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Jörg Monsees

Honeckers Hollywood - Freitagsreihe zeigt DDR-Filme

Ritterhude (jm). Es bleibt historisch: Nachdem der Freundeskreis Ritterhuder Lichtspiele im letzten Winter einige alte UFA-Filme gezeigt hat, die in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden sind, stehen diesmal in der Freitagsreihe sechs Filme auf dem Programm, die in der DDR von der staatlichen Produktionsfirma DEFA (Deutsche Film AG) produziert wurden. Anlass ist der 30. Jahrestag des Mauerfalls.
Der Freundeskreis Ritterhuder Lichtspiele zeigt in seiner Freitagsreihe sechs DDR-Filme und liefert wissenswerte Infos über Entstehung und Hintergründe dazu.  Foto: jm

Der Freundeskreis Ritterhuder Lichtspiele zeigt in seiner Freitagsreihe sechs DDR-Filme und liefert wissenswerte Infos über Entstehung und Hintergründe dazu. Foto: jm

Auf dem Gelände der ehemaligen UFA-Stadt in Potsdam-Babelsberg entstanden von der Gründung der DEFA im Jahre 1946 bis zu ihrer Auflösung 950 Kurz- und Spielfilme, 820 Animationsfilme sowie 5.800 Dokumentationen und Wochenschauen. „Ich kannte vorher nur zwei Filme“, räumt Rolf Okken vom Freundeskreis Ritterhuder Lichtspiele ein. Sich einen Überblick über den umfangreichen Filmkatalog der DDR zu verschaffen, sei sehr spannend gewesen. „Viele der Filme avancierten später zu Klassikern und sind heute ein Stück gesamtdeutscher Filmgeschichte, das es aus unserer Sicht wert ist, in Ritterhude gezeigt zu werden.“
 
Letzter Freitag im Monat von Oktober bis April
Von Oktober bis April läuft nun jeweils am letzten Freitag des Monats einer der sechs DDR-Filme, die der Freundeskreis nach einer Vorauswahl gemeinsam auswählte. Das Programm inklusive einiger Hintergrundinformationen zur DEFA, Darstellern und Regisseuren ist in einer Broschüre zu finden, die der Freundeskreis zusätzlich zu den normalen Programmflyern drucken ließ. „Das sind letztlich alles Filme, die vom Staat überwacht wurden. Da müssen wir ein bisschen mehr erklären“, so Okken. Zum Beispiel, was es mit den beiden „Kaninchenfilmen“ auf sich hat, die in der Freitagsfilmreihe auftauchen. Der abwertende Begriff stammt aus dem Zentralkomitee der SED und bezeichnete ab 1965 verbotene regimekritische Filme. Der erste Streifen, der seinerzeit der staatlichen Zensur zum Opfer fiel, war Kurt Maetzigs „Das Kaninchen bin ich“. Aus der Reihe verbotener DEFA-Filme, die erst nach dem Mauerfall uraufgeführt wurden, zeigt das Kino im Hamme Forum „Spur der Steine“ von Frank Beyer und „Karla“ von Hermann Zschoche.
 
Sonderaufführung mit Frühstück am 15. Dezember
Die Aufführungen der Freitagsreihe beginnen jeweils pünktlich um 20.15 Uhr - ohne Werbung. Den Anfang macht am 25. Oktober „Solo Sunny“ mit Renate Krößner in der Hauptrolle. Karten können vorab online reserviert oder zu den regelmäßigen Öffnungszeiten - dienstags und mittwochs ab 19.30 Uhr - an der Kasse im Kino erworben werden. Der Freundeskreis Ritterhuder Lichtspiele weist außerdem auf eine Sonderaufführung am Sonntag, 15. Dezember hin: An diesem Tag zeigt das Frühstückskino „Die Züricher Verlobung“. Ab 10 Uhr ist das Frühstücksbuffet eröffnet, Karten gibt es ausschließlich an der Kasse, eine Online-Reservierung ist für diese Veranstaltung nicht möglich. Das gesamte Programm ist unter www.ritterhuder-lichtspiele.de zu finden.


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