Seitenlogo
Lena Stehr

Neuer Stil für mehr Sachlichkeit

Bremervörde. Der Samtgemeindeverwaltungsrat möchte Bürgermeister werden. Seine vordringlichsten Anliegen: Einen sachlichen Politstil etablieren und alte Knoten lösen.
Michael Hannebacher will in der Stadt vieles anpacken, wenn er Bürgermeister werden sollte.  Foto: lst

Michael Hannebacher will in der Stadt vieles anpacken, wenn er Bürgermeister werden sollte. Foto: lst

„Per aspera ad astra“ (über raue Pfade zu den Sternen) ist das Lebensmotto von Michael Hannebacher (54). Der Anwärter auf das Bürgermeisteramt in der Ostestadt sei überzeugt, dass man Dinge, die man sich selbst hat erarbeiten müssen, mehr wertschätzt als Dinge, die einem einfach zugefallen sind.
Außerdem sei dem parteilosen Samtgemeindeverwaltungsrat und stellvertretenden Samtgemeindebürgermeister Selsingens wichtig, jeden mit der gleichen Wertschätzung und dem gleichen Respekt zu behandeln, wie er selbst auch behandelt werden möchte.
 
Alte Strukturen aufbrechen
 
Sollte er im kommenden Jahr zum neuen Bürgermeister in Bremervörde gewählt werden, möchte er sich unter anderem für mehr Sachlichkeit in politischen Debatten einsetzen. Ihn störe die Art und Weise, wie teilweise in Bremervörde diskutiert und miteinander umgegangen werde. Diese Strukturen würde Hannebacher gerne aufbrechen, einen anderen Stil einführen und dabei offen und transparent alle Beteiligten einbinden.
„Meine Parteilosigkeit sehe ich dabei als Vorteil“, sagt der verheiratete Vater zweier erwachsener Söhne, der seit seiner Geburt im elterlichen Haus in Iselersheim lebt und mit der Region fest verwurzelt ist.
 
Dinge schnell anpacken
 
Seine Verwaltungs- und Führungserfahrung würde ihm ermöglichen, schnell und ohne lange Einarbeitungszeit loslegen zu können, sagt Hannebacher. Und er hat auch schon einige Themen im Auge, die er gerne schnell anpacken würde.
 
Gegen Schülerflucht und für Ganztagsangebote
 
„Ich möchte den Schulstandort stärken, der Schülerflucht in andere Gemeinden entgegenwirken und das Ganztagsangebot ausbauen“, so Hannebacher. Er wolle zudem mit allen Beteiligten eine intensive Diskussion über Veränderungen der Schulformen am neuen Campus führen. Die jetzigen Strukturen mit Haupt- und Realschule seien nicht mehr zeitgemäß.
 
Knoten der Vergangenheit lösen
 
Beim Thema Baulandentwicklung gelte es, „Knoten der Vergangenheit zu lösen“, sagt der Bürgermeisterkandidat. In den vergangenen zehn Jahren sei im Grunde nichts realisiert worden, obwohl es viele Ideen und Pläne gebe. Man müsse gleichwohl bei den Planungen im Auge behalten, dass die Dörfer nicht leergesaugt werden und hier kein Ungleichgewicht entstehe.
 
Wasserstoff und Autobahn
 
Wichtig sei zudem, die Entwicklungen im Bereich Wasserstofftechnologie und Autobahn nicht zu verschlafen, betont Hannebacher. Man müsse zum Beispiel rechtzeitig die Weichen stellen und Gewerbegebiete entlang der A20-Trasse entwickeln. Dafür müsse man sich auch mit anderen Kommunen und Wirtschaftsbetrieben vor Ort austauschen.
Das gleiche gelte für das Thema Wasserstoff. Der Zug dürfe nicht ohne Bremervörde abfahren. Es sei wichtig, hier unter anderem die Kontakte zu Betrieben wie der evb zu nutzen, die bereits mit der Technologie arbeiten und sich mit der IHK oder dem Wasserstoffnetzwerk-Nordostniedersachsen auszutauschen.
 
Biodiversität in der Kernstadt
 
Für die Kernstadt wünscht Hannebacher sich eine kommunale Biodiversitätsstrategie, mit deren Hilfe sich der Flächenverbrauch kompensieren lasse, ohne Entwicklungen zu verhindern.
Insgesamt habe Bremervörde viel Potenzial, das aber häufig gar nicht abgerufen werde, sagt Hannebacher.
In seiner Freizeit mag es der Bürgermeisterkandidat sportlich. Seit mehr als 40 Jahren spielt er Tischtennis beim TSV Mehedorf, trainiert regelmäßig im Fitnessstudio, geht gern spazieren, fährt Fahrrad und arbeitet an Haus und Garten. Auch Kochen und Lesen zählen zu seinen Hobbys.
Hannebacher ist zudem Mitglied im örtlichen Schützenverein und war von 2011 bis 2016 im Ortsrat aktiv.


UNTERNEHMEN DER REGION