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Linke warnt vor luca-App

Landkreis Rotenburg (eb). Die drei Millionen Euro, die die Große Koalition in Niedersachsen für die Lizenz der App ausgegeben habe, sei verbranntes Geld.

DIE LINKE warnt ausdrücklich vor der Nutzung dieser App und fordert einen Werbestopp und Aufklärungsarbeit zum Datenschutz der Anwendung.
Bei der im letzten Jahr mit sehr viel Fachwissen erarbeiten Corona-Warn-App, wurden vier Grundprinzipien für die Kontaktverfolgung aufgestellt. Sie lauten Zweckbindung, Transparenz, Freiwilligkeit und Risikoabwägung. Aus einer kürzlich erschienenen Erklärung führender IT-Sicherheitsforscher heiße es aber, dass das Luca-System keines dieser Prinzipien erfülle.
„Statt mit Luca-Aktivismus Entscheidungsfähigkeit vorzugaukeln, wären konsequente Pandemiebekämpfung und ernst zu nehmende Öffnungsstrategien sinnvoller“, so Klemens Kowalski, IT-Beamter und Direktkandidat zur Bundestagswahl für die LINKE im Wahlkreis Stade.
Die Anwendung speichere unter anderem Daten von Personen zentral auf unternehmenseigenen Servern. Weitere Geschäftsmodelle seien bereits in Planung. Der Datenschutz stelle sich hierbei also als sehr fragil dar. Aufgrund der Programmstruktur sei es möglich, dass ein Bewegungsprofil von Bürger:innen erstellt werden könne. Die Bewerbung einer solchen fehleranfälligen Anwendung sei verantwortungslos. Mit der Luca-App steige zudem die Gefahr, dass das Gesundheitsamt durch Fakedaten von wichtiger Arbeit abgehalten werde.
Bundesweit seien 20 Millionen Euro für die Lizenzierung der Luca-App ausgegeben worden. Die 3 Millionen Euro, die die Große Koalition im niedersächsischen Landtag für die Jahreslizenz zu verantworten habe, sei verbranntes Geld. Bedenklich sei zudem, dass dieser „Deal“ in Anbetracht der kurzen Zeit bis hin zum Vertragsabschluss ohne Ausschreibung stattgefunden haben werde. Bei der Vielzahl an Mitbewerber:innen würden faire Marktbedingungen aber anders aussehen.
Wie die seit mehreren Wochen anhaltende Kritik an der luca-App an Landrat Hermann Luttmann vorbei gehen könne, sei nicht zu erklären, so Stefan Klingbeil.
Am 30. Mai steht Klemens Kowalski als IT-Beamter ab 18 Uhr online für Fragen unter www.video.buxtehude.live/kowalski zur Verfügung.


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