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Kreatives „match made in heaven“

Zwei selbstständige Künstlerinnen machen das Atelier „neon“ in Osterholz-Scharmbeck zu einem offenen Treffpunkt für Design, Workshops und weibliche Mutausbrüche.

Katharina Schule und Corinna Schmelter-Pourian.

Katharina Schule und Corinna Schmelter-Pourian.

Bild: Limo

Osterholz-Scharmbeck. Anfang letzten Jahres startete Corinna Schmelter-Pourian - gemeinsam mit zwei Kolleginnen - eine Ateliergemeinschaft in der Osterholzer Bahnhofstraße. Im Atelier neon boten die jungen Künstlerinnen seitdem Platz für kreativen Austausch, Fotografie, Illustration und Design aus der Region.

Knapp ein Jahr nach Eröffnung verabschiedeten sich ihre Kolleginnen vom Kreativbüro und Illustratorin Pourian, an deren Seite nun Grafikdesignerin Katharina Schulze ihren Schritt in die alleinige Selbstständigkeit geht. Ursprünglich begann die zweifache Mutter ihren Weg in der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Bis sie 2013 nach Bremen zog, um sich dort den Traum vom integrierten Designstudium zu erfüllen. Knapp zwei Jahre später macht sie sich selbstständig, damals noch mit drei Kommilitoninnen. „In der Studienzeit haben wir zu viert erste künstlerische Designprojekte gestartet“, erzählt Schulze. Kreative Ideen, aus denen in kurzer Zeit ein Business entstand.

 

Abschied und Neuanfang

„Wir haben zusammen Websites designt, Theaterprogramme, Weinetikette und Firmenlogos gestaltet“, erinnert sich die junge Grafikdesignerin. Nach der Geburt ihres ersten Kindes ging es für Katharina dann raus aufs Land, hinein ins beschauliche Osterholz-Scharmbeck. Als sich ihr Lebensrhythmus damals ändert, ahnt die Grafikdesignerin aber noch nichts von der schicksalhaften Begegnung, die 2024 auf sie wartete.

„Der Schritt mich vom Studio zu lösen, das ich mitgegründet hatte, war anfangs schwer“, betont Schulze. Bis zum letzten Sommer, als sie das neon besuchte und Corinna traf. „Damals brauchte ich jemanden, damit es im Atelier weitergeht“, erzählt Pourian, die sich an Katharinas Besuch erinnerte und auf Spurensuche im Netz begab, um Kontakt zur Designerin herzustellen. „Erst später habe ich erkannt, dass der Abschied ein notwendiger Schritt oder sogar eine Erleichterung war“, so Schulze.

Heute sehen die beiden kreativen Frauen ihr Treffen als ‚match made in heaven‘ und merken: „Da schweben einfach ganz viele Ideen, wenn wir hier zusammensitzen.“ Während sich Pourian der Illustration von Büchern, Postkarten und Flyern widmet, befindet sich Kollegin Katharina noch in der kreativen Neuausrichtung. „Momentan gestalte ich Betriebslogos für aufstrebende Firmen“, berichtet Schulze, die Frauen beim Business-Start unterstützen will. „Im gemeinsamen Gespräch und mit Fragebögen möchte ich herausfinden, was hier vor Ort gebraucht wird und wo meine Kund*innen wirklich hinwollen“, betont die junge Designerin.

Das Atelier der kreativen Köpfe ist Laden, Grafikbüro und vor allem ein Ort der kreativen Begegnung. „Ein großer Motivator sind Workshops, bei denen Gäste mit uns manchmal drei Stunden hier im Atelier sitzen, nette Leute kennenlernen und in gemütlicher Atmosphäre miteinander kreativ werden“, so Illustratorin Pourian. Mit bis zu zehn Teilnehmer*innen und externen Dozentinnen geht es ans Handlettering, Stempeln und Kränze binden oder Corinna lädt zum entspannten ‚Drink & Draw‘. Frisch im Programm ist ein Eltern-Kind-Workshop am 23. August, zu dem man gerne auch Großeltern mit Enkeln ab sechs Jahren begrüßt. Um eine Anmeldung wird bei allen Workshops gebeten.

 

Mehr Mutausbrüche gewünscht

„Einmal im Monat veranstalteten wir unsere ‚Kaffeekränzchen‘, bei denen inspirierende Frauen aus unserem Netzwerk vorbeischauen, um ihr Werk vorzustellen“, erklärt Grafikdesignerin Schulze. Egal ob Coach, Psychologin oder Designerin – mit dem Projekt will man Frauen zusammenbringen und Synergien schaffen. Am vergangenen Samstag nutzte man das monatliche Treffen für einen Kleidertausch. „Unser Konzept für die Zukunft lautet ‚Work & Shop‘“, sagt Pourian. Der kreative Raum in der Bahnhofsstraße bleibe nicht allein privates Grafikbüro und Verkaufsladen, sondern wachse zu einem Ort der gemeinsamen Kreativität.

„Ständig haben wir neue Zukunftsvisionen und wünschen uns, dass noch viel mehr Menschen in Osterholz Mutausbrüche haben und bereit sind, eigene Ideen auszuprobieren“, ermutigt Pourian. Beim Bredbecker Sommerfest am 8. August trifft man das Künstler-Duo mit einem Stand und ihrem ‚Zeichnomat‘, an dem Pourian und Kollege Martin Odermatt spontane Gedanken in fantasievolle Kunst verwandeln. Infos zur Anmeldung und den Workshops im neon gibt es unter neonohz@gmx.de oder neon_ohz auf Instagram.


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