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Heino Schiefelbein

Neujahrsempfang in Kutenholz - Runder Tisch lud zum geselligen Abend ein

Kutenholz. Der „Runde Tisch“ hat seit 23 Jahren seinen Fest Platz im Kutenholzer Terminkalender und erfreut sich immer großer Beliebtheit. In diesem Jahr fanden 260 Gäste den Weg in die Festhalle. Sie genossen auf dem Neujahrsempfang ein tolles Programm und den traditionellen „Talk auf dem Kutenholzer Sofa“.

Kutenholz. Der „Runde Tisch“ hat seit 23 Jahren seinen Fest Platz im Kutenholzer Terminkalender und erfreut sich immer großer Beliebtheit. In diesem Jahr fanden 260 Gäste den Weg in die Festhalle. Sie genossen auf dem Neujahrsempfang ein tolles Programm und den traditionellen „Talk auf dem Kutenholzer Sofa“.

Die gute Tradition, dass Grundschulkinder den Jahresrückblick vorlesen, wurde auch dieses Mal wieder praktiziert. Begleitet von Bildmaterial, das Dorfchronist Heinz Hauschildt und Journalist Lutz Schadeck zusammengestellt hatten, ließen sie das vergangene Jahr Revue passieren. Die Kinder erinnerten an die Rückkehr des Storches aus dem Winterquartier, Marihuana-Anbau sowie die Einweihung des Kutenholzer Feuerwehrhauses und der Kindertagesstätte an der Heidestraße. Sie griffen das Spektakel des ersten mittelalterlichen Marktes, die überdurchschnittliche Mäusepopulation, die Treckerkonvois der Junglandwirte und vieles mehr auf.
So manches Auge wurde feucht, als die Kirchenband „Ichtys“ mit dem Lied „Irgendwann seh‘n wir uns wieder“ an den 2019 verstorbenen Heimatvereinsvorsitzenden Bernhard Dammann erinnerte. „Er wird uns fehlen“, so Moderator Rudolf Meyn vom Runden Tisch.
Eine Rückblende auf 100 Jahre Reitverein Kutenholz hielt dessen Vorsitzender Johann Holst mit einigen weiteren Vorstandsmitgliedern. Der 1920 gegründete Verein zählt zu den ältesten in Norddeutschland. Besonders ging er auf die Sanierung des Reithallendaches im letzten Jahr ein. Aufgrund besonderer Umstände verzögerten sich die Arbeiten. Das Dach stand drei Wochen offen. Die Folge: Rund zehn Zentimeter Regenwasser bedeckten den Hallenboden. Beleuchtung und Elektrik wurden beschädigt und führten zu erheblichen Mehrausgaben.
Aber glücklicherweise gibt es auf dem Neujahrsempfang die „Sammel-Suppenschüsseln“, die in gewohnter Weise nach dem leckeren Grünkohl- und Schnitzelbüfett durch die Tischreihen liefen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen; es kamen immerhin 2.864,70 Euro zusammen. Davon ging die Hälfte an den Reitverein. Der Rest wurde für die Organisation des Abends verwendet. Im Jahr zuvor profitierte der Schützenverein von dieser Sammlung. Dessen Präsident Bernd Mehrkens berichtete von einer sinnvollen Investition. Immerhin 40.000 Euro verschlang der Bau einer vollelektronischen Schießanlage. Nachwuchsschütze Jonathan demonstrierte in voller Sportschützenausrüstung den Verlauf eines Dreistellungskampfes.
Mit lustigen plattdeutschen Sketchen begeisterten die „Heidloh Kids“, auch als „De lütten Bühnenpedder“ bekannt, das Publikum. Festhallenwirt Dieter Murck nutzte die Gelegenheit, für eine Petition des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes zu werben. Die DEHOGA hält eine unterschiedliche Mehrwertbesteuerung von Essen im Restaurant (19 Prozent) und den Außer-Haus-Verkauf (sieben Prozent) für nicht akzeptabel. Damit das Thema im Bundestag behandelt werden muss, sind 50.000 Unterschriften erforderlich.
Der einzige Wermutstropfen des Abends kam von Pastor Keno Eisbein. Er verkündete seinen Abschied nach vier Jahren aus der St.-Petri-Gemeinde in Mulsum. „Das liegt nicht an den Menschen in der Gemeinde oder am Kirchenvorstand, vielmehr an den Problemen mit dem Pfarrhaus.“ Die Familie sehe sich gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Sie wechselt nach Soltau. Schließlich startete die mit Spannung erwartete „Talkrunde auf dem Kutenholzer Sofa“. Einen Schwerpunkt bildeten die misslichen dörflichen Busanbindungen, insbesondere für Schüler. Erläuterungen dazu gab Michael Peters von der KVG Stade. So habe es einen Betreiberwechsel von der Firma Reese zur KVG gegeben. „Die Betriebsaufnahme zum 1. Dezember gestaltete sich etwas schwierig“, gestand er ein. Gleichwohl seien die Fahrpläne durch den Kreistag und die Kommunen gegangen und bewilligt worden. Zu den Problemen hätten zudem die vorhandenen Baustellen wie die Vollsperrung durch Fredenbeck geführt.
Weiter ging es mit den Straßenschäden, die durch die Umleitung des Verkehrs aufgrund der Straßensperrungen in Elm und Fredenbeck entstanden sind. Der stellvertretende Landrat Hans-Jürgen Detje (CDU) machte deutlich, die Kosten können nicht vom Kreistag übernommen werden. Zuständig seien die Kommunen. Ralf Handelsmann (parteilos), Fredenbecker Samtgemeindebürgermeister, ergänzte, die Sanierungskosten würden nicht über Straßenausbaubeiträge auf die Anlieger abgewälzt.
Die Kutenholzer Straßenbeleuchtung bezeichnete Bürgermeister Gerhard Seba als „unendliches Thema“. So seien bereits über 25.000 Euro investiert worden, um die dringendsten Schäden zu beseitigen. Die Arbeiten mit einer kompletten Umgestaltung auf LED seien ausgeschrieben.
Das Thema Wasserstoff durfte an diesem Abend ebenfalls nicht fehlen. „Die Mobilität per Wasserstoff muss vorangetrieben werden“, forderte der Landtagsabgeordnete Kai Siegfried (CDU). Seine Landtagskollegin Petra Tiemann (SPD) berichtete, dass für den Bereich Stade eine Förderkulisse von drei Millionen Euro bereitstehe, um Busse mit Wasserstoff auszurüsten. „Wir sind gut aufgestellt.“


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