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Ohne Moos nichts los

ZukunftMoor nimmt in Ober-Barkhausen den Betrieb auf. Politik und Wissenschaft würdigen den nachhaltigen Pioniergei

Gnarrenburg. Mit dem offiziellen Projektstart auf einem 13,4 Hektar großen Areal in Ober-Barkhausen hat die Firma ZukunftMoor am Donnerstag ihre Vision von einer klima- und zukunftsfähigen Landwirtschaft auf nassen Moorböden in die Praxis überführt.

Rund 100 geladene Gäste aus Politik, Verwaltung und Forschung waren bei sonnigem Wetter vor Ort, darunter Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne), die den Unternehmergeist des Start-ups und die gute Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene ausdrücklich würdigte.

Wirtschaftlich und klimaschonend

Das junge Unternehmen mit Sitz in Karlshöfenermoor hat sich zum Ziel gesetzt, die landwirtschaftliche Nutzung wiedervernässter Moore wirtschaftlich tragfähig und zugleich klimaschonend zu gestalten. Zentrales Produkt ist das Torfmoos, das künftig als nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Torf in Pflanzenerden eingesetzt werden soll. Bei Führungen über das Gelände machten die drei Gründer Lucas Gerrits, Julia Kasper und Paul Waldersee deutlich, wie ernst es ihnen mit dieser Mission ist. Nicht nur Ministerin Staudte zeigte sich überzeugt vom Konzept – auch Gemeindebürgermeister Marc Breitenfeld, der Landrat Marco Prietz und CDU-Generalsekretär Dr. Marco Mohrmann haben das Potenzial für die Region Gnarrenburg und darüber hinaus erkannt.

Pionier und Gnarrenburg Tempo

Tatsächlich ist die Firma mit der weltweit größten Torfmoos-Produktion schon heute ein Pionier auf diesem Feld – und plant weiteres Wachstum. Dass in Gnarrenburg die nötigen Voraussetzungen gegeben sind, war Konsens bei der Eröffnungsfeier mit Musik, Getränken und viel Zuspruch. Landrat Prietz wurde von den Gründern besonders gelobt: Die behördlichen Genehmigungen seien in ungewöhnlich kurzer Zeit erfolgt. Ein Gast brachte es mit einem Lächeln auf den Punkt: „Gnarrenburg-Tempo!“

Torfmoose speichern Wasser

Die Entwicklung ging rasch: Vor weniger als zwei Jahren war das Projekt erstmals öffentlich vorgestellt worden, nun ist es Realität. Anschaulich unterstrich die Moor-Expertin Dr. Greta Gaudig von der Universität Greifswald das Potenzial der Torfmoose – nicht nur als Substrat, sondern vor allem im Hinblick auf ihre enorme Fähigkeit, Wasser zu speichern und Kohlenstoff zu binden. „Torfmoose können das Zwanzig- bis Dreißigfache ihres Gewichts an Wasser halten“, erklärte sie und wünschte dem Unternehmen zum Abschluss augenzwinkernd: „Immer eine Handbreit Wasser unter den Torfmoos-Köpfchen!“


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