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Mareike Kerouche

„Schwierige Situationen hat es gegeben“ - Interview mit Bürgermeister Ulf Voigts

Beverstedt. In wenigen Tagen gehen wir in das Jahr 2019. Für Bürgermeister Ulf Voigts wird es sicherlich ein Jahr sein, dass viele Veränderungen mit sich bringt, denn am 26. Mai 2019 wird ein neuer Bürgermeister gewählt, Ulf Voigts stellt sich nicht mehr zur Wahl. Der ANZEIGER traf den Parteilosen im Vorfeld und stellte ihm ein paar Fragen über seine neue Zukunft und natürlich seine Amtszeit.
ANZEIGER: Wie lange waren Sie im Rathaus der Gemeinde Beverstedt tätig, und in welchen Ressorts waren Sie für die Bürgerinnen und Bürger tätig?
Ulf Voigts: Ich war von 2003 bis 2011 Bürgermeister der Samtgemeinde Beverstedt und von 2011 bis 2019 Bürgermeister der Gemeinde Beverstedt. Meine Amtszeit läuft am 30.10.19 aus. Somit kein Rücktritt.
Welche Werte und Traditionen haben Sie von Ihren Vorgängern Peter Kuhlmann und Hans-Günther Rebien übernommen?
Respektvoller Umgang mit den Bürgern und den Kollegen war auch meinen Vorgängern sehr wichtig. Ebenfalls der enge Kontakt zum Ehrenamt und auch Mitwirkung in Vereinen.
Es gab und gibt bestimmt sehr oft schwierige Situationen während Ihrer Dienstzeit?
Schwierige Situationen hat es sicherlich einige gegeben. Mir hat die Unterstützung durch die Parteien den Rücken gestärkt. Wir haben in der Regel Kompromisse für den Bürger gefunden. Die Haushaltskonsolidierung stand oben an. Nur so konnten wir wieder handlungsfähig werden. Die steigende Zahl der Flüchtlinge, der Ansturm auf unsere Kindertagesstätten und auch das Problem den Bürger bei schwierigen Entscheidungen mitzunehmen, war eine Herausforderung.
Wer oder was hat Ihnen bei der Arbeit im Rathaus geholfen?
Die Unterstützung durch die Familie ist besonders wichtig. Im Rathaus war mit das Team immer sehr wichtig, obwohl am Ende durchaus eine Entscheidung des Bürgermeisters erforderlich war. Und die konstruktive Unterstützung durch die Politik hat zum Erfolg geführt.
Welche politischen Situationen und Veränderungen haben Sie besonders gefordert?
Der Bürgermeister sollte versuchen ausgleichend, aber gleichzeitig zielorientiert sein. Gefordert hat mich täglich der Wunsch den Bürger und die Politik mitzunehmen. Die ist wesentlich schwieriger geworden, da weniger mit und mehr über einander geredet wird. Die sozialen Medien haben die Situation nicht verbessert. Das Gespräch unter vier Augen mit einem vernünftigen Kompromiss ist mir immer noch wichtig.
Welchen guten Rat werden Sie der Person mit auf den Weg geben, die ihre Nachfolge antreten wird?
Meine Vorgänger haben mir keinen Rat mit auf den Weg gegeben und das werde ich auch so halten.
Mit welchen Plänen werden Sie in den Ruhestand gehen?
Erst einmal freue ich mich auf die zehn Monate, in denen ich noch Vollgas geben darf. Wir haben noch zahlreiche Projekte, die ich zu Ende bringen darf und auch noch neue, die ich beginnen werde. Ab Oktober mach ich mir Gedanken über den Ruhestand. Dazu gehören bestimmt meine Enkelkinder, Reisen, Kochen, Fahrradfahren und ohne festen Terminkalender leben.
Was möchten Sie noch unbedingt machen oder erleben?
Meine Frau und ich werden da anknüpfen, wo wir jetzt stehen. Einzelprojekte sind nicht in der Planung. Einfach mal Zeit haben.
Was bedeutet für sie Glück?
Glück heißt, das Leben mit der Familie zu genießen und gesund zu sein.
Zur Person: Ulf Voigt ist 1956 geboren, als ist er Ende 2019 fast 64 Jahre. Im Okotber 2019 endet seine reguläre Amtszeit. Seine Ausbildung machte er von 1977 bis 1980 beim Landkreis Cuxhaven und ist seitdem von Beruf Dipl. Verwaltungswirt. Im März 2018 hat er sich mit den Fraktionen getroffen und mitgeteilt, dass er nicht wieder kandidiere.


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