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Wie helfe ich am besten?

Landkreise Osterholz und Rotenburg (lst). Die Hilfsbereitschaft gegenüber den Geflüchteten aus der Ukraine ist enorm hoch. Wir geben einen Überblick, wie und wo man jetzt am sinnvollsten helfen und unterstützen kann.
Die Geflüchteten brauchen vor allem Unterkünfte. Die humanitäre Hilfe im Ausland unterstützt man am besten mit Geldspenden.

Die Geflüchteten brauchen vor allem Unterkünfte. Die humanitäre Hilfe im Ausland unterstützt man am besten mit Geldspenden.

Bild: Arie Kievit

Um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen, seien Geldspenden derzeit am besten und wirkungsvollsten, auch wenn es für viele weniger persönlich und ungreifbarer erscheinen möge, sagt Rolf Eckhoff, Geschäftsführer des Kreisverbandes Bremervörde und bezieht sich dabei auf eine Mitteilung des in Berlin ansässigen DRK-Generalsekretariates. Geldspenden seien gegenüber Sachspenden wesentlich effektiver, weil sie flexibel eingesetzt werden könnten.
 
Wohlfahrtspflege rät von einzelnen Hilfsaktionen ab
 
Ähnlich äußert sich auch Marco Brunotte, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen. Von einzelnen Hilfsaktionen rät er ab. „Wir wissen, dass viele Menschen in unserem Land jetzt aus vollem Herzen persönliche Hilfe leisten wollen, bis hin zu privat organisierten Fahrten mit Hilfsgütern ins Kriegsgebiet. Dies ist nicht nur gefährlich, sondern es besteht auch die Gefahr, dass diese Hilfsgüter nicht den aktuellen Bedarf decken“, so Brunotte.
Insgesamt sei ein großes zivilgesellschaftliches Engagement zu beobachten. Brunotte schlägt vor, dass die Kommunen runde Tische einberufen, um so die Angebote bestmöglich vor Ort zu koordinieren. Ebenso sei es wichtig, dass zur Koordination der Hilfen auf Landesebene das Sozialministerium umgehend die Kommunalen Spitzenverbänden und die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege zu einem Spitzengespräch einlade.
 
Runde Tische vor Ort zur besseren Koordinierung
 
Aus den Erfahrungen aus den Jahren 2015 und 2016, als bis zu einer Million geflüchtete Menschen nach Deutschland kamen, wissen man, dass die runden Tische vor Ort elementar seien, damit die Ehrenamtlichen vor Ort entsprechend den unterschiedlichen Notwendigkeiten zielgerichtet koordiniert werden können. Wichtig sei dabei, dass die Ehrenamtlichen auch von hauptamtlichen Mitarbeitenden der Wohlfahrtsverbände unterstützt werden.
„Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt die Bedarfe der häufig schwerst traumatisierten Personen aus Kriegsgebieten am besten decken“, so Marco Brunotte.
Auch der Osterholzer Landrat Bernd Lütjen weist darauf hin, dass die Menschen, die vor Ort ankommen, neben Sachspenden auch auf persönliche Zuwendung angewiesen seien. Im Landkreis Osterholz würden sie auf offene Arme und Unterstützung treffen. Lütjen bittet eindringlich darum, den Gemeinden bzw. der Stadt freien oder freiwerdenden Raum zu melden. „Ist das sichere Dach über dem Kopf vorhanden, dann werden sich durch das Engagement der Osterholzerinnen und Osterholzer auch alle weiteren noch fehlenden Dinge zu gegebener Zeit schnell zusammenfinden lassen“, ist sich Lütjen sicher.
 
Patenschaften für Geflüchtete
 
Die Freiwilligenagentur Lilienthal vermittelt Patenschaften für Geflüchtete aus der Ukraine und steht in engem Kontakt mit der Verwaltung und mit Vereinen. Die Aufgaben bestehen hauptsächlich aus Alltagshilfen, z.B. Geflüchteten die Stadt zeigen, Familien zum Spielplatz begleiten, beim Ausfüllen von Formularen helfen und Ähnliches. Die Aufgabenfelder werden im persönlichen Gespräch genauer festgelegt. Durch diese Tätigkeiten soll die Ankunft in der Gemeinde erleichtert und die Familien, die Geflüchtete aufgenommen haben, entlastet werden.
Zudem werden Freiwillige gesucht, die das Internationale Café unterstützen. Die Organisation wird in den kommenden Wochen gezielt mit Menschen aus der Ukraine sprechen, sich ihre Sorgen und Wünsche anhören und bei Alltagsproblemen unterstützen. Ein Treffen dazu findet am Montag, 14. März, um 16 Uhr im Gemeindesaal der Klosterkirche unter 3G-Bedingungen statt. Interessierte können sich per Mail an info@freiwilligenagentur-lilienthal.de oder telefonisch unter 04298-2797630 melden.
 
Sachspenden gesucht
 
Das Team vom Stöberboden in Hambergen benötigt dringend Sachspenden, insbesondere Bettzeug, Schlafsäcke, Gästebetten, Kinderschuhe und Kinderbekleidung, Spielzeug, Töpfe sowie Besteck. Öffnungszeiten: Montag: 9.30 bis 12 Uhr und Donnerstag: 14.30 bis 17 Uhr.
 
Geldspenden
 
Aktion Deutschland Hilft e.V., DE62 3702 0500 0000 1020 30, Spenden per Telefon: 0900 55 10 20 30 (dt. Festnetz gebührenfrei, mobil höhere Kosten). www.aktion-deutschland-hilft.de.
Bündnis Entwicklung hilft: https://spenden.entwicklung-hilft.de, IBAN: DE29 100 20 5000 100 20 5000 (Stichwort Nothilfe Ukraine)
Auch das DRK sammelt Spenden: IBAN DE63370205000005023307, Stichwort: Nothilfe Ukraine.
www.bremervörde-hilft.de.


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