Parasitäre Kunst Künstler vermietet Museumsraum
Unter den Auswahlkriterien des freien Marktes verpachtet Jakob Wirth eine klar definierte Fläche des Museums, die ihm für seine Kunstaktion vertraglich zugesichert ist, an verschiedene Nutzer:innen weiter. Der Künstler lädt jede:n ein, die Museumsfläche zu mieten und nach eigenen Vorstellungen zu nutzen. Mit dieser ›parasitären‹ Aktion macht er eindrücklich auf die Absurdität der Privatisierung von immer mehr Bereichen in unserem Alltag und vor allem von öffentlichen Gütern aufmerksam.
Das Konzept der ›Parasitären Kunst‹ wird als politische und einschreitende Instanz verstanden, die anstatt offen Kritik zu äußern die Schlupflöcher des bestehenden Systems nutzt, um dessen Unzulänglichkeiten offensichtlich zu machen.
In der Paneldiskussion am Donnerstag, 2. Juni, ab 18.30 im Kaffee Worpswede treffen unterschiedlichste Perspektiven auf das Parasitäre aufeinander. Von Tonia Andersen (Kunsthistorikerin, Universität Bochum), die das Parasitäre mit dem Queeren verbindet, Dr. Martin Bartelmus (Kulturwissenschaftler, Universität Bielefeld), der das Parasitäre in Bezug auf das Nicht-Menschliche betrachtet, und Künstler und Soziologe Jakob Wirth, der das Parasitäre als künstlerische Strategie für die eigene Arbeit verwendet und in diversen Kontexten umsetzt. Moderiert wird die Veranstaltung von Marina Resende Santos, Co-Editorin des Magazins Parasite Art, Issue 1 und 2 (Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin).
Im Anschluss an die Diskussion wird das Magazin Parasite Art, Issue 2, bei Snacks und Getränken veröffentlicht. Es wird möglich sein, in den Genuss der parasitären Intervention im öffentlichen Raum von Indra Küster zu kommen, die zum gemeinsamen Saunieren einlädt.
Alle Informationen zur Vermietung der Museumsfläche durch den Künstler Jakob Wirth finden Sie unter https://eigenfläche.de/#booking