Der Winterschlaf ist beendet Die Torfkähne fahren wieder auf der Hamme

von Harry Czarnik
Osterholz-Scharmbeck. Seit dem vergangenen Mittwoch ist es wieder soweit - die Saison 2019 der Torfkahnfahrten beginnt. Die Torfkähne wurden im Winterlager repariert, restauriert und schick gemacht, um die Hamme demnächst wieder mit einem nostalgischen Flair zu versehen.
„Wir haben für die vier Torfkähne in der Winterpause circa 700 Arbeitsstunden gebraucht, um sie für die kommende Saison vorzubereiten“, berichtet Manfred Loth. Der Erste Vorsitzende des Vereins „Torfkahnschiffer Osterholz-Scharmbeck e.V.“ hat sich in den Wintermonaten mit bis zu 14 anderen Vereinsmitgliedern um die Torfkähne gekümmert. „In der Hauptsache waren aufgrund von Fäulnis Holzarbeiten zu erledigen“, weiß Loth zu berichten. „Das Gammeln im unteren Bereich kommt von innen.“ Ein Tischler und ein Zimmermann gehören dem Handwerker-Team an, das auch schon mal eine ganze Planke oder ein Seitenoberteil an einem Torfkahn ersetzen musste.
Trotz Technik, Segeln bleibt Favorit
Außerdem wird die Elektrik überprüft, das Ausmaß von Unwuchten in der Schraubenwelle eingeschätzt und die 9,4-PS-Motoren auf ihre Funktion überprüft. „Bei ausreichend Wind segeln wir natürlich lieber“, bestätigt Loth. Aber die Motoren seien ein wichtiger Bestandteil der Kähne. Trotz ihres Alters von etwa 20 Jahren befinden sich die Kähne vergleichsweise noch in einem guten Zustand, beurteilt Loth seine Boote nach einem Besuch bei einem anderen Verein.
„Moorfee“ sticht als Erste in See
Heute haben Manfred Loth, Arend Niessen, Klaus Groß und Hans Lüder Pols die Aufgabe, die Torfkähne „Moorfee“, „Moorgeist“ und „Moorhexe“ nach einem letzten Check aus dem Winterlager in das Hafenbecken an der Hafenstraße in Osterholz-Scharmbeck zu überführen. Während Kalle Addicks auf seinem roten McCormick-Traktor manövriert, achten die Anderen auf den ausschwenkenden Trailer, auf dem die „Moorfee“ liegt. Sie soll heute als Erster von drei Torfkähnen für die kommende Saison zu Wasser gelassen werden. Der „Moorteufel“ bleibt vorerst im Winterlager, weil er als Vorlage für einen neuen Torfkahn dienen soll.
Ticketverkauf gestartet
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