Harry Czarnik

Nussbaum, Esche, Eiche - Tischler-Gesellenstücke wurden prämiert

Osterholz-Scharmbeck. Fünf frisch gebackene Tischlergesellen haben mit ihren Gesellenstücken bewiesen, zu welchen handwerklichen Leistungen sie fähig sind. Ihre zum Wettbewerb „Die gute Form“ eingereichten Arbeiten wurden der Öffentlichkeit präsentiert.
Das verschließbare Fach am Werktisch von Patrick Thiem ist seitlich in unauffälliger Position installiert.  Foto: hc

Das verschließbare Fach am Werktisch von Patrick Thiem ist seitlich in unauffälliger Position installiert. Foto: hc

„Es sind alles fertige Gesellen, obwohl sie ihren Gesellenbrief noch nicht bekommen haben.“ Volker Rosebrock, Lehrlingswart der Tischlerinnung Osterholz, stellte die Jung-Tischler und ihre Gesellenstücke vor. Nach eigener Planung werden in einem Zeitlimit von 80 bis 100 Stunden die Gesellenstücke hergestellt, die allerdings auch bestimmte Kriterien erfüllen müssen. So müssen ein Scharnier, oder Band in der Fachsprache, und ein Schloss vorhanden sein. Alle fünf eingereichten Arbeiten entsprachen in vollem Umfang den Vorgaben. Die Wahl der Jury für den ersten Preis fiel auf das Sideboard aus Nussbaum von Marius Finken, der bei der Tischlerei Bohling in Worpswede ausgebildet wurde. „Die Arbeit ist im Goldenen Schnitt gefertigt, ist zeitlos, geradlinig und entspricht dem heutigen Geschmack“, begründete Rosebrock die Entscheidung der Jury. Anschließend überreichte er dem Preisträger die Urkunde der Tischlerinnung.
Auch Patrick Thiem von der Tischlerei Carl-Markus Erbrecht in Hambergen hat sich erfolgreich mit den Prüfungsvorgaben auseinandergesetzt. Sein multifunktionaler Werktisch ist aus Kern-Esche gearbeitet. Die besondere Herausforderung bei dieser Holzart besteht in der Oberflächenbearbeitung, erläutert Thiem. Das stark gemaserte Holz zeigt sich recht widerspenstig in der Verarbeitung, gefällt aber mit einer ausdrucksstarken Oberflächenoptik.
Auch Landrat Bernd Lütjen lobte die Arbeiten der Jung-Tischler. „Das sind keine 08/15-Stücke“, betonte er in seinem Grußwort. „Was wir hier sehen, ist Werbung für das Handwerk.“ Die Arbeiten sind noch bis zum 6. September im Foyer des Landkreises ausgestellt.


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