Grüne wollen Alternative
Die Gemeinderatsfraktion der Grünen spricht sich weiter gegen das geplante Gewerbegebiet Grasberg-West aus und möchte Alternativen prüfen lassen.
Die Gemeinde Grasberg hat beim Landkreis beantragt, eine Fläche in der Flussaue der Wörpe, die aktuell als „Vorranggebiet für ruhige Erholung in Natur und Landschaft“ ausgewiesen ist, in ein Gewerbegebiet umwandeln zu dürfen. Dort möchte die Einzelhandelskette Edeka einen Neubau errichten. Der Landkreis muss dieser Abweichung von den Vorgaben im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) noch zustimmen. Eine Entscheidung wird in Kürze erwartet.
Die Gemeinderatsfraktion der Grünen hat mehrfach Bedenken über das Vorhaben geäußert und sich Ende Dezember noch einmal mit einer Stellungnahme an die Verantwortlichen gewandt. „Der Landkreis, die Gemeindeverwaltung, die Ratsmitglieder und der Investor sollten sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst werden und ihre Standpunkte im Hinblick auf die zu erwartenden zukünftigen Klimaereignisse mit extremen Niederschlägen im Hinterland unbedingt noch einmal überprüfen und hinterfragen, damit es am Ende für Grasberg doch noch zu einer guten und tragbaren Lösung kommt“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jörn Schumm. Der Standort des geplanten Gewerbegebiets war zuletzt im Februar 2022, als Starkregen große Teile der Gemeinde unter Wasser setzte, überschwemmt.
Wörpedorfer Ring als Alternative
Für die nächste Sitzung des Bau-, Planungs- und Entwicklungsausschusses am 19. Januar haben die Grünen beantragt, einen Beschluss aus der Vergangenheit noch einmal zu überdenken: Die Flächen nördlich und westlich des Gewerbegebiets Wörpedorfer Ring stehen aktuell noch als Vorranggebiet für industrielle Anlagen und Gewerbe im RROP - das soll allerdings geändert werden. Jörn Schumm und die Grünen halten die Fläche für eine geeignete Alternative zu Grasberg-West und wollen erreichen, dass das RROP an dieser Stelle nicht geändert wird. „Die Flächen liegen verkehrsgünstig an der zum Zeitpunkt einer eventuellen Erschließung bereits fertiggestellten neuen Kreisstraße und außerdem unmittelbar neben dem bereits bestehenden Gewerbegebiet von Grasberg“, heißt es in der Begründung des Antrags. Die Fraktion bittet die Verwaltung außerdem darum, eine Bauleitplanung als teilweise Ersatzfläche für das geplante Gewerbegebiet Grasberg-West zu prüfen.