„Unklare Öffnungslage“: hagebau-Gesellschafter schlagen Alarm

Die mittelständischen hagebau-Gesellschafter in Niedersachsen schlagen Alarm. Grund ist die „verwirrende Rechtslage rund um Baumärkte und Gartencenter, die bei Kunden Unverständnis auslöst“, heißt es in einem Schreiben.
Jemand kaufe im Gartencenter Blumen und Blumenerde für den Frühling. Möchte er oder sie jetzt auch noch eine neue Heckenschere, werde das kompliziert, denn Geräte werden im Baumarkt verkauft, in den man nur nach Online-Terminvereinbarung gelange. Dabei befinde sich beides unter einem Dach.
Und es werde noch komplizierter: Denn Kund:innen mit Gewerbeschein kommen auch ohne Anmeldung immer in den Baumarkt und bestellte Ware darf
(außerhalb der Geschäftsräume) abgeholt werden. „Bei den Kunden erzeugt das nur noch Unverständnis“, erklärt Jan Buck-Emden, Vorsitzender der Geschäftsführung der hagebau. Das Marktpersonal müsse diese Vorgaben unzählige Male am Tag
erklären. Und jedes Ordnungsamt lege die Rechtslage ein wenig anders aus. Das erzeuge einen hohen Aufwand und verschrecke die Kund:innen.
Die hagebau wird von über 300 mittelständischen Familienunternehmen - unter anderem auch in Bremervörde und Zeven - getragen, die teils seit über 100 Jahren im Baustoff- und Werkzeughandel tätig sind.
Die Baumarkt- und Gartencenterbranche erwirtschafte in den Frühlingsmonaten etwa die Hälfte des Jahresumsatzes. Das Regel-Chaos gerade in diesen Monaten gefährde die gesamte Branche.
Dabei gebe es gute Gründe, die für eine bedingungslose Öffnung der Baumärkte sprechen: Das Robert-Koch-Institut habe darauf hingewiesen, dass das Ansteckungsrisiko im Baumarkt äußerst gering sei und auch die strengen Hygienekonzepte, mit nur einer Person auf 50 Quadratmetren hätten sich in der ersten Welle bewährt.
Kund:innen würden den Baumarkt zudem gezielt aufsuchen und fast immer mit dem eigenen PKW anreisen.