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Quo vadis Kurdistan - Ein Oberstleutnant berichtet von seinem Einsatz im Irak

Garlstedt (eb). Oberstleutnant Daniel Immel, Kommandeur der Patenschaftslehrgruppe B der Bundeswehr Logistikschule berichtete im Garlstedter Dorfgemeinschaftshaus von seinem Einsatz im Irak. Ortsvorsteherin Marie Jordan begrüßte den Oberstleutnant und rund 30 Gäste, die seinem Vortrag zuhörten.
 
Marie Jordan begrüßte Oberstleutnant Daniel Immel zur Patenschaftsveranstaltung Garlstedts mit der Lehrgruppe B.  Foto: eb

Marie Jordan begrüßte Oberstleutnant Daniel Immel zur Patenschaftsveranstaltung Garlstedts mit der Lehrgruppe B. Foto: eb

„Wie eine Patenschaft gelebt wird, hängt von den handelnden Personen ab. Wir haben eine ganz tolle Patenschaft“, betont Marie Jordan, Ortsvorsteherin Garlstedts. Sie steht vor rund 30 Bürgerinnen und Bürgern, die ihrer Einladung zu diesem Treffen im Dorfgemeinschaftshaus in Garlstedt folgten. Die Patenschaft mit der Lehrgruppe B der Logistikschule der Bundeswehr sei eine sehr lebendige, fährt Jordan fort und so freue sie sich heute besonders, Daniel Immel, Kommandeur der Patenschaftslehrgruppe, nach seinem dreieinhalbmonatigen Auslandseinsatz hier begrüßen zu können. Neben dem Vortrag freue sie sich aber auch auf das Grillbüffet, welches von Angehörigen der Lehrgruppe zubereitet wird.
Immel war im November letzten Jahres als Berater in den Irak gereist und hatte am Nachmittag einiges über Land und Leute zu berichten: So nahm der Stabsoffizier seine Zuhörer mit auf die Reise und führte sie über die Einreise als Zivilist mit einem Visum und einer Einladung Iraks in der Tasche über die politischen und religiösen Lager im Land bis hin zu kleinen Einblicken in seine persönlichen Empfindungen. Er unterstrich hierbei immer wieder, dass sowohl die militärische Vorbereitung auf einen Einsatz als auch die Ausstattung im Einsatzgebiet sehr gut seien: „Da gibt es nix zu meckern.“ Bevor Immel auf seine Aufgaben im Irak einging, schilderte er den Auftrag des Deutschen Militärs im gespaltenen Irak. Die Ausbildung der Kurdischen Militäreinheiten, die sogenannten Peschmerga, sei Auftrag der deutschen Soldatinnen und Soldaten. Neben der Beratung dieser kurdischen Streitkräfte in logistischen Angelegenheiten, wie Lagerung, Anforderungen jeder Art und Versorgung, hatte Immel den Auftrag, beim Aufbau eines Krankenhauses zu helfen. „Ich bin Mieter. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Haus gebaut - jetzt habe ich beim Bau eines Krankenhauses geholfen“, erzählt er stolz. Seine Erzählungen über die Arbeitswochen vor Ort sind geprägt von kulturellen Besonderheiten. So gehe beispielsweise eine Arbeitswoche nur bis Mittwoch, der Freitag ist ein Feiertag, Aktenordner stünden in den Regalen auf dem Kopf und er selbst habe noch nie in seinem Leben so viel Tee getrunken wie dort.
Immel sieht die Bundeswehr als einen wichtigen Stabilisator, weiß dennoch nicht, wo die Reise hingeht. Es gebe keine vom Islamischen Staat besetzten Gebiete mehr, terroristische Kräfte befänden sich aber dennoch vor Ort. In einem Land wie diesem, welches solche politischen, ethnischen und religiösen Unterschiede aufweist, sei es schwer und kompliziert, Ruhe vorherzusagen.


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