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Mittelstandsunion: „Betriebe bleiben gefährdet“

Landkreis Osterholz (eb). Die Mittelstandsunion sieht die deutsche Wirtschaft weiter in Gefahr, weil der Gaspreisdeckel zu spät kommt.

Die Vorschläge der von der Bundesregierung einberufenen Expertenkommission zur Deckelung des Gaspreises kommen zu spät und reichen nicht aus, kritisiert die Mittelstandsunion Osterholz (MIT).

MIT-Kreisvorsitzender Dr. Nicolas Laack erklärt: „Die Ampel hat es wieder nicht verstanden: Bürger und Unternehmen brauchen jetzt bezahlbare Energiepreise. Die Betriebe haben keine Zeit mehr. Aber genau diese wurde und wird wieder vergeudet. Unser Mittelstand bleibt in Gefahr. Die Betriebe müssen selbst sehen, ob sie den Winter überleben oder nicht. Nicht nur energieintensive Unternehmen kämpfen jetzt um ihre Existenz und den Erhalt von Arbeitsplätzen.“

Die Pläne der Expertenkommission sehen neben einer einmaligen Abschlagszahlung im Dezember einen Gaspreisdeckel ab dem März 2023 vor. „Weil die Ampel den Sommer verschlafen hat, bekommen die Betriebe jetzt nur eine vage Aussicht auf Lösung der Probleme zum Ende der Heizperiode. Der Ersatz der Abschlagszahlung für den einen Monat Dezember reicht da hinten und vorne nicht“, sagt Laack. Auch die Höhe des Abschlags für Dezember auf Basis des Abschlags im September sei eine Mogelpackung, da viele Haushalte ihre Erhöhungen erst mit der Einführung der Gasumlage zum 1. Oktober 2022 erhielten.

„Nachdem die Ampel mehrere Monate mit der schlecht konstruierten Gasumlage vergeudet hat, verschärfen sich die Folgen der Energiekrise“, so Laack weiter. Der MIT-Vorsitzenden sieht eine Pleitewelle auf Deutschland zurollen: „762 Unternehmen – rund ein Drittel mehr als im Vorjahresmonat – haben im September Insolvenz angemeldet. Ein weiterer Trend ist beunruhigend: Firmen können ihre Rechnungen immer häufiger nicht pünktlich zahlen, wie Creditreform heute meldet“, berichtet der CDU-Politiker. Der Wirtschaftsauskunftei zufolge seien für die schlechtere Zahlungsmoral der Firmen vor allem die gestiegenen Energiekosten verantwortlich. Das Ausfallrisiko bei den Unternehmen steige „fast wöchentlich“. Laut Creditreform wurden zuletzt bundesweit mehr als 2,1 Millionen überfällige Rechnungen beglichen, rund 280.000 Unternehmen zahlten dabei deutlich verspätet.

„Solange wir die Energiepreise nicht in den Griff bekommen, stehen unsere Betriebe mit dem Rücken zur Wand. Allein durch die Ausweitung des Energieangebots werden die Preise wieder fallen. Die Ampel muss sich endlich zu einer Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke durchringen. Wir brauchen jetzt jede Kilowattstunde“, so Laack abschließend.


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