Schöne Erinnerungen erhalten - Ursula Grotheer und Elli Brockmann stellen Trauerbrief vor
Bremervörde. Ursula Grotheer hat täglich mit Trauer und Tod zu tun. Schließlich ist sie von Beruf Bestatterin. Doch als das Schicksal plötzlich innerhalb ihrer eigenen Familie zuschlug, hatte sie schwer mit dem Verlust zu kämpfen. Aus ihrem Schmerz heraus entstand die Idee, einen eigenen Trauerbrief zu entwerfen.
Im Juli dieses Jahres verstarb plötzlich die Schwester von Ursula Grotheer. „Sie war immer ein lebensfroher Mensch, der anderen immer geholfen hat“, erinnert sich Grotheer an ihre Schwester. Mit nur 45 Jahren wurde sie aus dem Leben gerissen. „Dieses zu verarbeiten hat mich eine Menge Kraft gekostet.“
Lange haderte sie mit diesem Schicksalsschlag und quälte sich mit Fragen nach dem Sinn solch harter Prüfungen. „In einem Bauchgefühl heraus entstand der Gedanke mit dem Trauerbrief und den Symbolen“, erklärt Ursula Grotheer.
Vertrauensvoll wandte sie sich an die Illustratorin Elli Brockmann aus Nieder Ochtenhausen. „Meine Vorstellungen hat Elli perfekt auf Papier gebracht.“
Den Trauerbrief ziert eine Hand, auf deren Fingerspitze ein Schmetterling sitzt. Die Hand soll ein Symbol des Loslassens darstellen, der Schmetterling soll an die schönen Momente erinnern, die gerade nach dem Tod eines geliebten Menschen für immer erhalten bleiben. Umher fliegende Schmetterlinge strahlen eine Leichtigkeit aus und stehen für die Gedanken, die immer wieder einfach so kommen und gehen. „Tage können wie Schmetterlinge sein, mal wunderschön der Sonne entgegen fliegen und dann auf einmal unsichtbar sein“, erklärt Grotheer weiter.
Ebenfalls auf dem Trauerbrief ist eine Libelle zu sehen. „Die Libelle durfte nicht fehlen, sie ist eine Gestalt die zwischen Himmel und Erde einfach existiert.“
Ursula Grotheer hofft mit diesem Trauerbrief, vielen Trauernden aus der Seele zu sprechen und ihnen zu helfen, sich an den schönen Erinnerungen festzuhalten. Darüber hinaus soll aus ihrem Schmerz und ihrem Verlust etwas Gutes entstehen. Und so wird sie für jeden gedruckten Trauerbrief jeweils einen Euro an das Hospiz zwischen Elbe und Weser spenden. „Ich denke, dass wir so im Laufe des Jahres ein schönes Sümmchen zusammenbekommen.“