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Bündnis „B74nie“ soll gegründet werden

Der Widerstand gegen den Bau der B74neu soll breiter werden. Ein erstes Bündnistreffen ist geplan

Landkreis Osterholz. Naturschutzverbände, Sport- und Heimatvereine und deren Mitglieder sind eingeladen, am Donnerstag, 15. Februar, um 19 Uhr ins Ritterhuder Hamme-Forum über die Gründung eines Bündnisses „B74nie“ zu beraten. Zur Namensfindung wurde kurzerhand „B74neu“ in „B74nie“ umformuliert.

Anlass zur Gründung „Bündnis B74nie“ ist, dass die Planung der „OU Ritterhude B74neu“ von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Lüneburg zügig vorangetrieben wird. Viele Menschen vor Ort sind mit dem Straßenbauprojekt nicht einverstanden. Anfängliche Befürworter:innen zweifeln am erwarteten Nutzen. Ein Aktivenkreis entstand, als Gegnern des Projekts die Beteiligung durch ein Dialogforum nicht ausreichte. „Dort wird ausschließlich über das Wie diskutiert, nicht aber darüber, ob der Neubau überhaupt gebraucht wird“, sagt Gerda Büntemeyer aus Scharmbeckstotel, vor deren Haustür eine Weststraße verlaufen würde.

Nunmehr hätten sich Tatsachen ergeben, die bei der ursprünglichen Planung nicht auf dem Tisch gelegen hätten. „Aus der angedachten kleinen zweispurigen Ortsumfahrung ist inzwischen eine großräumige, in großen Teilen dreispurige Fernstraße zwischen Elbe und Weser mit Anbindung an die Küstenautobahn A 20 geworden. Der landwirtschaftliche Verkehr wird ausgeschlossen“, so Büntemeyer, die bis 2011 als Planungstechnikerin beim Bremer Amt für Straßen und Verkehr gearbeitet hat. „Das Schnellstraßenprojekt B74 schadet mehr, als es nützt. Noch ist es zu verhindern.“

Der Aufruf zur Gründung eines Bündnisses richtet sich sowohl an die möglicherweise betroffenen Menschen, die an einer Westtrasse und auch an einer Osttrasse leben. Beide Varianten zerstörten wertvolles Acker- und Weideland, zerschnitte Ortschaften und senkten den Grundwasserspiegel. Bei einer Osttrasse müsste massiv Moorboden ausgekoffert werden, wobei erhebliche Mengen CO2 freigesetzt würden.

Aber auch diejenigen, die an der Bestandstrasse der B74 ab dem Anschlusspunkt am Ortseingang der Kreisstadt wohnen, würden es mit mehr Verkehr zu tun bekommen. Bereits heute wälzten sich zu Stoßzeiten lange Autoschlangen durch Myhle, Ströhe und darüber hinaus. Auch verschlänge der Straßenbau Millionen Kubikmeter Sand, der vermutlich aus der hügeligen Kulturlandschaft Hambergen und Vollersode abtransportiert würde, argwöhnen die Kritiker:innen.

Ein „Bündnis B74nie“ will aber nicht bei der Verhinderung des Straßenneubaus stehen bleiben. Vielmehr sollten Alternativen entwickelt werden, um die Ritterhuder und Scharmbeckstoteler Bürger:innen schneller, günstiger und ökologischer vor der Verkehrsbelastung zu schützen.


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