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Schwacher Ausblick auf 2024

Die Unternehmen im Elbe-Weser-Raum haben keine großen Erwartungen für das Jahr 2024.

Niedersachsen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum befindet sich zum Jahresende 2023 weiter auf Talfahrt. Das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zeigt nicht nur für das vierte Quartal 2023 eine gedämpfte Stimmung, sondern auch bei den Erwartungen an das neue Jahr.

„In der Industrie und im Baugewerbe haben die Auftragsbestände abgenommen. Eine geringe Konsumneigung und gesunkene Umsätze treffen den Einzelhandel“, berichtet IHK-Volkswirt Henrik Gerken. „Im Gastgewerbe rechnen die Betriebe nicht zuletzt wegen der Umsatzsteueranhebung mit steigenden Verkaufspreisen.“ Positive Signale kommen hingegen von den Kreditinstituten.

Branchenübergreifend schätzen die Unternehmen ihre Lage im Vergleich zum Vorquartal schlechter ein; sie ist aber insgesamt noch zufriedenstellend. 20 Prozent (zuvor: 24 Prozent) bewerten ihre Geschäftslage als gut. Ebenso viele nehmen eine gegenteilige Einschätzung vor. Sechs von zehn Unternehmen (zuvor: 55 Prozent) sprechen von einem saisonüblichen Quartalsverlauf. „Positiv ist, dass knapp drei Viertel der Unternehmen trotz der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung über eine unproblematische Finanzlage berichten“, hebt Gerken hervor.

Der Ausblick auf die kommenden Monate bleibt pessimistisch. Der Anteil derjenigen Unternehmen, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen, geht zwar leicht von 55 auf 52 Prozent zurück. Allerdings wird eine positivere Geschäftsentwicklung nur von fünf Prozent der Firmen (zuvor: acht Prozent) erwartet.

Die Geschäftsrisiken aus Sicht der Betriebe zeigen die vielen Belastungsproben. Neben den Energie- und Rohstoffpreisen (64 Prozent) und dem Fachkräftemangel (62 Prozent) bereiten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (63 Prozent) den Unternehmen große Sorgen. „Mit ihren wechselhaften Entscheidungen nimmt die Bundesregierung den Unternehmen nicht nur jegliche Planungssicherheit, sondern verspielt auch viel Vertrauen“, sagt Christoph von Speßhardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Zudem hemmen eine Vielzahl an bürokratischen Vorschriften, langwierige Genehmigungsverfahren und ein reformbedürftiges Steuersystem wirtschaftliches Handeln.

„Die Regierung sollte weniger durch Streitereien auffallen“, mahnt von Speßhardt. Um die politische Krise aufzulösen, müsse nun dringend gegengesteuert und konsistent gehandelt werden. „Die Unternehmen erwarten, dass wichtige wirtschaftspolitische Impulse wie das Wachstumschancengesetz oder das Bürokratieentlastungsgesetz nun zügig umgesetzt werden“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.


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