Seitenlogo
Lena Stehr

Sieg für den Parteilosen: Michael Hannebacher wird Nachfolger von Detlev Fischer

Bremervörde. Mit 62,71 Prozent der Stimmen setzte sich Michael Hannebacher souverän gegen seine beiden Konkurrenten durch und hat schon konkrete Pläne für seine ersten Wochen als neuer Bremervörder Bürgermeister.

Das war eindeutig: In allen Wahlbezirken hatte Michael Hannebacher am vergangenen Sonntag die Nase deutlich vorn, lediglich in Nieder-Ochtenhausen lag der parteilose Einzelbewerber hinter Stefan Imbusch (CDU), der insgesamt auf 29,05 Prozent der Stimmen kam. Für Jochen Hake von den Grünen stimmten nur 8,24 Prozent.
 
Pluspunkte für Parteilosigkeit
 
Seinen großen Erfolg führt der zweifache Familienvater aus Iselersheim auch auf seine Parteilosigkeit zurück. In den vielen persönlichen und intensiven Gesprächen, die er im Rahmen des Wahlkampfes geführt habe, sei er immer wieder genau darauf angesprochen worden. Vor allem, weil es mit Detlev Fischers Vorgänger Eduard Gummich schon einmal einen zunächst parteilosen Bürgermeister gegeben hatte, der dann aber in die CDU eintrat.
„Ich will und werde nicht in eine Partei eintreten. Ich bleibe mir treu“, macht Hannebacher auch im Gespräch mit dem ANZEIGER noch einmal deutlich. Seine künftige Aufgabe sehe er insbesondere darin, die „Zügel zusammenzuführen“ und über Parteiinteressen zu stehen.
Mit seinen beiden Mitbewerbern, die ihm beide noch am Wahlabend persönlich gratulierten, wird Hannebacher künftig im Stadtrat zusammensitzen und strebe dort sowie auch grundsätzlich im Rathaus einen offenen, respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander an. Auch mit allen Fraktionen will Hannebacher offene Gespräche führen.
 
Gleich in die Sacharbeit einsteigen
 
Noch bis zum 31. Oktober bleibt Hannebacher Leiter des Haupt-, Personal- und Schulamts in Selsingen, bevor er am 1. November sein Amt im Bremervörder Rathaus offiziell antritt. In der kommenden Woche trifft er sich mit Detlev Fischer und wolle auch schon mal mit den Fachbereichsleiter:innen in Kontakt kommen. „Ich möchte gleich in die Sacharbeit einsteigen“, sagt Hannebacher. Zum Beispiel in Bezug auf das Corona-Soforthilfe-Programm „Perspektive Innenstadt“, bei dem in den Förderrichtlinien enge Zeitfenster eingehalten werden müssten. Auch für die erste Maßnahme, die mit den bereits bewilligten Fördermitteln umgesetzt werden könne, habe er bereist eine Idee, die er aber zunächst intern abstimmen wolle.
 
Ganztagsschule und Baulandentwicklung
 
Und welche Ziele hat der Wahlsieger für seine ersten 100 Tage im Amt noch? Er wolle unter anderem Gespräche mit den Schulleitungen führen und den Weg für eine AG ebnen, sodass der Startschuss für das Thema Ganztagsschule fallen könne, sagt der designierte Verwaltungschef. Auch wolle er sich darum kümmern, dass die Stadt im Hinblick auf die Bauflächenentwicklung einen deutlichen Schritt weiter komme. Ob es dabei außer dem Vörder Feld noch andere Optionen gebe, müsse man sehen. Wichtig sei aber, dass etwas passiere, so Hannebacher, der außerdem den Dienstleistungsgedanken des Rathauses als wichtig erachtet und die Digitalisierung voranbringen will.
Seinen Wahlsieg gefeiert hat Hannebacher übrigens mit Freund:innen, Unterstützer:innen und seiner Familie im Alt in Bremervörde, in dem Hannebacher schon in Jugendzeiten gern gefeiert hat. Nach einer kurzen Nacht habe er dann am Montag gleich damit begonnen, Wahlplakate und Banner wieder abzubauen.
 
Erste Sitzung am 2. November
 
Und bevor es im November mit Vollgas losgehen soll, wird sich Michael Hannebacher noch eine einwöchige Urlaubsauszeit mit seiner Familie gönnen. Die erste Ratssitzung findet dann am Dienstag, 2. November, um 19 Uhr im Ratssaal statt und ist öffentlich.


UNTERNEHMEN DER REGION