BZNB hat Tiemo Wölken zu Gast
Schwanewede. Am vergangenen Mittwoch war der EU-Abgeordnete der SPD Tiemo Wölken zu Gast im Technologie- und Dienstleistungszentrum (NETZ) im Gewerbepark A27. In einer von Christina Jantz-Hermann initiierten Gesprächsrunde wurde über den Netzausbau im Landkreis Osterholz und speziell auch im Gemeindebezirk Schwanewede debattiert. Gemeinderatsmitglied und Bürgermeisterinkandidatin Jantz-Hermann stellte den Gast als ausgewiesenen Netz-Politiker vor, der selbst in hohem Maße die digitalen Medien nutzt. Da lag es auf der Hand, ihm bei seinem Besuch in Schwanewede die Institution „NETZ“ vorzustellen. Der Geschäftsführer des NETZ-Zentrums Peer Beyersdorff gab den etwa einem Dutzend anwesenden Gästen der Gesprächsrunde einen Überblick über die Aufgaben des ansässigen Breitbandzentrums Niedersachsen-Bremen (BZNB). Mit derzeit 15 Mitarbeiter*innen sieht sich Beyerdorff für die Aufgaben des BZNB gut ausgestattet. „Wir sind sind ein gutes Team und trotz Fachkräftemangel gut aufgestellt“, stellte er fest. Das war nicht immer so, denn in der Vergangenheit habe man immer wieder gute Fachleute an die freie Wirtschaft verloren. Der Themenbereich des BZNB umfasst Breitband, Mobilfunk und WLAN. Bei den Themen Gigabitausbau, Mobilfunkausbau, WLAN-Ausbau und Fördermittel finden Beratungen statt und zwar länderübergreifend für Niedersachsen und Bremen. Im Jahr 2015 ist auch der Bund in die Breitbandförderung eingestiegen. Seit 2016 wurden in Zusammenarbeit mit dem BZNB 236 Anträge auf Bundesfördermittel mit einem Volumen von 753 Millionen Euro gestellt. Das Klientel reicht von Schulen über Krankenhäuser bis zu Privat-Nutzer*innen. Alle Internet-Adressen mit einer Leistung von unter 100 Mbit sind förderwürdig. Allein in der Gemeinde Schwanewede besteht für 7687 Adressen ein Förderantrag. Als Mitglied in der Mobilfunkinititative erfasst das BZNB auch Funklöcher, pflegt den Mobilfunkatlas in Niedersachsen und ist an der Entwicklung von Mobilfunk-Standorten beteiligt. Im Jahr 2019 wurde im Landkreis Osterholz in Zusammenarbeit mit einer dänischen Firma eine tatsächliche Mobilfunk-Messung durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass es erhebliche Abweichungen zu den offiziellen Angaben der Mobilfunkbetreiber gibt. „Die Funklöcher in Niedersachsen werden sich verkleinern“, schaut Beyersdorff trotzdem optimistisch in die Zukunft. Einziger Ausreißer in diesem Zusammenhang ist allerdings der Harz, der als unterversorgte Region klassifiziert werden muss. Hier besteht insbesondere im Hinblick auf das Absetzten von Notrufen unbedingter Handlungsbedarf stellt Beyersdorff fest. Entgegen dem aktuellen Trend der Terminabsagen soll am 9. September 2020 in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck die Breitbandmesse stattfinden. Um die Abstands- und Hygienebedingungen einhalten zu können, soll ein Teil der Messe in den Außenbereich verlagert werden.