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Weltweit erste Wasserstofftankstelle für Passagierzüge

Bremervörde (eb). Im niedersächsischen Bremervörde entsteht ab September die weltweit erste Wasserstofftankstelle für Passagierzüge. Vertreter des Landes und der beteiligten Unternehmen fanden sich vor Ort zu einem symbolischen ersten Spatenstich ein.
Symbolischer erster Spatenstich mit Vertretern des Landes und der beteiligten Unternehmen. Das Foto zeigt v.l.n.r: Dr. Mathias Kranz (Linde), Dr. Jörg Nikutta (ALSTOM), Thomas Nawrocki (LNVG), Carmen Schwabl (LNVG), Holger Buse (EVB), Joachim Heider (Linde). Foto: LNVG/Frick Foto

Symbolischer erster Spatenstich mit Vertretern des Landes und der beteiligten Unternehmen. Das Foto zeigt v.l.n.r: Dr. Mathias Kranz (Linde), Dr. Jörg Nikutta (ALSTOM), Thomas Nawrocki (LNVG), Carmen Schwabl (LNVG), Holger Buse (EVB), Joachim Heider (Linde). Foto: LNVG/Frick Foto

Bremervörde (eb). Im niedersächsischen Bremervörde entsteht ab September die weltweit erste Wasserstofftankstelle für Passagierzüge. Vertreter des Landes und der beteiligten Unternehmen fanden sich vor Ort zu einem symbolischen ersten Spatenstich ein. Eine achtzehnmonatige Testphase für die ersten beiden Züge ist Ende Februar erfolgreich abgeschlossen worden. Das weltweit beachtete Mobilitätsprojekt tritt nun in die nächste Phase. Das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde wird die Wasserstofftankstelle in der Nähe des Bahnhofs Bremervörde im Auftrag der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) errichten und betreiben. Weitere Projektpartner sind der Schienenfahrzeugbauer Alstom, das Land Niedersachsen und die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb). Fertigstellung Mitte 2021 geplant Nach der Fertigstellung voraussichtlich Mitte 2021 wird die Wasserstofftankstelle die bisherige mobile Betankungslösung ersetzen. Mit einer Kapazität von rund 1.600 kg Wasserstoff pro Tag handelt es sich um eine der nominell größten Wasserstofftankstellen der Welt. Ab Anfang 2022 werden dann 14 von Alstom gelieferte wasserstoffbetriebene Regionalzüge dort täglich und bei Bedarf rund um die Uhr betankt. Dank einer Reichweite von 1.000 Kilometern können die Triebzüge mit nur einer Tankfüllung den ganzen Tag lang emissionsfrei im Netz der evb fahren. Erweiterungsflächen an der Tankstelle ermöglichen eine spätere Wasserstofferzeugung vor Ort mittels Elektrolyse und regenerativ erzeugtem Strom. „Der Spatenstich für diese weltweit erste Wasserstofftankstelle für Personenzüge ist ein bedeutender Schritt für ein Vorzeigeprojekt aus Niedersachsen“, sagte Carmen Schwabl, Geschäftsführerin der LNVG. Die Initiative, das Gas als Treibstoff im Schienenpersonennahverkehr zu erproben, war von der LNVG ausgegangen. Umwelt wird entlastet „Wir freuen uns, eine Schlüsselrolle in diesem weltweit führenden, innovativen Projekt zu spielen“, sagte Mathias Kranz, bei Linde verantwortlich für das Onsite- und Bulkgeschäft in Deutschland. „Linde setzt bereits seit Langem auf Wasserstoff, der einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten kann. Die Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff für Züge wird die Umwelt spürbar entlasten, da ein Kilogramm Wasserstoff ungefähr 4,5 Liter Dieselkraftstoff ersetzt.“ „Mit dem Bau der Wasserstofftankstelle in Bremervörde wird die Grundlage für den Serienbetrieb unserer emissionsfreien Wasserstoffzüge im Weser-Elbe-Netz geschaffen. Wir freuen uns, dass Linde als erfahrener Wasserstofflieferant nach dem erfolgreichen Probebetrieb nun auch die Betankung der Serienzüge übernimmt“, kommentiert Dr. Jörg Nikutta, Geschäftsführer Deutschland und Österreich der Alstom Transport Deutschland GmbH. Punktet mit Emissionsfreiheit „Wir sind stolz, dass wir das erste Eisenbahnunternehmen weltweit waren, die die ersten beiden Brennstoffzellenzügen im Weser-Elbe-Netz zum Einsatz bringen durften. Unsere Fahrgäste waren von Beginn an sehr neugierig auf die Züge mit der neuen Antriebstechnologie. Neben der sehr geringen Geräuschbelastung konnte der Wasserstoffzug insbesondere in Zeiten des Klimawandels mit seiner Emissionsfreiheit punkten. Für unsere Lokführer stellte der Betrieb der iLint eine ganz besondere Motivation dar“, sagte Andreas Wagner, Geschäftsbereichsleiter SPNV und Prokurist der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb). Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.


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