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Große Kunstschau eröffnet Raum für kreative Schüler:innen

 In Kooperation mit der Gesellschaft für Kunst, Kultur und Wissenschaft - kurz kukuwi - präsentiert die Große Kunstschau einen neuen Raum zur Kulturvermittlung zwischen den Generationen.

Dr. Manuela Huseman, Beate C. Arnold, Hildegard Armerding, Gabi Tausendpfund sowie Wiebke Lueken.

Dr. Manuela Huseman, Beate C. Arnold, Hildegard Armerding, Gabi Tausendpfund sowie Wiebke Lueken.

Worpswede. Im Herzen der Ausstellungsräume, mit breiten Fenstern und Außenbereich, bietet die Fläche jungen Menschen ausreichend Freiraum, um kreativ zu werden.

„Hier wollen wir das an die Wände bringen, was die Kinder selbst schaffen“, erklärt Beate C. Arnold, Leiterin der Großen Kunstschau. Denn was häufig fehle, sei keinesfalls die Fantasie, sondern vor allem der Platz. „Zudem wünschen wir uns mehr Lebendigkeit in lokalen Museen“, so die Leiterin weiter. Das findet auch Hildegard Armerding, 1. Vorsitzende der kukuwi. „Seitdem ich das Amt übernommen habe, arbeite ich aktiv gegen die Vergreisung und wünsche mir schon immer ein Konzept für junge Menschen, aber auch Erwachsene, die zum ersten Mal ein Kunstmuseum besuchen“, erläutert sie. So entsteht vor sieben Jahren das Projekt „JiM – Jung im Museum“.

 

JiM findet Zuhause

 

Gründerin ist unter anderem Gabi Tausendpfund, die in Osterholz-Scharmbeck selbst ihr eigenes Atelier hat. Mit dem Wunsch, bereits Kinder und Jugendliche für die Kunst zu begeistern, treten sie und ihre Kollegin Wiebke Lueken 2016 zum ersten Mal an Schulen im Landkreis heran. „Zunächst haben wir LehrerInnen in die Worpsweder Museen eingeladen, damit sie Inspiration für den Unterricht sammeln und schauen können, was im schulischen Rahmen umsetzbar ist“, erklärt Tausendpfund. Ziel sei es dann, interessierte Klassen langfristig an das Projekt zu binden.

„Benötigtes Material wird den Schulen von uns zur Verfügung gestellt - was die Lehrkräfte mit den Schülern gestalten oder malen, liegt in ihrer eigenen Hand“, beschreibt es die Organisatorin. Mit der Eröffnung des neuen Raumes habe das JiM-Projekt - nach mehreren Umzügen und Übergangslösungen - nun endlich ein Zuhause gefunden, sagt sie. Von kulturellen Fördergeldern des Landkreises und Spenden der kukuwi kauft man zunächst kleine, rollbare Schränke, die als Arbeitsplatz für die Kindern dienen. Aufgehängt werden aktuelle Zeichnungen und Bilder an Magnetstreifen, wo die Eltern die Kunst ihrer Kleinen begutachten können.

 

Zugang zu Kultur

 

„In den Schulen bleibt häufig nur wenig Zeit für die musisch-kulturellen Fächer - zudem fehlen die nötigen Materialen“, bemerkt Lueken. Umso schöner sei es deshalb, dass durch JiM kein:e Lerner:in aussortiert, sondern die gesamte Klasse in den Schaffensprozess integriert werde. „Alleinstellungsmerkmal des Projektes ist, dass nicht nur den Schülern aus kunstaffinen Familien ein Zugang zur Kultur geboten wird“, betont auch Hildegard Armerding. Zu Beginn starte jede Schule mit einer Kick-Off-Veranstaltung, bei der sich die Kinder Gemälde in der Großen Kunstschau anschauen und so Anregungen holen, erklärt Lueken. Daraus entstünden dann meist eigene Stile und Techniken.

 

Die ersten Kunstwerke

 

Die Schüler:innen der Menckeschule zeigen sich begeistert vom Projekt. Einige kreieren ein Geisterhaus, andere eine farbenfrohe Landschaft mit Häusern und einer Mühle, die man derzeit im Kunstraum besichtigen kann. Schülerin Xenia holt sich Inspiration auf ihrem Schulweg. Als „Kunstwunder“ bezeichnet sie die malerische Landschaft Worpswedes. Ihr Mitschüler Felix erklärt: „Erst hatte ich ein genaues Bild vor Augen, was ich malen möchte - plötzlich ist daraus dann abstrakte Kunst entstanden.“ Auch er fühle sich durch das Künstlerdorf inspiriert.

Was fehlt sind Spenden, da jeder neue Durchgang kostenintensiv ist. „Meist beläuft sich das Vorhaben auf 150-200 € pro Person“, merkt Tausendpfund an. In den vergangenen Jahren sucht man deshalb passende Sponsoren - Volksbank, Sparkasse, aber auch die Firma Stehnke erklären sich dazu bereit. Mindestens genauso wichtig ist auch private Unterstützung, um das Vermittlungsprojekt weiter anbieten zu können. „Denn wir haben um die 15 Schulen, bis zur Sekundarstufe II, im Verbund, die immer wieder Interesse am Projekt bekunde.“, so Armerding. Wer spenden möchte, kann dazu weitere Informationen auf der Website des Museumsverbundes einholen.


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