Er„quik“liche Aussichten für Kitas
Vor über 10 Jahren haben sich Kreisverwaltung, Stadt und Gemeinden sowohl auf einen kontinuierlichen Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder unter 3 Jahren als auch auf die Einführung einer Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen („QuiK“) verständigt. In regelmäßigen Abständen finden Schulungen für Kita-Leitungskräfte statt und es werden Kita-Fachberater:innen als sogenannte QuiK-Multiplikator:innen ausgebildet, die die Qualitätsentwicklung in den Kitas im Landkreis Osterholz begleiten sollen.
Vergangene Woche fand erneut eine Zertifikatsübergabe im Kreishaus in Osterholz-Scharmbeck statt. Insgesamt 18 Kita-Leiterinnen können sich über ein QuiK-Zertifikat freuen. Eine Mitarbeiterin der Kita-Fachberatung beim Landkreis Osterholz hat sich zudem erfolgreich als QuiK-Multiplikatorin fortgebildet. Die Erste Kreisrätin Heike Schumacher gratulierte zum Zertifikat.
Interne Qualitätsentwicklung
Mit dem QuiK-Programm sind im Februar 2007 fast alle Kindertageseinrichtungen im Landkreis Osterholz in eine besondere Form der internen Qualitätsentwicklung und -sicherung eingestiegen. Bundesweit erstmalig machten sich die Kindertageseinrichtungen eines ganzen Landkreises mit einem anerkannten, gemeinsamen Verfahren auf den Weg, die Qualität ihrer Arbeit weiter zu entwickeln. Im Februar 2008 konnten die ersten 57 Kita-Leiter:innen und drei für das System ausgebildete Multiplikatorinnen das QuiK-Zertifikat vom damaligen Landrat Dr. Mielke und dem PädQUIS-Geschäftsführer Prof. Dr. Tietze entgegennehmen. Seither finden fortlaufend Schulungen statt.
„Die Arbeit mit dem QuiK-Programm hat sich im Landkreis Osterholz bewährt und birgt weiterhin ein großes Potential“, macht die Erste Kreisrätin Heike Schumacher anlässlich der Zertifikatsübergabe deutlich. Bei der trägerübergreifenden Qualitätsentwicklung habe sich QuiK dabei als ein gutes Werkzeug etabliert, das mit weiteren Qualitätsentwicklungsverfahren kombiniert werden könne und das von den Kita-Leiter:innen und Kita-Trägern durchweg positiv gesehen werde. „QuiK bildet im Team der Kita-Fachberatung eine gemeinsame, fachliche Klammer, die zukünftig weiter ausgebaut werden soll“, erklärt Schumacher. So solle die Kita- und Grundschulmediothek, die nach den Qualitätsbereichen des Nationalen Kriterienkataloges in 20 Bereiche strukturiert ist, kontinuierlich mit neuer Literatur und Materialien bestückt werden. Es sei zudem geplant, auch in Zukunft neue Kita-Leitungskräfte zu zertifizieren und Kita-Fachberater:innen als QuiK-Multiplikator:innen auszubilden.
Erkenntnisse für den Kita-Alltag
Der aktuelle QuiK-Kurs begann im Oktober 2019. Als fachlicher Schwerpunkt wurde der Qualitätsbereich 3: „Individualität, Vielfalt und Gemeinsamkeit“ bearbeitet. Ausgehend von diesem Qualitätsbereich diskutierten die Teilnehmerinnen vor allem Fragen zur Partizipation und zur Vielfalt der Räume und Materialien in ihren Kitas. Im zweiten Teil des Kurses hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, einen weiteren Qualitätsbereich auszuwählen. Zur Auswahl standen die Qualitätsbereiche „Zusammenarbeit mit Familien“, „Eingewöhnung“ und „Mahlzeiten und Ernährung“. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde der Kurs um rund ein Jahr verlängert. Nun können die 18 Kita-Leiterinnen und die QuiK-Multiplikatorin ihr Zertifikat in den Händen halten und die neuen Erkenntnisse mit in den Kita-Alltag nehmen und unmittelbar anwenden.