Seitenlogo
pvio

„Hurra, wir lieben noch“ - Interview mit Bill Mockridge

Osterholz-Scharmbeck. Kommende Woche sind Bill Mockridge und Margie Kinsky in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck zu Gast. Der ANZEIGER sprach mit den beiden Comedians über ihr aktuellens Programm.
Margie Kinsky und Bill Mockridge kommen am 7. März in die Stadthalle. Beginn ist um 20 Uhr, Einlass um 19 Uhr. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen.  Foto: Boris Breuer

Margie Kinsky und Bill Mockridge kommen am 7. März in die Stadthalle. Beginn ist um 20 Uhr, Einlass um 19 Uhr. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen. Foto: Boris Breuer

Bild: Patrick Viol

„Hurra, wir lieben noch“ - mit diesem Programm kommen die Eltern von Luke Mockridge, Margie Kinsky und Bill Mockridge in die Stadthalle. Sie präsentieren die lustigsten Szenen ihrer 35-jährigen Ehe und erzählen von ihrem zweiten Frühling, nachdem nun alle Söhne aus dem Haus sind. Der ANZEIGER hat mit Bill über das Programm gesprochen, Margie kam zum Schluss noch dazu.
 
ANZEIGER: Herr Mockridge, Sie kommen mit ihrem Programm „Hurra, wir lieben noch“ in die Stadthalle in Osterholz-Scharmbeck. Worum geht es?
 
Mockridge: Das Programm ist eine humorvolle Abhandlung über die 35 Jahre Ehe. Darüber, wie wir uns kennengelernt haben, wie wir zusammengekommen sind. Es geht aber auch darum, dass wir uns, nachdem nun alle Kinder aus dem Haus sind, wieder neu ineinander verliebt haben. Das Nest ist leer und wir haben uns wieder neu entdeckt. Wir lassen die Liebe wieder aufleben.
Es geht auch um unsere verschiedenen Temperamente. Ich bin ein naturliebender, stoischer Kanadier und meine Frau kommt aus Rom, ist ein temperamentvoller, urbaner und die Stadt liebender Mensch, der mit Natur nicht so viel anfangen kann.
 
ANZEIGER: Geschichten aus dem Leben also?
 
Mockridge: Wir fangen zum Beispiel mit der Geschichte an, dass ich meine Frau bei unserer Hochzeitsreise auf eine einsame Kanufahrt entführte, worüber sie absolut entsetzt war und hinzukam, dass unser Zelt am ersten Abend von einem Sturm weggeblasen wurde. Und so mussten wir wieder nach Hause und sie war glücklich.
Solche Geschichten erzählen wir. Es geht aber ebenso um unsere sechs Söhne und wie wir mit zwei Hunden und der Oma nach Rom fahren. Aber auch um unsere Streitkultur und unsere Unterschiedlichkeiten.
 
ANZEIGER: Was sind denn ihre Unterschiedlichkeiten?
 
Mockridge: Margie ist total schnell im Kopf und sie sagt über mich, ich sei total langsam und kann nur eine Sache auf einmal. Aber sie bringt nichts zu Ende.
 
ANZEIGER: Haben Sie auch so etwas wie eine Botschaft in ihrem Programm?
 
Mockridge: Natürlich sollen die Leute über uns lachen, aber sich in uns als Ehepaar auch wiedererkennen und über sich selbst lachen.
Am Ende des Abends läuft es drauf hinaus, dass wir sagen, ein Ehepaar ist ein Team und als Team ist man füreinander da und versucht, mit soviel Humor und Lebenslust wie möglich gemeinsam durch das Leben zu kommen.
 
ANZEIGER: Was ist denn das Geheimnis für 35 Jahre Ehe?
 
Mockridge: Ich kann nur sagen, was uns zusammengehalten hat und das war Humor. Menschen begeistern und zum Lachen bringen - das verbindet uns ein Leben lang. Und humorvoll über sich selber lachen können.
 
ANZEIGER: Was ist es denn, womit sie beide sich gegenseitig zum Lachen bringen?
 
Mockridge: Wir lachen halt ganz viel über uns. Margie hat zum Beispiel angefangen - ich bin jetzt 71 geworden - mich wie einen alten Knacker zu behandeln. Geh ich zum Beispiel spazieren, sagt sie, nimm dein Handy und deinen Organspendeausweis mit, falls was passiert.
 
ANZEIGER: Und womit bringen Sie ihre Frau zum Lachen?
 
Mockridge: Ich bin etwas schwerhörig geworden. Wenn sie fragt, welcher Tag heute ist, kann es schon mal sein, dass ich sage 16.30 Uhr. Sie sagt auch, sie kann sich nicht mehr mit mir streiten, weil ich die eine Hälfte nicht höre und die andere vergesse. (Mockridge lacht.)
 
ANZEIGER: Was nervt sie aneinander?
 
Mockridge: Dass sie einfach immer recht hat. Ich sage immer, gib mir doch einmal recht. Aber sie sagt, das kann ich nicht. Wenn ich dir recht gebe, liegen wir beide falsch. Oder, dass sie so schnell im Kopf ist. Wenn sie mit mir redet, lässt sie eine Hälfte des Satzes weg und ist schon wieder bei einem anderen Gedanken. Als zum Beispiel Liam mit dem Fahrrad hinfiel, sagte sie zu mir: „Liam ist mit dem Fahrrad hingefallen und ich musste die Schenkel wegwerfen.“- „Du kannst doch nicht die Schenkel von unserem kleinen Jungen wegwerfen“, sagte ich. -„Nein“, sagte sie, „nicht von Liam, sondern die Putenschenkel.“ Dieses Springen von einem zum anderen Thema macht mich wahnsinnig.
 
ANZEIGER: Zum Schluss würde ich sie gerne bitten, mir mit einem Wort den Begriff Liebe zu beschreiben.
 
Mockridge: Vertrautheit.
 
ANZEIGER: Und Streit?
 
Kinsky (die gerade dazukommt): Recht haben!
 
ANZEIGER: Und zuletzt: Welches Wort fällt ihnen zu sechs Söhnen ein?
 
Kinsky: Alles meins.
Mockridge: Bunt, laut. Bunt und laut.
 
ANZEIGER: Bei sechs Söhnen sind auch zwei in Ordnung. Haben Sie vielen Dank und einen schönen Tag noch.
 Mockridge und Kinsky: Ihnen auch.


UNTERNEHMEN DER REGION