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Jule Burfeind

Mit dem Handball nach Afrika

Im Rahmen des „Play Handball“-Programms wird die 19-jährige Jule Burfeind in der Nähe Nairobis in verschiedenen Schulen unter anderem Handball-Training geben.

Jule Burfeind wird in Kenia Lehrkräfte unterstützen und Kindern den Handballsport näher bringen. Der TSV Bremervörde stellte einen Trikotsatz zur Verfügung.

Jule Burfeind wird in Kenia Lehrkräfte unterstützen und Kindern den Handballsport näher bringen. Der TSV Bremervörde stellte einen Trikotsatz zur Verfügung.

Bremervörde. Im Anzeiger berichtet Jule von ihrem Entschluss, ins Ausland zu gehen und erzählt, wie es ihr kurz vor der Abreise geht, was sie sich erhofft und was ihr Kraft gibt.

Schon seit einiger Zeit hatte ich mir vorgenommen, während meiner Jugend ein ganzes Jahr im Ausland zu leben. Ursprünglich wollte ich in der 11. Klasse ein Highschool Jahr in den USA machen, aufgrund von Corona war dies 2020 leider nicht möglich. Somit habe ich beschlossen, nach meinem Abitur am Bremervörder Gymnasium ein FSJ im Ausland zu machen. Als ich Ende 2022 angefangen hatte, mir unterschiedliche Projekte und Organisationen anzugucken, stieß ich auf das „Play Handball“-Programm. Da ich selbst schon seit zehn Jahren Handball spiele, hat mich das Projekt sofort begeistert und ich habe mich schnellstmöglich beworben.

 

Kinder für Mannschaftssport begeistern

 

Die Organisation schilderte mir, dass das Handball-Projekt in Südafrika oder Kenia absolviert werden könne, und ich entschied mich kurzerhand für Kenia. Dort werde ich vormittags an verschiedenen Schulen aktiv sein und die Lehrkräfte in unterschiedlichen Fächern unterstützen. Am Nachmittag werde ich für Kinder zwischen zehn und 16 Jahren Handballtraining anbieten und probieren, sie für diesen Mannschaftssport zu begeistern. Ich freue mich sehr darauf, mit den Kindern und Jugendlichen Sport zu machen. Mein Freiwilligendienst wird von „Kultur Life“ organisiert und ist ein „weltwärts“-Programm des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zusammen mit einem weiteren Freiwilligen werde ich am 8. September in Nairobi landen und dann in mein neues Zuhause nach Utawala gebracht.

 

Leben in der Gastfamilie

 

Utawala liegt im Machakos County und ist etwa zwei Stunden mit dem Auto von der Innenstadt von Nairobi entfernt. Dort werde ich erstmals auf meine Gastfamilie treffen. Meine Gasteltern haben drei Kinder, der Junge ist dreizehn Jahre alt und die beiden Mädchen 21 und acht. Wenn ich auf meine Abreise im September blicke, erfüllt mich Aufregung und Neugier. Ich bin gespannt darauf, mich auf fremde Kulturen und andere Lebenswirklichkeiten einzulassen und so einprägsame und wertvolle Erfahrungen zu machen. Ein Austausch meiner Art gilt als Beitrag zur Völkerverständigung und zum interkulturellen Dialog, allerdings ist mir bewusst, dass ich wahrscheinlich den größten Nutzen aus dem Jahr ziehen werde.

Ich werde in Kenia weder die Lebensumstände verändern noch Kinder aus der Armut befreien können, allerdings können die Kinder eventuell für eine kurze Zeit beim Handballspielen ihre Sorgen vergessen und ich kann ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Von meinem Heimatverein, dem TSV Bremervörde, habe ich bereits einen alten Trikotsatz und von meiner Entsendeorganisation einige Handbälle bekommen, sodass ich gut ausgestattet ins erste Training starten kann. Neben der Ausstattung mit Material versorgte mich meine Organisation auch mit reichlich nützlichem Wissen vor meiner Ausreise.

 

Vorbereitung auf die Reise

 

Zusammen mit 18 weiteren Freiwilligen war ich Ende Juli eine Woche in Kiel auf dem Vorbereitungsseminar, wo wir über Themen wie Postkolonialismus, Rassismus und Gender sprachen. Außerdem besuchte uns eine ehemalige Handballnationalspielerin, die uns Tipps und Tricks gab, um eine Trainingseinheit möglichst spaßig und gleichzeitig lehrreich zu gestalten. Das Vorbereitungsseminar empfand ich als äußerst hilfreich und ich fand es toll, die anderen Freiwilligen, die unter anderem nach Ecuador, Sambia oder Südafrika fliegen, endlich persönlich kennenzulernen.

Als ich anfing, meinem Umfeld von meiner Idee des FSJs in Kenia zu erzählen, bekam ich fast ausschließlich positives Feedback und Mut-Zusprüche. Mein Opa ist die Person, die am kritischsten auf mein Auslandsjahr schaut. Er halte ein afrikanisches Land für viel zu gefährlich und ist schon vor der Abreise ganz besorgt. Auch ich bin nicht ganz zweifels- und sorgenfrei, wenn ich auf die Zeit in Kenia blicke. Allerdings mache ich mir keine Sorgen um meine physische Sicherheit, sondern eher darum, ob ich mich dort wohlfühle, die Kinder mich mögen und die Sprachbarriere keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet.

All diese Zweifel sind höchstwahrscheinlich ganz normal und gehören einfach dazu. In Bezug auf meine Zweifel ziehe ich sehr viel Kraft und Zuversicht aus meinem Glauben. Ich bin fest davon überzeugt, dass der liebe Gott mich auch in Kenia auf all meinen Wegen begleiten und immer für mich da sein wird. Somit überwiegt die Freude und ich kann es nicht abwarten, endlich mein Abenteuer zu starten.

 

Unterstützung

 

Mein Freiwilligendienst wird staatlich bezuschusst. Trotzdem ist die Organisation auf Spenden und Zuschüsse angewiesen, um die Kosten für Versicherung, Verpflegung und Unterkunft zu decken und auch um zukünftigen Generationen ein FSJ im Ausland anbieten zu können. Wer meinen Freiwilligendienst unterstützen möchte, kann gerne einen kleinen Betrag überweisen. Ich freue mich über jeden Euro.

Kontoinhaber: KulturLife gGmbH Bank: Förde Sparkasse Kiel SWIFT/BIC: NOLADE21KIE IBAN: DE84 2105 0170 0092 0137 21 Verwendungszweck: 2023/31974

www.play-handball.org/de/home-de/

 


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