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Rainbow-Kids besuchen die ASO in Pennigbüttel

Osterholz-Scharmbeck (nek). Nachdem sie zuletzt vor der eigenen Haustür in der Drosselstraße Müll gesammelt haben, wurden die Rainbow-Kids vom Abfall-Service Osterholz zu einem Blick hinter die Kulissen eingeladen.
Mit Unterstützung durch Annemarie Lampe von der ASO (links), Antje Kappel (BioS) und Christine Strudthoff (rechts) sortierten die Rainbow-Kids aus der Drosselstraße den dort gesammelten Müll. Foto: nek

Mit Unterstützung durch Annemarie Lampe von der ASO (links), Antje Kappel (BioS) und Christine Strudthoff (rechts) sortierten die Rainbow-Kids aus der Drosselstraße den dort gesammelten Müll. Foto: nek

„Hier ist noch Tomate an der Pizza-Packung! Wo soll ich das hintun?“ Özlem hebt die Pappschachtel hoch, die vor ihr auf dem Band der Sortieranlage des Abfall-Service Osterholz (ASO) liegt. Annemarie Lampe hat die Antwort parat: „Auch wenn die Verpackung aus Papier besteht, wegen der Verunreinigung muss diese Verpackung in den Restmüll“, erklärt sie den Kindern aus der Drosselstraße, die an diesem Tag die ASO besuchen.
 
Projekt mit verschiedenen Aktionen
 
Die Kinder, das sind die „Rainbow-Kids“, die Regenbogen-Kinder zwischen sechs und zehn Jahren aus der Drosselstraße. Das von der Stadt Osterholz-Scharmbeck initiierte Projekt wird von der Sozialpädagogin und Quartierbetreuerin Christine Strudthoff in Kooperation mit der Biologischen Station (BioS) durchgeführt. „Es geht hier um mehr als Sonnenschein und draußen sein“, erklärt Christine Strudthoff. Unter dem Motto „Die Umwelt braucht dich – gemeinsam für ein schönes Zuhause“ entwickelte sie ein Konzept für die teilnehmenden Kinder, bei dem die Kinder über ein Jahr lang bei unterschiedlichen Aktionen und Ausflügen vielerlei Umwelt-Themen bearbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrungen möglichst vielfältig teilen. Zur Seite stand Strudthoff dabei Antje Kappel von der Biologischen Station, die das Konzept mit Leben füllt und die unterschiedlichen Aktionen mit den Kindern durchführt.
 
Im Juni dreht sich alles um Müll
 
Der Juni stand nun im Zeichen des Mülls – besser gesagt, der Müllvermeidung. Bei einem ersten Rundgang durch ihr Quartier machten die Kinder viel Müll aus, der es nicht in den richtigen Behälter, oder doch zumindest wieder aus diesem Behälter rausgeschafft hatte. Nach dem Aufsammeln waren alle gespannt: was geschieht eigentlich mit dem Müll bei der ASO?
Das führte zu der Einladung nach Pennigbüttel. Sieben Kinder, Arij, Hadi, Hessam, Layan, Lien, Özlem und Roqaya, durften die Sortieranlage der ASO betreten. „Hier kommt sonst eigentlich kein Werksfremder rein“, erklärte Annemarie Lampe. Auf das Band kam der gesammelte Müll aus der Drosselstraße, und die Kinder konnten dann – ausgerüstet mit Masken und Handschuhen - zeigen, was sie über Müll und Mülltrennung gelernt hatten.
 
Wo gehört‘s rein?
 
Bei Unsicherheiten unterstützen Annemarie Lampe, Christine Strudthoff, Mascha Kijewski und Antje Kappel die Kinder beim richtigen Erkennen der Müllart. Verpackungsmüll wie Aludeckel, Konservendosen oder Kunststoffflaschen kommt wo hinein? „In den gelben Müll!“, wussten die Kinder, und warfen die Teile in den entsprechend gekennzeichneten Schacht am Förderband.
Die von Özlam eingangs gefundene dreckige Pizza-Packung landete dagegen im Restmüll. „Sauberes Papier kann nämlich wieder zu neuem Papier verarbeitet werden“, hatte Annemarie Lampe den Kindern schon vorher erklärt, und ihnen einen großen, gut 600 Kilo wiegenden, gepressten Papierballen gezeigt, den die Kinder auch gemeinsam nicht bewegen konnten.
Obst- und Gemüseschalen, Eierschalen, Kaffeefilter und Teebeutel sowie Gartenabfälle gehören in die brauen Tonne. Bei der ASO werden diese Gartenabfälle sorgsam kompostiert und zu neuer Gartenerde umgewandelt, lernten die Kinder. „Alles andere wandert in den Restmüll, der anschließend verbrannt wird“, erklärte Lampe. Kehricht aus der Wohnung, Knochen, Fleisch- und Fischabfälle, Käse, Eier, zerbrochene Gläser und volle Windeln etwa.
Nach kurzer Zeit war der Müll dank der Hilfe der Kinder oben auf dem Förderband verschwunden, dafür hatten sich unten in den Behältern ansehnliche Häufchen sorgsam getrennten Mülls angesammelt.
„Ich finde, es stinkt hier“, hatte sich ein Kind beim Sortieren beschwert, und Annemarie Lampe konnte nur zustimmen. „Aber je sorgfältiger ihr euren Müll zuhause trennt, umso weniger müssen meine Kollegen hier leiden!“


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