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Handwerkskonjunktur zieht weiter an

Niedersachsen (eb). Das Geschäftsklima im regionalen Handwerk verbessert sich deutlich. In der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zieht der Geschäftsklimaindex so stark an, dass er das Niveau vor der Corona-Krise übersteigt.

„Trotz Lieferproblemen auf den Beschaffungsmärkten und steigender Energiepreise erholt sich die Konjunktur weiter. Handwerksleistungen sind gefragt, die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll“, sagt Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Vor Beginn der Corona-Krise, im Herbst 2019, lag der Geschäftsklimaindex bei 127 Punkten, jetzt werden 131 Punkte erreicht. Im Vergleich zur Herbstumfrage im ersten Corona-Jahr 2020 zog er damit um zwölf Punkte an. Aktuell bewerten zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage als gut, 27 Prozent zeigen sich zufrieden. Positiv sind auch die Zukunftserwartungen: 71 Prozent erwarten keine Änderung der Geschäftslage. 18 Prozent gehen von einer Verbesserung aus, nur elf Prozent erwarten eine Eintrübung ihrer Geschäfte.
 
Stabile Umsätze
 
Der Auftragsbestand nahm im dritten Quartal zu und dürfte sich auch in den kommenden Monaten weiter aufbauen. 52 Prozent der Handwerksbetriebe melden stabile Umsätze, 30 Prozent konnten den Umsatz steigern. Das sorgt auch für positive Beschäftigungseffekte im Handwerk: 23 Prozent erhöhten die Zahl der Mitarbeitenden in ihrem Betrieb, nur zwölf Prozent reduzierten die Beschäftigtenzahl. Eine Herausforderung für die Betriebe bleibt die Suche nach Auszubildenden und geeigneten Fachkräften. Während in der Vorjahresumfrage 31 Prozent der Betriebe offene Stellen hatten, sind es aktuell 43 Prozent.
92 Prozent der befragten Handwerksbetriebe berichten zudem von gestiegenen Einkaufspreisen im dritten Quartal. Rund jeder zweite Betrieb (56 Prozent) hat darauf reagiert und die Verkaufspreise angepasst. „Längst nicht alle Betriebe können oder wollen die Preissteigerungen unmittelbar an die Kunden weitergeben“, sagt Sudmeyer. Die Vertragsgestaltung und die Wettbewerbssituation würden dies oftmals nicht zulassen.
 
Blick auf die Gewerke
 
Mit einem Plus von neun Punkten gegenüber dem Vorjahr ist der Geschäftsklimaindex im Ausbauhandwerk mit 135 Punkten am höchsten. Trotz eines Rückgangs um 22 Punkte bleibt das Geschäftsklima auch in den Gesundheitshandwerken mit 133 Punkten über dem Durchschnittswert des Gesamthandwerks. Es folgen die Nahrungsmittelhandwerke mit 131 Punkten (minus zwei Punkte) und das Bauhauptgewerbe mit 130 Prunkten (plus 15 Punkte). Um neun Punkte verbessert sich das Geschäftsklima im Kfz-Handwerk, der Klimaindex liegt jetzt bei 126 Punkten.
Mit einem Anstieg um 17 auf 122 Punkte hellt sich das Geschäftsklima auch in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf deutlich auf.
In Dienstleistungshandwerken wie den Friseur- oder Kosmetikbetrieben wird die aktuelle Geschäftslage wieder positiver beurteilt. Vor allem aber blicken diese Betriebe optimistisch nach vorn. Nach einem kräftigen Anstieg um 26 Punkte erreicht der Geschäftsklimaindex hier 116 Punkte.
 
Region Stade
 68 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage im ersten Quartal als gut, weitere 27 Prozent als befriedigend. Für die kommenden Monate erwarten 19 Prozent eine Verbesserung der Geschäftslage, 72 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus. Neun Prozent erwarten eine schlechtere Geschäftslage. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 134 Punkten um 15 Punkte über dem Vorjahreswert von 119 Punkten und übersteigt auch das Vorkrisen-Niveau von 129 Punkten im Herbst 2019. Zur Region Stade zählen die Landkreise CUX, OHZ, ROW, STD, VER.


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