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Luca-App oder e-guest-App?

Landkreis Rotenburg (lst). Martin Hill kritisiert die Haltung des Landkreises zur Einführung der Luca-App. Der DEHOGA-Kreisverbandsvorsitzende bringt derweil eine zweite App ins Spiel.

Der Landkreis Osterholz und andere Kommunen haben sich bereits entscheiden, zur Kontaktdatenerfassung die Luca-App einzusetzen (der ANZEIGER berichtete). Durch das Scannen eines QR-Codes werden dabei die Daten automatisch erfasst und dem Gesundheitsamt bei Bedarf übermittelt. Kommt es zu einer nachgewiesenen Infektion, kann der Landkreis die Kontakte direkt aufrufen, ohne Kontaktlisten anzufordern.
Rotenburgs Landrat Hermann Luttmann bleibt allerdings dabei, dass zunächst ein breiter Konsens zur Nutzung der App in der Region unter den beteiligten Akteur:innen vor Ort (Restaurants, Geschäfte, aber auch öffentliche Dienstleister wie Banken, Post, Verwaltungen etc.) hergestellt werden sollte.
Wenn die App hier breite Zustimmung finde und eingesetzt werde (oder zumindest die Bereitschaft dazu bestehe), würde das Gesundheitsamt die App über SORMAS mit einbinden, so Luttmann. Die entsprechende Schnittstelle stehe allerdings derzeit noch nicht zur Verfügung (nach Stand 23.3.2021). Solange diese nicht vorhanden sei, überwögen die Nachteile, nämlich die „deutliche Mehrarbeit“.
Kritik an der Haltung des Landkreises zur Einführung der Luca-App kommt von Martin Hill. Der Geschäftsmann aus Bremervörde
kann nicht verstehen, dass der Landrat den Ratschlag gebe, weiter Zettel auszufüllen, die sein Gesundheitsamt dann händisch auswerten könne, und fragt sich, warum das effektiver sein soll.Dass die Bürger:innen derweil schon mal privat und ohne Einbindung des Gesundheitsamtes die App nutzen sollen, sei abwegig.
Indessen testet Holger Gehrmann, Inhaber des Selsinger Hofs und Vorsitzender des DEHOGA-Kreisverbandes Bremervörde, in seinem Betrieb gerade die e-guest-App. Diese sei laut Gehrmann viel besser als die Luca-App, weil sie unter anderem besseren Datenschutz biete und es Kund:innen auch ermögliche, Reservierungen vorzunehmen. Bei einer tatsächlichen Corona Infektion könne man die Kontaktdaten einfach herunterladen und an das zuständige Amt weiterleiten. „Wir warten nicht auf die Gesundheitsämter, sondern handeln selbst“, sagt Gehrmann. man wolle die e-guest-App nun allen Betrieben empfehlen.


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