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Klima, Logo, Energie

Kreistag bespricht und beschließt Projekte für die Zukunft.

Große Runde packt die großen Themen für die nächsten Jahre an: Kreistagsitzung am 28. Juni.

Große Runde packt die großen Themen für die nächsten Jahre an: Kreistagsitzung am 28. Juni.

Osterholz-Scharmbeck. Neben dem Modernisierungskonzept für das Regionalmarketing des Landkreises, bestimmen vor allem Klimaschutz und Energiebilanz die Diskussionen der siebten Kreistagssitzung am vergangenen Donnerstag.

Zunächst widmet sich der Kreistag Schutzgebietsausweisungen im Gebiet Unterwesermarsch. Gesprächsbedarf besteht hier vor allem seitens der regionalen Landwirte, die bereits zu Beginn der Sitzung ihre Existenzängste in der Bewohner:innen-Fragestunde äußern. Sorgen, die im Zuge eines kompromissfähigen Projektes und einer damit einhergehenden Kooperationsklausel angegangen werden. Dafür sei jedoch beiderseitiges Vertrauen nötig, findet Sozialdemokrat Udo Mester. „Wir benötigen Ausgewogenheit - viele Jahre wurde die Ökonomie hingegen über ökologische Aspekte gestellt“, ergänzt Dörte Gedat von den Grünen, obwohl der Schutz und Erhalt regionaler Vogelarten gerade so dringlich wie nie seien. Trotzdem wolle man darauf achten, dass landwirtschaftliche Betriebe weiter agieren können, betont sie. „Besonders deshalb ist es gut, dass die Ausweisungen mittlerweile durch den Landkreis selbst erfolgen dürfen“, sagt Axel Miesner von der CDU, sodass man gemeinsam eine Balance zwischen Wirtschaft und Natur herstellen könne.

 

Neues Logo

 

Kreisdezernent Dominik Vinbruck kommt anschließend zur Vorstellung des neuen Kreisentwicklungskonzeptes sowie der damit einhergehenden Marketingkampagne, die den Torfkahn zwar weiterhin als zentrales Symbol für regionale Identität erhält, diesen jedoch deutlich abstrakter inszeniert. Außerdem kehre man zum ursprünglichen blau der einstigen Wappeneinführung zurück, erklärt Vinbruck, das mit einem passenden Farbschema gekoppelt wird. Die Neugestaltung findet sich jedoch nicht allein im Logo, welches von nun an die Flaggen vor dem Kreishaus ziert, sondern auch in der Anpassung von Internetseite, Printprodukten sowie offiziellen Schreiben des Landkreises. „Außerdem haben wir die Markenfamilie ‚Landkreis Osterholz und Kulturland Teufelsmoor‘ erstellt, die durch das gemeinsame Logo verbunden ist“, beschließt Vinbruck die Darstellung des neuen Designs, von dem sich alle Anwesenden begeistert zeigen.

 

Beschluss Kontrakt 2026

 

Für Diskussionen sorgt der Kontrakt für die anstehende Wahlperiode, der von einigen Abgeordneten als „etwas dünn“ kritisiert wird. Im Fokus für die kommenden Jahre stehen Investitionsplanung, Klimaschutz - besonders der Erhalt regionaler Biodiversität -, Energiewende und Digitalisierung. Mizgin Ciftci von den Linken erörtert, dass für seine Partei jedoch nicht ersichtlich sei, wie man angestrebte Punkte erreichen wolle. „Vor allem in den Bereichen ÖPNV, Wohnraum, aber auch hinsichtlich Pflege bleibt der Kontrakt zu allgemein“, findet er. Außerdem fehle das nötige Personal zur Umsetzung der Ziele. Landrat Bernd Lütjen setzt dem entgegen, dass man beständig an der Verdichtung des ÖPNV arbeite. „Zudem setze ich mich seit Jahren aktiv für das Anwerben von ErzieherInnen ein“, erläutert Lütjen, sodass bereits über 100 neue Stellen geschaffen werden konnten.

Der Kontrakt wurde schließlich beschlossen, die Linke enthielt sich.

Klimaneutralität und Klimabeirat

Auch Klimawandel bewegt die Abgeordneten des Landkreises. Im Bereich Klimaschutz setze man sich deshalb weiter für das Einsparen von Treibhausgasemissionen ein, indem energetische Energiebedarfe auf das Minimum beschränkt werden sollen. Durch die Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung und den Ausbau erneuerbarer Energien versucht man bis 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Maßnahmen, die man sich aus Sicht der Grünen schon früher gewünscht hätte, erklärt Abgeordneter Semken. Potenziale für ‚Leuchtturmprojekte‘ bestünden besonders im Bereich der Bildung als auch bei der künftigen Gestaltung von Gewerbeflächen. Dörte Gedat schlägt zudem die Gründung eines Klimabeirates vor. Bedenken an dem Vorschlag äußerte Vinbruck, da in so einem Beirat auch Menschen zusammenkämen, denen es ausreichender Expertise fehle und schlägt dagegen eine „Gruppe“ vor mit Personen, die in den einzelnen Problemfeldern direkt involviert sind.

 

Geld für Photovoltaikanlagen

 

Eng damit zusammen hängt auch der Bericht über die aktuelle Energiebilanz des Landkreises, die in Anbetracht des Ukrainekrieges und der daraus folgenden Energieversorgungslage grundsätzlich positiv ausfällt und insgesamt für „Transparenz in Bezug auf kreiseigene Gebäude“ sorgt, so Semken. Jedoch hätte man sich auch hier eine frühzeitigere Energieeinsparung sowie den Einbau von Etappenzielen gewünscht. Landrat Lütjen ergänzt, dass Gelder für weitere Photovoltaikanlagen eingeplant seien, man jedoch noch auf entsprechende Bauteile warte. Eine dieser Anlagen wird künftig auf dem ehemaligen Gelände der Deponie in Sandhausen erbaut, um von dort aus eine nachhaltige Anlage zur Vergärung von Bioabfall mit Strom zu versorgen, deren Errichtung in Pennigbüttel geplant ist. Grünen-Abgeordnete Brigitte Neuner-Krämer gibt hier zu bedenken, dass man die Anlage steiler aufbauen könne, um Arten zu erhalten, die sich anlässlich des dort entstandenen Biotops in den vergangenen Jahren angesiedelt haben.


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