Zeitplan für Grundschulausbau steht
Obwohl es regnete, müsste eitel Sonnenschein herrschen bei den Gremiums-Mitgliedern des Schulausschusses. Denn bevor u.a. Hans Peter Burmeister (Elternsprecher der Grundschule Bremervörde), Werner Klump (SPD), Frank Obermüller (CDU), Uwe Matthias (1. Stv. Bürgermeister), Dr. Silke Fricke (Erste Stadträtin) und Dr. Stefan Hoppe-Seyler (FDP; Vorsitzender des Schulausschusses) die neuen Räumlichkeiten des SEK-I-Campus besichtigten, diskutierten sie mit weiteren Ausschuss-Mitgliedern engagiert im Ratssaal, um für die Schüler*innen der Grundschule Engeo bezüglich des geplanten Anbaus in Pandemiezeiten die bestmöglichen Rahmenbedingungen auszuloten.
Entwürfe vom Architekturbüro Tabery
Hendrik Kück vom Bremervörder Architekturbüro Tabery präsentierte im Ratssaal explizit die in den vergangenen Monaten entstandenen Pläne für den mit Windfängen sowie mit Aufzug barrierefrei geplanten Erweiterungsbau, damit der dreizügigen Grundschule im Schulzentrum der Ostestadt nach dem Ausbau insgesamt 14 Klassenräume (zu je ca. 56 qm, angelehnt an das bisherige Konzept ausgelegt für max. 25 Kinder) zur Verfügung stehen.
Geplant sind weiterhin Gruppenarbeitsräume sowie Fachräume wie z.B. Bibliothek, Lehrküche, Medienraum, Werkraum und ein Raum für Kunst bzw. Textiles Gestalten. Alle diese Räumlichkeiten sollen jeweils über eigene Waschbecken verfügen können – was gerade in Pandemiezeiten für das Hygienekonzept als eminent wichtig erscheint.
Belüftung und Raumakustik
Burmeister bemängelte allerdings den Verzicht auf eine Belüftungsanlage. Bisher sieht das Konzept von den Lehrkräften manuell zu öffnende Fenster und CO2-Sensoren in den Unterrichtsräumen vor.
Lehrervertreterin Heimke Thomsen ließ sich neben einer möglichen Nutzung der Ein- und Ausgänge in einer Einbahnstraßenregelung zudem versichern, dass auf eine vorteilhafte Raumakustik besonders Wert gelegt wird.
In der folgenden Abstimmung wurde das von Kück vorgestellte Konzept einstimmig befürwortet. Die veranschlagten Baukosten von 3,8 Millionen Euro hat der Stadtrat bereits genehmigt. Allerdings können zwei Nachforderungen die Kosten noch steigen lassen, bemerkte Dr. Silke Fricke.
Einerseits sei aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse eine Pfahlgründung notwendig, andererseits habe die bestehende Beheizungsanlage nicht ausreichend Kapazitäten, um den gesamten Bau zu heizen. Die Anlage müsste also entsprechend aufgerüstet werden.
Positiv blickte die Erste Stadträtin jedoch auf berechtigte Hoffnungen, dass die Stadt aus einem Förderprogramm des Bundes zum Ausbau von Ganztagsschulen noch eine sechsstellige Fördersumme erhalten könne. Der Schulausschuss unterstützte die Erstellung eines entsprechenden Antrags.
Zeitplan nicht einstimmig empfohlen
Der von Dr. Silke Fricke vorgestellte Zeitplan, nach dem die Grundschüler*innen zum Halbjahreswechsel im Februar 2021 in Räumlichkeiten der ehemaligen Orientierungsstufe der Findorff-Realschule umziehen sollen, damit – je nach Baugenehmigung- die Bauarbeiten bereits im März/April beginnen könnten, damit alle Grundschulkinder nach den Sommerferien im Jahr 2022 in ihre neuen Klassenräume einziehen können, fand einzig bei Hans Peter Burmeister keinen Gefallen.
Obwohl die Pläne mit der kommissarischen Schulleiterin Elke Wladarsch abgestimmt worden sind, empfahl der Bremervörder Unternehmer, flexibel zu reagieren. Er zeigte sich skeptisch bis besorgt bezüglich des Umzugs, denn für die seiner Meinung nach ungefähr 500 Kinder sei die Situation vorher bereits schlimm gewesen, und sie würde in Zeiten von Corona mit der Umsetzung der o.g. Pläne noch schlimmer werden.
So fragte Burmeister sich, ob ein derartiger Umzug in Pandemiezeiten überhaupt sinnvoll ist. Uwe Matthias sprach sich dafür aus, den Zeitplan „als politisches Gremium auf den Weg zu bringen“, damit die Verwaltung Einfluss nehmen könne.