ansprache: „Eine solche Strecke zu unterhalten ist sehr aufwendig. Das weiß die EVB sehr gut und das wissen auch die Kommunen, die ihr Geld dazu geben. Deshalb haben wir uns gefreut, als vor zwei Jahren auf dem Jubiläum ‚125 Jahre Bahnstrecke Bremervörde-Stade‘ der Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies seine Unterstützung für die Arbeit der EVB und auch für den ÖPNV in dieser Region ausdrücklich erklärt hat. Er hat seinerzeit zwei wichtige Ankündigungen gemacht: Erstens, die Bahnstrecke Bremervörde-Stade soll wieder für den täglichen Verkehr reaktiviert werden. Und die zweite Zusage des Ministers war, dass das Land uns künftig im Wesentlichen für den Betrieb des Moorexpresses die Betriebskostenlast abnehmen wird.“
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