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Stimmung in der Wirtschaft hat sich kaum geändert

Stade (eb). Die Industrie- und Handelskamer Stade (IHK) legt ihre Konjunkturbericht für das vierte Quartal 2021 vor.

Zum Jahresende erhalte die wirtschaftliche Erholung im Elbe-Weser-Raum einen Dämpfer und zeige sich wenig dynamisch, heißt es in dem Bericht der IHK. Das Gastgewerbe leide unter den Auswirkungender CoronaPandemie. Im stationären Handel drückten eine gesunkene Konsumneigung und Umsatzrückgängeauf die Stimmung. Positive Lageeinschätzungen kämen hingegen aus der Industrie, dem Baugewerbe und Großhandel.
Wie im Vorquartal bewerten branchenübergreifend 36 Prozent ihre gegenwärtige Situation als gut, 52 Prozent (zuvor: 54 Prozent) sind zufrieden. Zwölf Prozent (zuvor: zehn Prozent) sind mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden. Beim Blick auf die kommenden Monate bleiben die Unternehmen zurückhaltend. Die Mehrheit (56 Prozent; zuvor: 61 Prozent) geht zwar von einem eher gleichbleiben Geschäftsverlauf aus, allerdings steigt der Anteil derjenigen Unternehmen, die mit einer eher schlechteren Entwicklung rechnen, von 23 auf 27 Prozent. Der Unternehmensanteil, der eine eher günstigere Wirtschaftsentwicklung erwartet, steigt hingegen nur minimal (von 16 auf 17 Prozent).
 
Fachkräfte bleiben ein Problem
 
Als größtes Risiko für die künftige Geschäftsentwicklungbleibt weiterhin die Fachkräftesicherung im Fokus der Unternehmen. Ebenso rechnen sie mit steigenden Arbeitskosten, nicht nur wegen der von der neuen Regierung im Koalitionsvertrag vorgesehenen Mindestlohnerhöhung. Zudem könnte die anhaltende Inflation eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, so die Befürchtung einiger Betriebe.
Darüber hinaus bleibt die Lage auf den Beschaffungsmärkten angespannt. Die Betriebe beklagen Verzögerungen in den Lieferketten sowie gestiegene Energie- und Rohstoffpreise. Die Investitionsbereitschaft bleibt per Saldo nahezu unverändert. Während 31 Prozent (zuvor: 27 Prozent) ihr Volumen erhöhen wollen, planen 18 Prozent (zuvor: zwölfProzent), ihre Ausgaben zu kürzen.
Positive Signale kommen hingegen vom Arbeitsmarkt. Zum Stichtag Ende Juni 2021 (neuere Zahlen liegen noch nichtvor) gingen 252.412 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, 2,1 Prozent mehr als Ende Juni 2020. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren im Elbe-Weser-Raum 20.944 Personen arbeitslos gemeldet, rund 850 weniger als im Vorjahreszeitraum. Ende Dezember 2021 liegt die Arbeitslosigkeit noch etwa 130 Personen über dem Vorkrisenniveau. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozentund damit unterhalb des Bundes bzw. Landesschnitts (5,1 bzw. 5,0 Prozent). Darüber hinaus hat sich die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen erhöht. Im Verlauf des Jahres 2021 wuchs der Bestand an offenen Stellen um ca. 3.500 auf rund 8.900 an und übertrifft damit das Vorkrisenniveau.
Die Kurzarbeiterquote ging von Juni 2020 bis Juni 2021 von 10,1 auf 3,9 Prozent zurück (neuere Zahlen liegen nochnicht vor). Das Instrument der Kurzarbeit wird von den Unternehmen aber weiterhin genutzt. So gab es im Dezember aufgrund der Corona-Einschränkungen einen deutlichen Anstieg bei den Anzeigen zur Kurzarbeit. Die Beschäftigungspläne der Unternehmen sind vorsichtig optimistisch. Während 17 Prozent neues Personal einstellen wollen, gehen rund drei Viertel der Betriebe von einem eher gleichbleibenden Personalbestand aus.


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