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Janine Girth

Bereicherung für Worpswede - Literaturfest mit Lesungen und Poetry-Slam

Marie S. Ueltzen, Susanne Mamzed, Doris Fischer, Ursula Bea-Kessler, Klaudia Krohn (von links, vorn), Stefan Schwenke, Elin Weidemann und Dirk Wurzer (von links hinten) freuen sich auf das Literaturfest in Worpswede.  Foto: ui

Marie S. Ueltzen, Susanne Mamzed, Doris Fischer, Ursula Bea-Kessler, Klaudia Krohn (von links, vorn), Stefan Schwenke, Elin Weidemann und Dirk Wurzer (von links hinten) freuen sich auf das Literaturfest in Worpswede. Foto: ui

Worpswede. „Mut“ ist das Thema des diesjährigen Literaturfestes Niedersachsen der VGH-Stiftung, das auch in Worpswede gefeiert wird. „Es ehrt uns, dass wir zum wiederholten Male ausgewählt worden sind“, freute sich Bürgermeister Stefan Schwenke bei der Vorstellung der Initiative „Unsere Stadt liest ein Buch“ und „Poetry-Slam“ in der Music Hall. Er bedankte sich bei Dirk Wurzer, Vorstandsmitglied Öffentliche Versicherungen Bremen (ÖVB), der an der Entscheidung teilhatte.
Das Literaturfest passe gut zu dem lebendigen Kulturort Worpswede, sagte Stefan Schwenke weiter. Eigentlich müsse die Initiative „Eine Stadt liest ein Buch“ modifiziert werden in „Ein Dorf liest ein Buch“. Fünf Frauen werden an verschiedenen Orten aus dem Roman von Feridun Zaimoglu „Die Geschichte der Frau“ vorlesen.
Porträts von zehn Frauen
Für Dirk Wurzer und die Intendantin des Literaturfestes Niedersachsen, Susanne Mamzed, zählt das Künstlerdorf als Veranstaltungsort zu den Favoriten. „Wir wollen Worpswede mit dem Literaturfest bereichern“, so Susanne Mamzed. Ein Dreivierteljahr habe man sich mit dem Thema „Mut“ beschäftigt. Was ist Mut, wo kommt er her?, fragte sie. Heute bedeute Mut, dass man tapfer sein solle. „Mut brauchen auch Frauen, die für ihre Rechte kämpfen.“ In seinem Buch porträtiere Feridun Zaimoglu zehn Frauen über die Jahrhunderte hinweg – von Antigone und Brunhild über Prista Frühbottin bis zu Valerie Solanas. Für jede Frau wähle er eine eigene Sprache - ohne Tabus. „Er rät uns Lesern: ‚Man muss die Sprache aushalten können´“, so Susanne Mamzed. Es sei ein literarisches Abenteuer, ein feministisches Manifest. „Eine Stadt liest ein Buch“ fand ihren Anfang in Seattle und habe schon Metropolen von Chicago bis Wien in ein wahres Lesefieber versetzt. „In Deutschland ist dieses Format seit 2002 unterwegs.“
Partner vor Ort
Ein Programm könne man anschieben, aber es funktioniere nur mit Partnern vor Ort. Zu ihnen gehöre die Gemeinde, namentlich erwähnte Susanne Mamzed die Kulturbeauftragte Klaudia Krohn und Doris Fischer von der Music Hall. „Es ist faszinierend, was Sie auf die Beine gestellt haben.“
Im Rathaus, in verschiedenen Cafés und in der Gästeinformation liegen Exemplare des Zaimoglu-Romans zum Lesen und Reinschnuppern aus. Aufkleber im Schaufenster und auf dem Buch weisen darauf hin. Gewünscht wird, dass man ins Gespräch kommt und sich austauscht. Darüber hinaus hat Klaudia Krohn mehrere Frauen aus Lesekreisen angesprochen und sie für die Lesungen gewinnen können. Das sind Marie S. Ueltzen, die am 8. August um 19 Uhr im Kaffee Worpswede lesen wird, Brigitte Steimer am 15. August ab 19 Uhr bei Elin Weidemann in der Lindenstraße 31, Ursula Bea-Kessler am 22. August ab 19 Uhr in der Heudorfer Straße 6 bei Familie Lorenzen, Angelika Achinger am 29. August ab 19 Uhr bei Ilka Mahrt in der Lindenallee und Irene Kleinschmidt in der Zionskirche. Die Lesungen sind kostenlos.
Poetry-Slam
Am Sonnabend, 14. September, ab 19.30 Uhr findet in der Music Hall die „Frauenpower-Slamrevue“ statt. Zu Gast sind die Poetry-Slamerinnen Rebecca Heims, Marie Radkiewicz und Tanasgol Sabbagh, die jeweils vier bis fünf Texte mitbringen. Die Moderation übernimmt Dominik Bartels.
Autor kommt nach Worpswede
„Der krönende Abschluss ist dann eine Lesung mit dem Autor selbst“, kündigte Susanne Memzed die Veranstaltung am Freitag, 20 September, ab 19.30 Uhr an. Man könne nicht nur mit ihm, sondern auch einer mutigen Frau von heute sprechen: der Münchener Kriegsfotografin Julia Leeb. Im Gespräch mit der Moderatorin Silke Behl gehen Zaimoglu und Leeb der Frage auf den Grund, was es heißt, eine mutige Frau zu sein - damals wie heute.
Vorher, nämlich um 17 Uhr, wird eine thematische Führung „Worpsweder Frauen und Künstlerinnen“ angeboten. Start ist am Glockenturm am Rathaus. Um Anmeldung wird unter der Telefonnummer 04792 / 935820 gebeten.


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