Synode des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven
Bremervörde (eb). Kirche und Gesellschaft verändern sich stark – und viele dieser Umbrüche werden sich in den nächsten Jahren noch beschleunigen. Diese Umbruchstimmung prägte die jüngste Sitzung der Synode des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven in Sittensen. Zugleich markierte das Treffen einen Aufbruch: Es war die erste Zusammenkunft des Kirchenparlaments, an dem der neue Superintendent Carsten Stock teilnahm.
Finanzen, Personal, Gebäude: alles wird weniger
Veränderung geschieht im Kirchenkreis in Gestalt von Personalien: Es war die letzte Sitzung, an der die Kirchenkreis-Jugenddiakonin Annika Brunotte teilnahm. Sie wechselt als Jugendwartin in den Kirchenkreis Rotenburg und scheidet damit auch aus dem Synodenvorstand aus. Mitgewirkt hat sie noch an der Planung der Jugendsynode des Kirchenkreises, die am 4. November von 14 bis 18 Uhr in Bremervörde stattfindet und sich an 14- bis 27-Jährige richtet. Jugendliche und junge Erwachsene sollen in den nächsten Jahren eine noch größere Rolle im Kirchenkreis spielen. Ebenfalls ein Zeichen des Aufbruchs: Als neue Mitarbeitern stellte sich Sabine Fricke vor. Die Heeslingerin verstärkt als Sozialarbeiterin das Diakonische Werk.
Gemessen an Zahlen und äußeren Faktoren wird die Kirche in den nächsten Jahren von Rückgängen geprägt sein. Das wurde sowohl im Bericht von Superintendent Carsten Stock als auch bei der Leiterin des Kirchenkreisamtes in Stade, Gabriele Furche, deutlich. Bei der Vorstellung eines Gebäudebestandsplans für den Kirchenkreis sagte Gabriele Furche, dass sich der Rückgang der Mitgliederzahlen beschleunigt habe und nun etwa drei Prozent pro Jahr betrage. Das habe geringere Einnahmen und damit auch weniger Personal zur Folge. Aufgabe des Kirchenkreises sei es in den nächsten Monaten, den künftigen Bedarf an Kirchengebäuden zu prüfen. Hinzu kämen weitere Herausforderungen wie die Umsatzbesteuerung auch in der Kirche und die Umsetzung eines neuen Klimaschutzgesetzes der Landeskirche Hannovers.
Was den Superintendenten positiv stimmt
Carsten Stock erwähnte die beschriebenen Prognosen und Herausforderungen ebenfalls. Sein Bericht war dennoch getragen von Zuversicht. Zum einen habe er in den ersten Wochen schon einen sehr positiven Eindruck vom Kirchenkreis gewonnen. Der Schwerpunkt der ersten Wochen habe auf dem Kennlernen von Menschen, Kirchengemeinden und Einrichtungen gelegen. „Meine Familie und ich haben überall eine sehr große Offenheit und Freundlichkeit gespürt und wir fühlen uns herzlich willkommen geheißen im ganzen Kirchenkreis.“ Neben der großen Vielfalt von Diensten und Einrichtungen seien die überaus engagierten ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden ein großer Schatz des Kirchenkreises. Die Begleitung und Unterstützung der Mitarbeiter:innen wolle er auch in den Mittelpunkt seiner Arbeit als Superintendent stellen.
Die verschiedenen Herausforderungen, denen sich die Kirche gegenübersieht, könnten auch zu Frustration führen, sagte Carsten Stock. Die Zahl vakanter Pfarrstellen etwa werde in den nächsten Jahren noch zunehmen, da bis 2030 die Hälfte der aktuellen Pastoren im Kirchenkreis in den Ruhestand gingen. „Deshalb müssen wir möglichst gute Rahmenbedingungen schaffen, um die Stellen wiederbesetzen zu können.“ Dazu gehörten etwa attraktive Stellenzuschnitte, sanierte Pfarrhäuser und ein gutes Miteinander als Dienstgemeinschaft und in den Kirchenvorständen. Die Synode beschloss auch die Einrichtung einer zweiten pastoralen „Springerstelle“, um Vakanzen ausgleichen zu können. „Wenn wir Gottes Kraft in den Blick nehmen, bin ich gewiss, dass er uns begleiten und uns helfen wird“, so der Superintendent.