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Vor 79 Jahren befreit

Bei der Gedenkstätte Lager Sandbostel fand am 29. April eine Gedenkfeier zur Befreiung der Kriegsgefangenen statt.

Neben KZ-Häftlingen wurden auch Kriegsgefangene wie britische Soldaten aus London, Schottland und Wales befreit.

Neben KZ-Häftlingen wurden auch Kriegsgefangene wie britische Soldaten aus London, Schottland und Wales befreit.

Sandbostel (red). Am 29. April 1945 erreichten britische Soldaten das Kriegsgefangenenlager Sandbostel. Einen Tag später wurden die Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge befreit. Anlässlich dieser Befreiung trafen sich Politiker:innen, Angehörige, Mitarbeitende der Gedenkstätte Lager Sandbostel, die Deutsch-Polnische Jugendbegegnung und einige Weitere auf dem Lagerfriedhof, um den Opfern und den Befreiten zu gedenken.

 

Anschlag der Hamas

 

Günther Justen-Stahl, Vorsitzender der Stiftung Lager Sandbostel, begrüßte alle Anwesenden. In seiner Ansprache kam er nicht drum herum, den Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 auf israelische Bürger:innen zu erwähnen. „Der Überfall der Hamas mit ca. 1.200 ermordeten Bürger:innen des Staates Israel, der größten Zahl von hingemetzelten Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust, hat auch Deutschland verändert“, so Justen-Stahl. Durch den Überfall sei den Menschen wieder bewusst geworden, dass Antisemitismus auch im Jahr 2024 noch präsent sei. Wichtig sei es ihm aber, dass Kritik an der Regierung Israels und eine Forderung nach humanitärer Hilfe im Gazastreifen kein Antisemitismus seien.

Nach seiner Rede kamen auch Landrat Marco Prietz und die Präsidentin des niedersächsischen Landtags, Hanna Naber, zu Wort. Im Anschluss gab es eine multireligiöse Gebetsreihe und die Kranzniederlegung.

 

Rede vom Angehörigen

 

Gegen 17.30 Uhr wurde die Veranstaltung dann in die Lagerküche verlegt. Dort wurden Filmaufnahmen von damals gezeigt.

Ein besonderer Moment für alle war die Ansprache von Phil Harrison, Sohn des Befreiers Edmund Harrison. In seiner ergreifenden Rede sprach er von den Erlebnissen seines Vaters. Besonders im Gedächtnis geblieben sei ihm die Hilflosigkeit, die sein Vater verspürte. Er fühlte sich hilflos denjenigen gegenüber, die kaum noch am Leben waren und die er nicht retten konnte.

Nach seiner berührenden Rede präsentierte die Deutsch-Polnische Jugendbewegung einen Beitrag zur Armia Krajowa, die polnische Heimatarmee. Musikalisch wurden sie von Christian Sutter begleitet.

Zum Ende der Gedenkveranstaltung fand eine Gedenkandacht der St. Lamberti-Kirchengemeinde Selsingen in der evangelischen Lagerkirche statt.


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