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Landkreis reagiert auf Kritik an Impfterminvergabe

Landkreis Rotenburg. (eb/lst). Rolf Hüchting von den Grünen wirft dem Landkreis in Bezug auf die Impfterminvergabe Willkür vor. Der Landkreis dementiert und wirft Hüchting vor, mit seinen Falschaussagen wissentlich dazu beizutragen, das Vertrauen der Menschen ins Impfzentrum zu untergraben.

Bild: Adobe Stock/Orkidia

Stein des Anstoßes für Rolf Hüchting war eine Mitteilung des Landkreises, dass durch technische Probleme bei der Terminvergabe durch das Land am Gründonnerstag im Impfzentrum Zeven unerwartet Termine für Impfungen von Personen in der Altersgruppe über 70 Jahre freigeworden waren, die durch den Landkreis vergeben werden konnten.
Über soziale Medien und die Internetseite des Landkreises wurde in dem Fall ein Link bekannt gegeben, über den sich Impfberechtigte der Priorität 2 für einen Impftermin eintragen konnten. Schon drei Stunden nach der Bekanntgabe des Links seien laut Landkreis alle 690 Zusatztermine vergeben gewesen.
 
„Angebliche technische Panne“
 
Rolf Hüchting ist daraufhin der Ansicht, dass nun für mindestens sechs Wochen im Impfzentrum Zeven keine Impftermine mehr angesetzt werden könnten, da der Impfstoff im Internet angeboten und vergeben worden sei. Diejenigen älteren Mitbürger, die sich entsprechend der Impfpriorität beim Land angemeldet hätten, müssten nun warten. Der Landkreis berufe sich ganz allgemein auf eine „angebliche“ technische Panne des Landes Niedersachsen, ohne das näher zu erläutern, so Hüchting. „Das ist offenbar reine Vernebelungstaktik.“
 
„Eigenmächtiges Vorgehen“
 
Außerdem werde zur Rechtfertigung für das eigenmächtige Vorgehen angeführt, dass es sich bei Verteilung im Internet um Zusatztermine handelte. Es gebe aber keine Zusatztermine außerhalb der Vergabe des Landes Niedersachsen. Die Impfvergabe durch das Land sei praktisch boykottiert worden.
„Da der Landkreis Rotenburg in seiner Pressemitteilung die Internetverteilung der Impfungen auch noch als erfolgreiche Aktion einschätzt, ist zu erwarten, dass auch in Zukunft die Impftermine im Impfzentrum Zeven willkürlich bzw. nach Zufallsprinzip vergeben werden“, sagt Hüchting.
Der Landkreis reagiert „mit großer Verwunderung“ und stellt sich die Frage, woher Hüchting seine Informationen habe. Beim Landkreis habe er sich jedenfalls nicht gemeldet. Hüchtings Aussagen seien falsch.
 
Termine sollten nicht verfallen
 
Richtig sei, dass es aufgrund der veränderten Altersfreigabe für den Impfstoff AstraZeneca eine Umstellung im Buchungssystem des Landes gegeben habe und die Termine für den 10. April, die das Impfzentrum im Landessystem freigegeben hatte, gesperrt waren und nicht gebucht werden konnten. Damit keine Termine verfallen, sei vom Team des Impfzentrums beschlossen worden, die Termine über ein eigenes Portal an impfberechtigte zu vergeben. Termine seien nur an Personen vergeben worden, die 70 Jahre oder älter sind.
Bei der Abwägung zwischen weiter zu impfen, um möglichst viele Menschen zu schützen oder einen ganzen Impftag zu verlieren, habe sich der Landkreis entschieden, die Termine selbst zu vergeben, sagt Landrat Hermann Luttmann.
 
„Unterstellungen untergraben das Vertrauen“
 
In dem Rolf Hüchting unterstelle, dass der Landkreis Impftermine willkürlich vergebe, trage er wissentlich dazu bei, das Vertrauen der Menschen in das Impfzentrum zu untergraben.
„Ich würde mir wünschen, dass Herr Hüchting noch einmal in sich geht und seien Aussage überdenkt“, so Luttmann. Der Landkreis stehe für Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Hüchting hält allerdings weiter an seiner Position fest.


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