„Die Bilanz ist geprägt von Corona“
„Corona hat das Land auf den Kopf gestellt“, stellte Vorstandsmitglied Mathias Knoll fest. „Die Kontaktbeschränkungen belasten die Wirtschaft.“ Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass trotzdem jeder fünfte Betrieb im Elbe-Weser-Raum seine gegenwärtige Situation noch als „gut“ einschätzt. Etwa ein Viertel aller Betriebe gehe sogar davon aus, dass im kommenden Jahr die Normalität in den Geschäftsbetrieb zurückkehrt.
Corona geprägte Bilanz
Bei der Volksbank, wo seit Mitte Juni wieder 16 Geschäftsstellen zum Normalbetrieb übergegangen sind, hat man seit März ein um 30 Prozent höheres Anrufaufkommen verzeichnet als vor der Pandemie. Auch die Online-Freischaltungen haben in dem Zeitraum um 30 Prozent zugenommen, und die Quote bei den Kontaktlos-Zahlungen liegt derzeit bei über 60 Prozent.
„Die Bilanz ist geprägt von Corona“, weiß Vorstandmitglied Jan Mackenberg zu berichten. Es wurden Kreditlinien ausgeweitet und neue individuelle Stundungsvereinbarungen mit Firmenkunden getroffen. Für insgesamt 350 private und gewerbliche Darlehen wurden die Raten aufgeschoben und Tilgungsaussetzungen für eine Laufzeit bis zu 12 Monaten wurden vereinbart.
„Das wir trotz Corona 827 neue Kunden im 1. Halbjahr begrüßen konnten stimmt uns sehr positiv.“ Jan Mackenberg rechnet vor, dass von 65.400 Kunden im Bestand mittlerweile 44,2 Prozent Voba-Mitglieder, also gleichzeitig auch Miteigentümer der Volksbank sind. So profitieren auch die 363 neuen Mitglieder beim Programm „Mitglied exklusiv“ von den vielen Vorteilen der Mitgliedschaft.
Wieder auf Vorkrisen-Niveau
Obwohl die niedrigen Zinsen auch die Volksbank belasten, wurde natürlich trotzdem Geld verdient. Die Bilanzsumme stieg im ersten Halbjahr um 2,6 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro, und das betreute Kundenwertvolumen steht bei einer Steigerung von 2,4 Prozent bei 3,13 Milliarden Euro. Trotz eines extremen Abfalls im März befinde man sich jetzt wieder auf Vorkrisen-Niveau, stellt Mackenberg zufrieden fest. Auch das Kreditgeschäft habe sich weiter positiv entwickelt. Das Gesamtkreditvolumen stieg um 2,4 Prozent auf aktuell 1,43 Milliarden Euro. Im Bausparsegment wurden bislang 543 neue Bausparverträge im Wert von 27,5 Millionen Euro geschlossen. Überhaupt zeigt sich die Immobilienbranche von der Corona-Krise relativ unbeeindruckt. Die Volksbanken Immobilien GmbH (VBI) und die von Sven Behrens geführte „ProSB Immobilien“ konnten im 1. Halbjahr 82 Immobilien vermitteln, womit man sich in etwa im Trend des Vorjahres befindet.
NextGenoration
Einen hohen Stellenwert hat die Ausbildung bei der Volksbank. „Bei uns zählt die Persönlichkeit mehr als das Zeugnis“, betont Mackenberg. Mit dem neuen Motto „WIRmachen Ausbildung“ habe man sich eng an die Aussagen der Auszubildenden gehalten. Mit dem neuen ausbildungsbegleitenden und persönlichkeitsbezogenen Förderprogramm „NextGenoration“ werden zurzeit 29 Nachwuchskräfte in drei Jahrgängen ausgebildet. Neben der hauptamtlichen Ausbildungsleitung sorgen 30 besonders qualifizierte nebenamtliche Ausbilder für eine hohe Ausbildungsqualität. „Unsere Auszubildenden haben eine hohe Übernahme-Chance“, verspricht Mackenberg. Neben den klassischen Ausbildungen zur Bankkauffrau*mann oder einem dualen Studium an der Berufsakademie für Bankwirtschaft wird zum Sommer 2021 auch eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau*mann angeboten.
„Alle Termine sind natürlich mit Unsicherheit behaftet,“ wagt Mathias Knoll trotzdem einen Ausblick auf geplante Aktivitäten der Volksbank. Am 8. Oktober soll der in dieses Jahr verschobene Termin des Herbstreferenten Prof. Dr. Mojib Latif stattfinden. Eine Neuerung stellt der „SparMonat“ vom 19. Oktober bis zum 13. November dar, und für den 12. November um 19 Uhr ist die Vertreterversammlung der Volksbank eG in der Stadthalle geplant.