Eva Kairies

Jahr der Mitmenschlichkeit - Ritterhuder Neujahrsempfang im Hamme-Forum sehr gut besucht

Ritterhude (ek). Die Gemeinde Ritterhude lud gemeinsam mit der Interessengemeinschaft der Ritterhuder Betriebe (IRB) e.V. ins Hamme-Forum ein, um mit den Gästen aus Politik, Wirtschaft, aus vielen Vereinen und Verbänden und Institutionen und Einrichtungen aus der Gemeinde, aber auch aus der benachbarten Region, auf Geschafftes und Erlebtes im Jahre 2018 zurückzublicken.
Axel Schäfer, der Vorsitzende der IRB, sprach zu den Gästen vom heißen Sommer, der für Wasserknappheit sorgte, aber auch von einer stark machenden regionalen Wirtschaft. „Wir wachsen weiter“, wofür er nicht zuletzt ein gesundes Netzwerk verantwortlich machte. An geselligen Abenden werde an vielen Tischen für das neue Jahr geplant, so auch in Ritterhude. „Freunde tragen einander. Sie sind Gottes Entschuldigung für die Verwandten“, zitierte Axel Schäfer G.B. Shaw. „Menschlichkeit soll uns verbinden, egal, was uns trennt“, sagte Schäfer und wünschte sich das als Kompass für 2019. „2019 soll das Jahr der Mitmenschlichkeit sein.“
In Ritterhude sollten sich die meinungsbildenden Akteure die Menschlichkeit, Integration weiter auf die Fahnen schreiben. „Hier Angekommene sollten in Ausbildung kommen, um ökonomische Rahmenbedingungen zu finden für einen Neustart. Der IRB ist es gelungen, einige in Lohn und Brot zu bringen.“ So werde es für sie um ein Vielfaches einfacher, hier bei uns anzudocken. Für Schäfer selbst hingegen hieß es Abschied nehmen, denn er wird im neuen Jahr seine Vorstandsarbeit nach 13 Jahren beenden.
Susanne Geils, Ritterhudes Bürgermeisterin, blickte auf die politischen letzten Monate zurück, in denen es in ganz Europa an Menschlichkeit und Toleranz gefehlt habe. „Wir erleben eine wirtschaftlich boomende Zeit, in der die soziale Schere dennoch immer weiter auseinander geht.“ Sie erinnerte sich an den letzten Neujahrsempfang, „als wir noch auf die Bildung einer handlungsfähigen Regierung gewartet haben. Jetzt scheint die GroKo schon am Ende.“ Doch auch in Ritterhude habe man hart gekämpft für einen verkaufsoffenen Sonntag – „doch wir mussten am Ende die Segel streichen“. Der Haushalt der Gemeinde sei schwierig, aber finanziell gehe es der Hammegemeinde gut bei einem kontinuierlich abgebauten Schuldenstand. „Langfristig wollen wir handlungsfähiger werden und kommunale Aufgaben auch ohne Engpässe angehen. Wir wollen genau schauen, wie wir das Geld verteilen werden. Das wird eine Herausforderung an den Gemeinderat, denn der Bedarf bei den Kindertagesstätten oder im Straßenbau ist groß.“ Den Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung durch die Landesregierung sah Geils sehr kritisch: „Wir und die Bürger bleiben auf der Strecke, wenn keine anderen Konzepte für Finanzierungen gefunden werden.“
In Ritterhude werde man sich dem Ziel der Energiewende 2030 widmen und die Bürger dafür entlasten. Doch primär gelte dem friedlichen Zusammenleben das Hauptaugenmerk. „Das Gemeinwohl steht über dem Eigeninteresse, Vielfalt vor Anpassung.“ Als absolute Verfechterin der Europäischen Union hoffe sie, dass die rechten Parteien den Ausstieg aus der EU nicht vorantreiben könnten. „Wer an der EU zweifelt, sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“ Hier könne man sehen, was europäisches Gegeneinander bewirke. Den Großteil ihrer Grußworte brachte die Bürgermeisterin aber auf für die Aufzählung der Gäste, über die sie sich im Einzelnen sehr freute. Dabei hoffte sie, dass die Geldspendensammlung für den Bürgerfonds an diesem Neujahrsempfang die des letzten Jahres toppe, als es über 700 Euro eingebracht hatte.


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