Ulla Ingenhoven

„Im Dschungel gibt es Gäste ...“ Premiere auf der Freilichtbühne am 10. August

Lilienthal. Mit „Das Dschungelbuch“ startet die Freilichtbühne Lilienthal in die neue Saison. Eigentlich sollte schon Pfingsten die Premiere sein, aber weil sich die Umbauarbeiten verzögerten, wird diese nunmehr am Sonnabend, 10. August, um 16 Uhr gefeiert. Dieser Klassiker sei ein Highlight für alle, sagte die Regisseurin Elke Ohlrogge bei der Vorstellung des Stückes aus der Feder des Nobelpreisträgers Rudyard Kipling, in dem es um Freundschaft, Respekt und auch um Entscheidungen geht.

Fast jeder kennt das Dschungelbuch und den Walt-Disney-Film mit seinen Hauptakteuren, dem Findelkind Mogli, dem Bären Balu, dem Panther Baghira, der Schlange Kaa und den vielen anderen Tieren. „Es gibt keine falschen Charaktere“, machte Elke Ohlrogge deutlich, die kurz auf den Inhalt einging. „Mogli ist in Gefahr, weil er immer mehr Mensch wird. Die Tiere merken das eher als er selbst.“ Der von einem Wolfsrudel aufgenommene und durch Balu und Baghira aufgezogene Mogli muss wieder in das Menschendorf zurück. „Es geht auch ein ganz kleines bisschen Liebe“, verriet Elke Ohlrogge.
Lehrgänge besucht
Damit die Schauspieler die speziellen Charaktere der Tiere auch authentisch darstellen können, haben sie Lehrgänge bei einem Trainer besucht. Bei ihm haben sie zum Beispiel die Gangweise der alten Wölfe und Affen sowie deren Verhaltensweisen gelernt. Auch eine Fahrt zum Zoo in Osnabrück stand auf dem Programm. „Dort konnte man die Tiere dann live sehen, von daher haben wir sehr daran gearbeitet“, sagte Rolf Meyer, Schauspieler und Projektleiter des Umbaus. Die ganze Altersbandbreite sei mit großem Enthusiasmus dabei gewesen.
 
Rollen doppelt besetzt
Das Dschungelbuch-Ensemble besteht aus 40 begeisterten Darstellern, die Jüngste ist fünf Jahre alt, heißt Emily und spielt ein Bienchen. Elke Ohlrogge und Rolf Meyer räumten ein, dass einige Tiere in Wirklichkeit nicht im Dschungel leben. „Man wird staunen, wer sich dort herumtreibt … Im Dschungel gibt es Gäste.“ Der Regisseurin liegt viel daran, den Zauber und den Witz der an Disney orientierten Fassung rüberzubringen, und zwar so, „dass sich jeder daran freuen kann“.
Die Besucher können sich auf eine unterhaltsame, zweistündige Vorstellung freuen, bei der auch gesungen und getanzt wird. Insgesamt gibt es bis zum 14. September 16 Aufführungen. Die Rollen sind oft doppelt besetzt, damit auch mal getauscht werden kann.
 
Man musste improvisieren
Mit den Proben wurde bereits im Februar begonnen, weil man von einer früheren Premiere ausging. Das heißt auch, dass während der Umbauarbeiten geprobt wurde. Man habe improvisieren müssen, sah es Elke Ohlrogge locker. „Der Zuschauerbereich sah aus wie eine Mondlandschaft“, erinnerte sich die Vorsitzende der Freilichtbühne, Ulla Hark-Sommer. Aber der Betrieb lief weiter. Dort wurde geprobt, dort genäht …
Drei Jahre lang habe der Umbau gedauert, zuletzt wurden die Bänke errichtet. Es habe während der Bauarbeiten auch Überraschungen gegeben, erzählte Rolf Meyer. „All diese Dinge konnten wir regeln. Es wäre jedoch nicht ohne den Enthusiasmus unserer Mitglieder gelaufen, die sehr viel Eigenleistung erbracht hätten – auch an Wochenenden. In der Endphase haben sie jeden Abend gearbeitet.“ Aber auch der Freundeskreis der Freilichtbühne habe viel zum Erfolg der Maßnahmen beigetragen, der für die finanzielle Grundlage sorgte. Überraschend fand Rolf Meyer auch die Zusagen von außen. Unterstützung kam unter anderem vom Landkreis, von der Gemeinde, von der Sparkasse Rotenburg-Osterholz und von der Politik. Rund 600.000 Euro umfasste das Projekt und sei damit etwas teuer ausgefallen als geplant. Es wurde mit 200.000 Euro aus EU-Mitteln gefördert.
 
Die Technik
„Im Laufe der Zeit haben wir in hochwertige Technik investiert“, informierte Ulla Hark-Sommer. Die Technik ist in einem Turm mit drei Etagen untergebracht. Von oben habe man immer alles im Blick. Die Zuschauerbänke stünden jetzt richtig, nämlich frontal zur Bühne. Und Elke Ohlrogge sprach von einer besseren Akustik durch die neuen Bänke. Chris Henche, zuständig für Technik und Bühnenbau, meinte, der Abstand zu Akteuren auf der Bühne sei für die Besucher nun geringer. „Man sieht mehr Mimik.“
Karten für Das Dschungelbuch gibt es im Vorverkauf unter anderem unter www.fblil.de/tickets, im Borgfelder Kinderbuchladen, in der Buchhandlung Buchstäblich und bei der Post in Lilienthal. „Auch für die Premiere gibt es noch Karten“, sagte Ulla Hark-Sommer. Wer sich kurzfristig für den Besuch einer Vorstellung entschließt, hat ebenfalls noch eine Chance auf ein Ticket.


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