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Janine Girth

„Brot für die Welt“ sagte Dankeschön - Aktion mit Piaggio Ape vor der St. Willehadi-Kirche

Osterholz-Scharmbeck (lse). Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass finden an 60 Orten innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover Dankeschön-Aktionen für die vielen Unterstützer statt. Vergangenen Mittwoch war Osterholz-Scharmbeck der Schauplatz.
Mit einer Piaggio Ape war am Mittwoch das Hilfswerk „Brot für die Welt“ nach Osterholz-Scharmbeck gekommen.  Foto: lse

Mit einer Piaggio Ape war am Mittwoch das Hilfswerk „Brot für die Welt“ nach Osterholz-Scharmbeck gekommen. Foto: lse

Immer frisches Brot im Haus zu haben, ist für sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft selbstverständlich. In ärmeren Ländern ist das keineswegs so. Deshalb wurde 1959 das Hilfsprogramm „Brot für die Welt“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass auch Menschen in Afrika, Asien oder Lateinamerika ihr buchstäblich „täglich Brot“ essen können.
Finanziert wird „Brot für die Welt“ unter anderem aus Spendengeldern, für die in den hiesigen Kirchen traditionell in der Vorweihnachtszeit gebeten wird. „Um allen Spenderinnen und Spendern zu zeigen, dass wir auch im Sommer arbeiten, führen wir diese Aktion im Juni und Juli durch“, lacht Lukas Wessel. Er war am Mittwoch mit einem Promotion-Mobil – einer dreiräderigen Piaggio Ape – nach Osterholz-Scharmbeck gekommen, um vor dem Portal der St. Willehadi-Kirche auf das 60-jährige Bestehen von „Brot für die Welt“ hinzuweisen.
Kaum hatte Lukas Wessel morgens gegen 10 Uhr sein kurioses Gefährt am Rande der Fußgängerzone abgestellt und die Jalousien geöffnet, kamen schon die ersten Neugierigen. Während sich vor allem Männer mehr für das Fahrzeug und dessen Technik interessierten, nutzten Frauen die Gelegenheit, Informationen über „Brot für die Welt“ zu bekommen. Kinder fühlten sich wiederum vom Esel Emilio angezogen, dem Plüschtier-Maskottchen der Aktion. Wessel stand allen Rede und Antwort. Er konnte ebenso über Fahrverhalten als auch Hilfsprojekte in Zentralafrika oder Emilios Geschichte berichten. Als Dankeschön nahmen alle dann Blumensamen, Lutscher, Postkarten oder Brotbeutel mit nach Hause.
 
Halbzeit in Osterholz-Scharmbeck
Unter dem Motto „60 Jahre - 60 Tage - 60 Orte“ hat die Landeskirche das Rollermobil in Hannover auf eine Rundreise durch ihre Kirchenkreise geschickt. In Osterholz-Scharmbeck war als 30. Station Halbzeit. Tags zuvor hatte es eine vergleichbare Dankeschön-Aktion in Verden gegeben; am nächsten Tag würde Hagen im Bremischen folgen.
An Bord hatte das Fahrzeug nicht nur diverse Giveaways für alle Altersstufen, sondern vor allem viele Informationen rund um die Arbeit von „Brot für die Welt“. Am Beispiel des Bauern Ali Sesay und dessen Familie aus dem Dorf Mamorka in Sierra Leone erfuhren die Besucherinnen und Besucher, wie das Hilfswerk Menschen in den ärmsten Ländern der Erde unterstützt.
„Wir kooperieren eng mit einheimischen Organisationen vor Ort und vermitteln Hilfe zur Selbsthilfe“, erläuterte Lukas Wessel. Das Geld, das zum Beispiel Osterholz-Scharmbecker spenden, wird deshalb auch genutzt, um Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen oder das Gesundheitssystem aufzubauen. Dies seien grundlegende Voraussetzungen für die Menschen, um anschließend ihre Ernährung selbst zu sichern, beispielsweise effektiver Grundnahrungsmittel wie Maniok oder Reis anzubauen, erklärte Wessel. Jährlich startet „Brot für die Welt“ 600 bis 800 Projekte neu. Die Laufzeit jedes Projekts beträgt rund drei Jahre.
 
„Fairer Handel ist so wichtig“
Die Resonanz auf die fahrende Litfaßsäule war in Osterholz-Scharmbeck gut. Das freute nicht zuletzt Diakon Volker Austein, der die Veranstaltung vor der St. Willehadi-Kirche im Namen des Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck organisiert hatte. „‘Brot für die Welt‘ unterstütze ich schon seit Anfang der 1980er-Jahre“, sagte Austein. Da er mehrere Lehraufträge in Kirchengeschichte besitzt, geht er regelmäßig mit den Studierenden auf die Arbeit des evangelischen Hilfswerks ein.
Auch wenn die Aktion in Osterholz-Scharmbeck primär ein Dank an die Unterstützenden war, hofft Volker Austein, dass der eine oder die andere nach dem Besuch am Info-Stand mehr über das eigene Konsumverhalten nachdenkt. „Fairer Handel ist so wichtig für die Menschen in den armen Ländern“, erinnert der Diakon. „Wir müssen beim Einkaufen den Gedanken der Fairness mehr nach vorne holen“, wünscht er sich und nennt in diesem Zusammenhang den Eineweltladen der Katholischen Pfarrgemeinde Heilige Familie als nachahmenswertes Beispiel.


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